Samstag, 18. April 2009

Klein Sray und die Feiereien rund um das Abitur



Zuerst war da, chronologisch gesehen, der Abitanz. Dieser hat im Rahmen des alljährlichen "Frühlingsfestes" des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums Tradition, er wird kurz vor Schluss, als eine der Höhepunkte des DBG-Frühlingsfestes, von allen Fast-AbiturientInnen aufgeführt, da das Fest vor den Abiturprüfungen zeitlich angesetzt ist.
Wie bei unserem Abitanz damals auch, gibt es zwei immer wieder zwei wiederkehrende Parts der gesamten Tanzshow: die sexy Tanzeinlage mancher Mädels allein und der nicht minder sexy "Strip" einer Minderheit von mutigen Jungs, die auf jeden Fall ihren Oberkörper entblößen mussten.
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Daneben gab es bei uns speziell eine Art Agenten-Tanz, bei dem Jungs und Mädels, in Anlehnung an James Bond, mitmischten, die nicht so viel Haut zeigen wollten wie die zwei erstgenannten Parts. Und es gab den Tango-Part, ebenfalls geschlechtergemischt, bei dem u.a. Karo aka Wolta die Bühne unsicher machte. Ich war eine der Agent-Tänzer.
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Und zum Schluss tanzten alle Tänzer eine gemeinsame Choreografie. Auch wenn die Begleitmusik hierbei zunächst gewöhnungsbedürftig war, es war "Rock This Party (Everybody Dance Now)" (2006) von Bob Sinclar mit Cutee B feat. Dollarman & Big Ali, hatte dies von allen Parts allen am meisten Spaß bereitet.
Viel Vorbereitung war vonnöten gewesen (Choreografie-Übungen, Erstellen der Tanzkleidung und Requisiten), aber es hatte sich ausgezahlt!
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Als zweites kam die Abifahrt. Diese fand kurz nach den schriftlichen Abiprüfungen und vor den Präsentationsprüfungen, bzw. den mündlichen Abiprüfungen statt. Es war also noch die Zeit, in der ich nicht geglaubt hatte, das Abi zu meistern. Deshalb war ich in den vier Tagen, an denen wir die Sau rauslassen sollten, nie 100%-ig sorglos und gelassen, immer leicht traurig.
Ganz wenige aus unser Klassenstufe blieben aus Geldgründen oder, weil sie keine Lust hatten mitzufahren, daheim. Die meisten aber waren mit an Bord und fuhren mit einem beorderten Bus und Fahrer nach Rimini.
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Schon allein die Busfahrt nach Italien war abenteuerlich! Ich saß wegen Mangels an genügend Bussitzen, wir mussten um die 70 Leute gewesen sein, mit Karo aka Wolta ganz hinten. Wir waren leider die letzten, die von Wertheim aus in den Bus eingestiegen sind.
So saßen wir neben den Pöbel-Jungs, die sich das Saufen nicht zweimal sagen ließen. Sie tranken, und tranken, und waren laut und ausgelassen. Irgendwann ließ ich mich mitreißen, wir freundeten uns mit ihnen an und besonders ich machte bei ihren Trinkspielen mit und...hatte irgendwann sehr viel "Ramazzotti" (link!) intus!
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Stunden später ging es mir gar nicht gut. Ich musste von meinem Platz ganz hinten oft in die Bustoilette, weil ich darin, für alle unsichtbar, kotzen musste. Einmal aber schaffte ich es nicht rechtzeitig dorthin und musste, diesmal für alle sichtbar, in eine meiner Plastiktüten reihern, in der ich panisch und kurz davor alles außer die geöffnete Tüte Nachos rauswarf. Nur bemerkte ich nicht, dass diese weiße Tüte am Boden ein paar Löcher hatte...ja, eklig!!! :D
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Es war sehr spaßig, in Rimini zu sein. Das Wetter war natürlich supertoll und der Strand und das Planschen im Meer. Das Shoppengehen und Essen von Leckereien.
Abends bin ich einmal nicht ausgegangen, da war ich mit ein paar Leuten zu der Zeit am Strand und haben über Filme philosophiert (schön war's, Jojo!). Einmal aber, nachdem ich mit anderen Leute viele viele Shots Tequila hatte, waren wir in einem lokalen Club.
Ich ging, als ich mich dann richtig dizzy fühlte, alleine zu unserem Hotel, das wegen des unwürdigen Essenangebotes diese Bezeichnung nicht verdient hatte, zurück, um zu pennen. Ein Wunder, dass ich zum Hotel wiedergelangen konnte, denn ich schwankte dorthin. Und nachdem ich die Tür zu unserem Hotelzimmer, das ich mit Karo aka Wolta und Sarah teilte, geöffnet hatte, konnte ich mich an nichts mehr erinnern. Am nächsten Morgen war das Waschbecken im Bad dann...durch mich eklig schmutzig.
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Der Abistreich, Feierei Nummer drei, war eine sehr nasse Angelegenheit, obwohl schönes Wetter war. Der Zeitpunkt war sehr gut, denn nur zwei Tage nach dem Termin der Präsentations- und mündlichen Prüfungen kam die Feier, bei der ich mich von dem ganzen Lernstress und von der vorigen frustrierenden Ungewissheit wegen des möglichen Nichtbestehens (ich habe dann ja schließlich doch das Abi bestanden, link!) befreien konnte.
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Einfach nur Feiern und mit Wasserpistolen (hatten die anderen) und Adelholzener-O2-Active-Wasserflaschen von mir (war meine Idee, da kostengünstiger, link!) rumspritzen und damit die Kleinen ärgern. Dazu hatte jeder Abiturient das erste Mal offiziell sein Abi-Poloshirt angehabt. Motto: "ABI7 - Germany's Next Topstudents". Das Schulgebäude wurde von uns mit Absperrbändern schön hässlich gemacht. Ein extra ausgeliehener Anhänger mit Heuballen als Inhalt und Sitzmöglichkeit diente als Thron der neuen Abi-Radaumacher. Musik aus der Anlage und eine Art Catwalk/Bühne machte den Abistreich perfekt.
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Die offizielle Verabschiedung der Abiturienten - vierte Feierei, kurz nach dem Abistreich stattgefunden - war besser als erwartet, da wir befürchtet hatten, dass unser damals von uns nicht so hochgeschätzter Schuldirektor eine peinliche Rede neben tausend anderen Leuten halten würde. Wurde dann aber doch ganz OK.
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Was mich freute, war, dass meine Eltern beide mitkamen, da das Seltenheitwert hat. Denn meine Eltern sind geschieden und meine Mutter war bei gewissen offiziellen Veranstaltungen bisher nicht so oft mit dabei, da sie ein eher scheuer Mensch ist.
Was ich heute bereue, ist, dass ich für dieses Event keine Krawatte tragen wollte, was allerdings auch viele andere Jungs nicht taten, manche aber schon. Aber ich hätte mit dieser Art von Halsschmuck echt würdiger ausgesehen, denke ich.
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Und zuletzt war da die Abifeier. Sie ging im Juli offiziell von Freitag bis Samstag, inoffiziell war auch am Donnerstag davor und am Sonntag danach. Denn an dem Sonntag war Aufräumen angesagt und am Donnerstag feierten wir ohne großes Publikum, sondern einfach nur wir alleine und für uns.
Wir teilten uns die Feierei mit den Abiturienten des Technischen Gymnasiums (TG) und des Wirtschaftsgymnasiums (WG, beide in Wertheim-Bestenheid). Sie fand in einer Lichtung an einem Wald statt. Tolle Party, bei der ich massig viele Leute nochmal kennengelernt habe, vor allem die WGler und TGler, mit denen man sonst nicht so viel zu tun hatte. Und gesoffen wurde natürlich auch! :D

Klein Sray und die Oberstufe (11. - 13.Klasse)



Während es Anfang der 10.Klasse noch recht harmonisch zuging, was das Klassenklima und -verhalten anging, war es gegen Ende des Schuljahres eine unangenehme Sache geworden, in der a-Klasse zu sein.
Dies setzte sich in der 11.Klasse fort. Vorausgegangen war ein Versuch einer Beziehung zwischen dem Alpha-Tierchen schlechthin, Christof, und der nicht minder schlagfertigen Nine. Das ging nur kurz gut, wurde aber dann zu einem Kriegsfeld zwischen den beiden.
Jeder der beiden hatte seine zwei bis drei Kollaborateure und dann ging es rund in den Pausen. Es gab Streitereien und gegenseitige Gedisse. Sie machten sich gegenseitig fertig und über den anderen lustig, was für den Rest der unbeteiligten Klasse manchmal recht lustig, oft aber nur für repressive Stimmung sorgte.
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In der 11.Klasse wurde es auch das erste Mal sehr kritisch mit dem Weiterkommen, nämlich das Weiterkommen in die 12.Klasse. Bis zur 11.Klasse gab es ja noch das alte Notensystem mit den Noten 1 bis 6. Und es war eine der Regeln in BaWü-Gymnasien, dass wenn man zweimal die Note 5 in Hauptfächern (das war bei mir in Mathe und in Physik der Fall) hat, man dies unbedingt mit zwei 2ern, ebenfalls in Hauptfächern ausgleichen muss.
Weil ich gegen Ende der elften Klasse nur eine Note 2 hatte (ich weiß nicht mehr, in welchem Fach), musste das Vertrauen meiner Spanischlehrerin gewonnen werden. Und dank eines zusätzlichen Referates und viel Überredungskunst wurde aus dem Spanisch-Durchschnitt von 2,7 eine Spanischnote 2!
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Die zwölfte Klasse war dann eine ganz neue Erfahrung für alle in meiner Klassenstufe. Neben der neuen Skalierung der Noten (Notenpunkte 15 (= entsprach der Note 1+) bis 0 (= Note 6)) gab es keine Klassen im ursprünglichen Sinne mehr, sondern eine ganze Stufe mit vielen vielen einzelnen Leistungskursen. Dies war sehr nach der anstrengenden Klassensituation in der 11.Klasse (s.o.) befreiend.
Leistungskurse hießen die aber so nur in Bayern, aber nicht in BaWü. Und noch viel mehr änderte sich seitdem. Ich glaube, es würde aufgrund der Komplexität zu weit führen, das alles zu erläutern.
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Aber am wichtigsten zu wissen ist, dass es zweistündige und vierstündige Kurse gab, von denen bei allen SchülerInnen Deutsch und Mathe Pflicht waren. Jeder musste im Abitur dann eine Deutsch- und eine Matheprüfung abhalten.
Außerdem ein Kernkompetenzfach, das ebenfalls zur Abiprüfung führt und was eine Sprache sein sollte (Englisch, Latein, Französisch, Spanisch, Griechisch).
Und zwei weitere vierstündige Fächer, von denen man eines auswählen konnte, das man als vierte Abiturprüfung schreibt.
Daneben gab es viele nicht für das Abi zwangsweise vorgesehene zweistündige Fächer (in Bayern "Grundkurse" genannt und, je nachdem: Geschichte, Erdkunde, Gemeinschaftskunde, Sport, Bildende Kunst, Biologie, Physik, Chemie, Musik, Religion oder Ethik, Wahlfächer, die freiwillig zu wählen waren wie Psychologie, Literatur, Informatik, keine Sprachen!). Deshalb nicht zwangsweise, weil jeder als eine Art "mündliche Prüfung" eine Präsentation halten muss, und die kann man in vielen, aber irgendwie auch nicht in allen Fächern abhalten.
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Meine Fächerwahl: Deutsch (Abi), Mathematik (Abi), Englisch (Sprache im Abitur), Französisch (nicht als Abi-Fach genommen) und Bildende Kunst (Abi) waren meine "vierstündigen Fächer".
Meine zweistündigen Fächer waren Geschichte, Gemeinschaftskunde (in diesem Fach habe ich meine Präsentation abgehalten!), Erdkunde, Biologie, Chemie, Ethik und das Wahlfach Psychologie, das ich im Gegensatz zu allen anderen Nicht-Wahlfächern jedoch nur ein Schuljahr, nämlich in der 12.Klasse hatte. So kam ich dann auf insgesamt 34 Wochenstunden in der 12.Klasse, bzw. auf 32 in der 13.Klasse.
Die Fächer Spanisch, Physik und Musik (jeweils mit den Noten 2, 5 und 1!) konnte ich bereits nach der 11.Klasse "abwählen", sodass ich sie in der 12.Klasse nicht mehr machen musste.

Auch gab es die Studienfahrt nach Rom, in der wir eine Woche in dieser geilen Stadt verbrachten. Zu viel passiert, um darüber ausführlich zu berichten...
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In der 13.Klasse wurde es ganz schön haarig mit dem Erreichen der Notenpunkten, weil ich mir nicht mehr so viel Mühe gab in den Klausuren. Ich war so gefährdet, dass ich schon nach dem 1.Halbjahr der 13.Klasse (13.1) fast sitzen geblieben wäre und freiwillig in die Klasse unter uns gegangen wäre. Zum Glück konnten mich die Oberstufenberater - das sind immer zwei Lehrer, die sich über das ganze Notensystem und die Fächerkombinationen in der Oberstufe und all sowas auskennen und dich beraten können - überreden weiterzumachen.
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Bei den Abiturprüfungen selbst sah es dann aber nicht viel hoffnungsvoller aus: in Deutsch war ich im Kurs zwar noch durchschnittlich, in der Prüfung dann weniger, in Mathe waren nach schlechten Kurs-Ergebnissen die der Prüfung noch schlechter, in Englisch ging es von gut auf durchschnittlich und nur in Bildende Kunst blieb es bei einem durchschnittlichen Ergebnis. Das lag immer daran, dass ich nie fertig geworden war in der Reinschrift und mich bei den Stichwort-Notizen unnötig lange festhielt.
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Retten konnten das Ganze dann nur die "Präsentation" in Gemeinschaftskunde (7 Notenpunkte) und die zusätzliche richtige mündliche Prüfung in Englisch (8 Notenpunkte). Dann war ich aus dem Schneider und so überrascht, doch noch das Abi hinbekommen zu haben, obwohl ich gar nicht mehr an den Triumph geglaubt hatte. Dreizehn Jahre Schule überstanden, ohne einmal sitzengeblieben zu sein! Und ein zwar nicht so guter Abi-Durchschnitt, aber immerhin das Abi in der Tasche. Yes-yes-yes!

Freitag, 17. April 2009

Klein Sray und die Mittelstufe (8. - 10. Klasse)



An die 8.Klasse kann ich mich nicht sehr gut erinnern. Was mir nur dazu einfällt: Erstens, mein Notendurchschnitt betrug in jenem Schuljahr genau 3,0. Zweitens, ich hatte das erste Mal das Schulfach "Physik", was mir nie wirklich lag. Drittens, erreichte ich in dem Fach Mathe erstmals die Note 4, während ich in der 7.Klasse noch eine befriedigende Note, davor sogar noch gute Noten schaffte.
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Und viertens, gab es, von den Mädchen initiert, in der Klasse da so eine Art offizielle Jungs-Umfrage, in der alle Mädchen zu allen Jungs in der Klasse Sympathie-Punkte (wer nett war und wer nicht, aber nicht, wer sexy war und wer nicht, das war in der Klasse nämlich keiner!) vergeben sollten. Denn eigentlich hatten die Mädels nicht viel mit den Jungs zu tun gehabt, vielleicht weil besonders die Jungs noch alle unreif und verklemmt waren ("Mädchen sind doof!"). Ich war eine der wenigen Ausnahmen und verstand mich mit vielen Mädels gut, besonders in der 8.Klasse. Lohn des Ganzen: heraus kam, dass ich auf Platz zwei landete. Yes!
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An mehr Sachen kann ich mich erinnern, wenn ich auf die Zeit in der neunten Klasse zurückblicke. Zuvor war in der 5c, 6c, 7c, 8c. Und viele Jungs (natürlich nicht alle) darin waren zu der Zeit "Bauern", rückschrittlich und recht pöbelhaft.
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Das änderte sich bei der dritten Sprachenwahl. Zur Auswahl standen so allgemeinhin die Sprachen Spanisch, Griechisch und Französisch. Da man für Griechisch auf jeden Fall Latein gehabt haben muss, fiel das für mich flach. Hätte mich sowieso nicht interessiert. Und Französisch war auch nur für diejenigen, die als erste Fremdsprache Latein und dann Englisch hatten (Englisch war spätestens ab der 7.Klasse Pflicht). Also nichts für mich, denn Französisch hatte ich bereits gehabt. So konnte ich als dritte Fremdsprache eh nur das Fach "Spanisch" wählen.
Oder, das war die einzige Alternative, hätte ich keine Sprache ausgewählt und es bei zwei gelassen, sodass man so dann den naturwissenschaftlichen Zweig wählt und dann verstärkt Bio, Physik und Chemie, was in der 9.Klasse bei allen dann hinzukam, gehabt. Aber nein, ich wollte die Naturwissenschaften nicht mit der vollen Breitseite durchleiden und entschied mich für Spanisch.
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Worauf ich hinaus will ist, dass durch die unterschiedlichsten Sprachkombinationen, die sich ergeben, neue Klassen entstanden. Ich landete mit einer Handvoll anderer Leute mit Spanisch-Faible aus meiner alten c-Klasse in der 9a, in der die meisten dann als erste Fremdsprache Latein hatten. Und auch, im Gegensatz zur 9c und 9d, auch eine dritte Fremdsprache hatten, was die einzige Gemeinsamkeit aller in der a-Klasse war.
Und die neue Klasse war anfangs die coolste, die ich mir vorstellen konnte. Aufgeschlossenere Menschen waren das, sowohl die Mädels als auch die Jungs. Die waren cool, gelassen, aufbauend. Auch gab es da nicht keinen inoffiziellen Geschlechterkrieg wie zuvor, Mädels und Jungs haben sich im Großen und Ganzen gut verstanden, besonders ich hatte keine Probleme.
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In der 10.Klasse, u.a. hatte ich das erste Mal das Fach "Gemeinschaftskunde" (heißt ja u.a. in Bayern Sozialkunde) hatte ich erreichte das Klassenklima einen einmaligen Höhepunkt. Nicht wenig Einfluss hatte der Klassenaustausch mit den italienischen SchülerInnen von Wertheims Partnerstadt Gubbio auf das Zusammenleben im Mikrokosmos der Klasse gehabt. Ich hatte in der einen Woche, in der wir alle in Gubbio (link!) waren und bei Familien der AustauschschülerInnen wohnten, selten so viel Spaß gehabt.
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Alles war toll: Die süßen Italienerinnen, die mich fast alle überaus ins Herz schlossen (was mich verwunderte, aber auch sehr schmeichelte) und die wenigen coolen Italiener in deren Klasse. Die Abendaktivitäten, die Fahrten nach Perugia (link!) und Assisi (link!), die Familie meiner Austauschschülerin, deren Mutter aus Spanien kam und mit der ich mich erstaunlich gut verstand. Das Essen, natürlich. Und vieles mehr.
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Dort in Gubbio habe ich auch das allererste Mal Alkohol zu mir genommen. Ich war ein richtiger Spätstarter in Sachen Alk. Damals hat man mir noch attestiert, ich sei trinkfest. Dieser Ruf hielt aber nicht lange an...
Und...ich habe mich die ersten Male geoutet. Einmal bei meiner damaligen besten Freundin Steffi, und dann bei einem Jungen aus meiner Klasse, nennen wir ihn M., der später mein erster bester Freund sein werden würde und in den ich mich dann auch verliebte. Nach Andy und nach einem anderen Kerl in der a-Klasse, den nennen wir jetzt W., für den ich immerhin eineinhalb Jahre was empfand. Auch diese Opfer meiner Verliebtheit hatten für mich liebestechnisch nichts übrig. So kann's gehen...
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Klein Sray und die Unterstufe (5. - 7.Klasse)



Kommen wir zur Gymnasialzeit. Eine extrem prägende und aufregende Zeit! Sie erstreckt sich von der 5. bis zur 13.Klasse bei mir, da ich auf einem baden-württembergischen Gymnasium war.
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Vor meinem Entschluss, auf das „Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium“ in Wertheim zu gehen, hatte ich zwei Möglichkeiten zur Auswahl gehabt. Welche der zwei sollte meine zukünftige Schule werden? Es gab zum einen das „Balthasar-Neumann-Gymnasium“ in Marktheidenfeld (link!), was ein bayerisches ist, und eben die BaWü-Version in Wertheim (link!).
Letztendlich entschied ich mich gegen das Gymnasium in Marktheidenfeld, weil diese Mini-Kleinstadt (kleiner als Wertheim) erstens knapp 15km von Kreuzwertheim entfernt war und ich dadurch eine weite Busfahrstrecke jeden Tag in Kauf genommen hätte. Zweitens wusste ich durch Hörensagen, dass bayerische Schulen insgesamt strenger und schwieriger waren und immer noch sind. Aus Angst, damit nicht klarzukommen, entschied ich mich für das „DBG“ in Wertheim.
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Als Fünftklässler wurden wir auch Sextaner genannt. In diesem ersten Schuljahr der weiterführende Schule des sekundären Bildungsbereichs, die zur Hochschulreife führt (link!), lernten wir eine erste Fremdsprache. Es gab Latein und es gab Englisch. Ich entschied mich für zweiteres, weil ich Latein als ein langweiliges und unlustiges Sprachenfach empfand. Später sollte sich herausstellen, dass ich das doch erlernen musste (link!). Englisch sollte dann das Fach sein, dass ich bis zum Abitur gehabt hatte. Durch die Sprachenwahl wurden dann die Klassen aufgeteilt.
Es gab die "5a" mit allen „Lateinern“ und die Klassen 5b, 5c, in der ich war, und die 5d.
Im Fach Englisch war ich in den ersten zwei Jahren sehr gut, was vielleicht auch an meinem Lehrer lag, der tatsächlich Herr Hund hieß und mich zudem scheinbar mochte und der sich während Stillarbeiten tatsächlich dem Stricken widmete.
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Während es in der Grundschule (1.-4.Klasse) noch Förderunterricht für diejenigen SchülerInnen gab, die weder katholisch noch evangelisch waren, gab es für die Konfessionlosen und Andersreligiösen wie meine Wenigkeit…nichts. Zumindest bis zur 8.Klasse gab es dann Freistunden, während die anderen ihren Religionsunterricht hatten.
Die Freistunden waren für mich eigentlich eine meist angenehme Zeit, manchmal aber auch eher langweilig, weil nur wenige MitschülerInnen auch kein „Reli“ hatten. Ab der 9.Klasse gab es dann das Fach „Ethik“.
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In der 5.Klasse gab es das erste Mal für mich die Schulfächer „Biologie“ und „Erdkunde“ (Geographie). Bis zur siebten Klasse hatte ich denselben Klassenlehrer gehabt: Herr Weinmann, ein sehr gutmütiger Lehrer, der nach den drei Schuljahren den Wohnort und demnach auch seinen Arbeitsplatz wechselte. Ich stand auf unseren Vize-Klassenlehrer Herr Lieb, der unser Deutsch- und Sportlehrer war.
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Auch schnupperte ich in der 5.Klasse das erste Mal Schulchor-Luft. Ich war im „Unterstufen-Chor“ allerdings dort nur ein Schuljahr lang, und wir sangen u.a. Stücke aus der Musicalfassung von „A Christmas Carol“ (link!) von Charles Dickens (glaub ich), wo es ja um einen Weihnachtshasser geht, der von Geistern heimgesucht wird (siehe „Die Geister, die ich rief“). Eine spaßige Angelegenheit!
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Was noch ab der 5.Klasse neu war: Ich interessierte mich mehr für Jungs als zuvor, aber natürlich wusste das zu der Zeit keiner so richtig. Ich sammelte Blockblätter von Diddl (link!) – sehr peinlich. Und ich hatte am Ende der 5.Klasse meinen Stimmbruch. Die Sache mit dem Stimmbruch war etwas, was mich dann seitdem sehr verunsichert hatte und die Zeit in der sechsten Klasse schwierig gestalten ließ.
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Die sechste Klasse stellte, das kann man schon sagen, den seelischen Tiefpunkt in der ganzen Schullaufbahn dar. Wegen des Stimmbruchs wusste ich nicht, wie meine Stimme auf andere wirkte, sie klang von meinem Standpunkt aus täglich oder zu jeder Situation anders, was ich damals für anormal hielt. Dies macht mich unsicher.
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Auch saß ich, was neu und ungewohnt war, das erste Mal ganz alleine im Klassenzimmer an einer Bank. Damals fragte ich mich sehr, warum das so war, und ob mich keiner leiden würde. Im zweiten Halbjahr kam zwar eine neue Mitschülerin, die sich dann natürlich neben mich saß, weil es der einzige freie Platz war, aber mit ihr redete ich nicht viel.
Und im Sommer trug ich, außer vielleicht im Sport, kein einziges Mal in der Schule Ärmelloses, sondern hatte immer einen Pulli an. Ich weiß aus heutiger Sicht überhaupt nicht mehr, was der Grund dafür war. Ich hatte zwar Kontakt zu den anderen Mitschülern, eher zu den Jungs, aber war ein introvertiertes Wrack.

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Angenehmer war dann die eine Woche, in der wir nach Österreich fuhren, ganz nah bei der Tourismusgemeinde Ramsau am Dachstein (link!). Wir fuhren ins Skilandheim (Schullandheim im Skigebiet) und fuhren dann eine Woche lang auf Langlaufskieren. Mal fuhren wir in Loipen (link!), mal auf der freien Schneefläche, was mir nicht immer gelang. Ich war nicht wirklich gut, eher langsam. Durch die 1-wöchige Fahrt lernte ich auch das erste Mal den Almdudler (link!) kennen. Ein sehr leckeres Getränk!
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Die Zeit in der siebten Klasse hingegen war eine weitaus schönere Zeit.
Es kam zum einen das Fach „Geschichte“ neu zu unserem Stundenplan hinzu. Zum anderen mussten wir uns eine zweite Fremdsprache aussuchen. Heutzutage ist es im Zuge der Einführung von "G8" (das Abitur nach zwölf Jahren statt nach dreizehn Jahren, link!) so, dass die Fremdsprache Nr.2 schon in der 6.Klasse gelehrt wird, aber wir als G9-SchülerInnen damals eben erst ab der 7.Klasse. Ich hätte wieder die Möglichkeit gehabt, Latein zu wählen. Aber nein, ich wollte lieber die Sprache Französisch zu meiner zweiten Fremdsprache machen.
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Und noch mehr gefiel es mir, WER mein Banknachbar war: es war ein gewisser Andy, der in der Klasse sehr beliebt war und in den ich mich nach kurzer Zeit ziemlich verliebt hatte.Für ihn empfand ich dann drei Jahre lang unerwiderte Liebe. Bis heute habe ich ihm diese Verliebtheit nicht gestanden. Ich hatte ihn...sehr gerne.
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Donnerstag, 16. April 2009

Klein Sray und die Grundschulzeit (3. / 4.Klasse)



Nach den zwei Jahren mussten wir alle umziehen, was normal war und mein Schulweg wurde länger. Die dritte und vierte Klasse hatten wir in der Grund- und Hauptschule, auch „Neue Schule“ genannt (weil jenes Schulgebäude einfach das neuere in Kreuzwertheim war), welche auf einem Berg in Kreuzwertheim gelegen ist.
Dort in unweiter Ferne befinden sich, im Gegensatz zur „Alten Schule“, auch die Turnhalle und der große Sportplatz, wo wir nicht nur im Sommer Leichtathletik machen mussten, sondern wo auch diverse Feste und die Bundesjugendspiele stattfanden.
Für „Schwimmen“ mussten wir jedoch mit dem Bus extra nach Lengfurt, Triefenstein (ca. 10km von KZW entfernt) fahren, obwohl das eigentlich nächstgelegene Planschgebäude in Wertheim stationiert war, aber trotz der 1km war es halt nicht bayerisches, sondern Territorium Baden-Württembergs.
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Toll damals: der Rektor der Grund- und Hauptschule war Herr Hertlein, was er anno 2009 immer noch ist! Und er war gleichzeitig Musiklehrer, der sich gut im Gitarrespielen auskannte. Einmal sollten wir vor den Eltern „My Heart Will Go On“ von Celine Dion singen, denn dies sangen wir halt sehr oft in den Musikstunden. Im Nachhinein war es sicherlich ein Graus für die Ohren aller…
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In der dritten Klasse, ich kam von der Klasse 2b in die 3b, hatte ich meinen besten Notendurchschnitt überhaupt gehabt: 1,7 im ersten Halbjahr. Danach ging es abwärts. Es war auch die Zeit, in der ich das erste Mal die Note fünf schrieb, weil ich in einem Aufsatz das Thema sehr verfehlte. I was devastated!
"Nachschriften" hieß dann ab der dritten Klasse Diktate, „Probe“ nannte sich etwas, was später Klassenarbeit und noch später Klausur schimpfte.
Ich hatte das Fach „Textilarbeit und Werken“ (Basteln, Kunst, Nähsachen), wo wir Tauben und Mini-Kerzenständer aus Ton basteln sollten, Sachen in Holz bohrten, das Häkeln, Stricken und Sticken lernten, und etwas über sechsbeinige Insekten und achtbeinige Spinnentiere erfuhren.
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Außerdem kam ich in der vierten Klasse das erste Mal in Berührung mit einem Computer, was damals sehr aufregend und neu war. Allerdings spielten wir da in dem Computerraum nur so Lernspiele. Ein Verkehrsgame, bei dem man ein Auto durch eine Stadt sicher zum Ziel bringen sollte, was gar nicht so einfach war.
Es war auch die Zeit der Tamagotchis. Da hatte ich selber auch ein Exemplar gehabt. Und sogar unsere Klassenlehrerin, Frau Theißen-Becker, die auch gerne von ihrem klugen 7-jährigen Sohn erzählte, besaß ein Tamagotchi. Weil sie selber in der Freizeit begeistert malte, haben wir während ihres Unterrichts auch viel über Kunst erfahren, was mich bis heute ein wenig geprägt hat.
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Meine Grundschulzeit war aber damals nicht immer gechillt und schön. Ab der dritten Klasse wurde ich von anderen Schülern, hauptsächlich von Jungs der Parallelklasse 4c, gehänselt.
Ich bekam permanent Sachen wie "Muri-muri" (keine Ahnung, was das bedeuten sollte) und "Chinese" an den Kopf geworfen. Gut, sie zwar immer nur verbal, und nie körperlich gegen mich vorgegangen, aber diese irgendwie schon rassistischen Bemerkungen haben mich als Kind verletzt, was ein paar meiner KlassenkameradInnen und sogar meine Klassenlehrerin auch bemerkten.
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Weil ich selber zu schwach und ängstlich war un dmich selber nicht dagegen wehren konnte, machte sich meine ganze Klasse 4b geschlossen stark für mich, worüber ich sehr dankbar war. Meine Lehrerin unterbrach den Unterricht sogar einmal für mich und wir gingen einmal alle noch während der Unterrichtszeit zu dem Klassenraum der 4c und meine Lehrerin und ein paar andere Mitschüler machten dies dem Lehrer der Parallelklasse und eben dessen Schülern klar, dass das nicht so weitergehen konnte.
So richtig viel half das zum Abbau der Gemeinheiten zwar insgesamt nicht, immerhin aber war es ein schönes Gefühl, den Rücken von meiner Klasse gestärkt zu bekommen.
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Einschub, der die Zeit wieder etwas nach vorne dreht: Jahre später, als ich so um die 18 war, traf ich durch andere Bekannte in der einzigen Bar Kreuzwertheims einen von der Hänselgruppe wieder. Natürlich erinnerte er sich an mich und in der Konversation, die daraus entstand, war er recht nett zu mir und entschuldigte sich tausendmal. Er begründete deren Handeln damit, dass sie damals einfach dumm waren und keine Ahnung von irgendwas hatten. Und mir leuchtete dann ein, dass ich durch meine Introvertiertheit damals eine nur zu gute Zielscheibe ablieferte. Aus den Leuten, die mich so gerne hänselten, ist nach vielen vielen Jahren...nichts geworden. Hahaha!
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Dann war da mitten im vierten Schuljahr noch die verflixte Reise nach Laos, die meine Noten wegen Fehlens gehörig in Gefahr brachten. Denn wird standen kurz vor unserem Übergangszeugnis. Dieses entschied, ob wir nach der 4.Klasse ins Gymnasium (damals bis 2,5 Notendurchschnitt) , in die Realschule (bis 3,0) gehen durften oder ob man in der Hauptschule in Kreuzwertheim bleiben musste.
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Ich war davor zwar bereits dreimal mit meiner Mutter in ihrem Herkunftsland (per Thai Airways), nur waren diese Trips eher kurz und in den Sommerferien. Doch beim vierten Mal wollte sie unbedingt während meiner Schulzeit hinfliegen. Und es wurden keine drei Wochen wie sonst immer, sondern fast zwei Monate! Und das zwischen März und Mai. Weil meine Mutter angeblich „Sachen zu erledigen“ hatte. Die Zeit dort hat mich zwar schon irgendwie bereichert, aber als ich wieder in Deutschland ankam, konnten mich meine Lehrer natürlich nicht mehr so gut bewerten, weil Notenbewertungen und Zeit fehlten. Letztendlich hatte ich den Durchschnitt von 2,33 und war überglücklich, aufs Gymnasium zu gehen. Und ich musste nicht sowas wie eine Aufnahmeprüfung oder so bei schlechteren Ergebnissen durchmachen.
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Klein Sray und die Grundschulzeit (1. / 2.Klasse)



Die Grundschulzeit. Vom September 1994 (da wurde ich gerade sieben Jahre alt) bis zum Juli 1998 erstreckte sie sich. Nicht mehr ganz so unbeschwert wie jene Zeit im Kindergarten (link!), aber trotzdem eine sehr lehrreiche und interessante Zeit.
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Die ersten zwei Schuljahre verbrachte ich in der sogenannten „Alten Schule“ (link!) in Kreuzwertheim (KZW), wo alle Erst- und Zweitklässler in einem eher kleinen Schulgebäude ihre Runde drehen. Dort lernten wir u.a. die Schreibschrift, die, ich habe den Namen auf Wikipedia gefunden (link!), eigentlich „Vereinfachte Ausgangsschrift“ heißt. Auch lernten wir was über die heimischen Blumen und Pflanzen auf Wiesen. Es gab das Fach „Heimat- und Sachkunde“, natürlich auch „Rechnen“ und so.
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Ich war in gewisser Weise stolz auf meine Mutter, dass sie kurz vor Beginn des ersten Schultages einen Kurs besuchte, wo die Eltern ihren in die Schule kommenden Kindern eine Schultüte bastelten. Denn so hässliche Plastik-Dinger von der Schulranzen-Marke "Scout" hätte ich bestimmt nicht toll gefunden. An den Inhalt der Schultüten kann ich mich nicht mehr erinnern, aber er (der Inhalt!) war 100% essbar (also keine Teddybären oder Ähnliches). Das weiß ich noch!
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Auch bekam ich einen Füller geschenkt, nämlich den holzigen "Lamy abc" (link!), den damals allen ErstklässlerInnen empfohlen wurde, was heutzutage ja ein anderer Stift ist. Mein Exemplar war recht einzigartig. Nicht nur, weil natürlich mein Name auf der Kappe stand, sondern auch, weil der Würfel, was das Endstück des Füllhalters darstellte, unbeabsichtigterweise und wohl aus Nervosität schön von mir durchgekaut wurde (habe dafür nie an Nägeln gekaut!) Solch unschöne Nagespuren hatte sonst keiner in der Klasse 1b, in der ich war. :D
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Mittwoch, 15. April 2009

Klein Sray und die ersten Lebensjahre


[Vielen Dank für das Nutzungs- und erweiterte Bearbeitungsrecht, Fotografin Melanie Mieske und pixelio.de-User moonlena (link!).]

Aufgrund dieser Erlebnisse durch meine Frühgeburt (link!) wollten meine Eltern wohl nie wieder so etwas durchmachen und beließen es bei einem Kind. Ich bekam zwar keine Geschwister und fand das oft schade, aber immerhin hatte ich einen älteren Cousin und eine ältere Cousine, denn der Bruder meines Vaters, mein Onkel, lebte lange Zeit mit meiner Tante in der Stadtmitte von Wertheim und waren dadurch nicht weit von uns entfernt.
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Außerdem waren unsere direkten Nachbaren im Haus ursprünglich auch aus Laos und das Ehepaar hatte drei Kinder, mit denen ich mich im Laufe meiner Kindheit sehr gut verstand. Die Kinder, der älteste war ein Jahr jünger als ich, unterhalten sich bis heute mit mir ausschließlich auf Deutsch, was einfach normal war und immer noch normal für uns ist. Bei vielen anderen Migrantenkindern ist es ja tendenziell so (z.B. unter vielen türkischen Jugendlichen), dass, wenn sie dieselbe Sprache durch ihre Eltern beherrschen, man sich unter den Altersgenossen auch zweisprachig unterhielt. Mal so, mal auf Deutsch. Bei uns aber war das nie so, immer nur auf Deutsch.
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Es war eine lustige Geschichte, die zu diesem Umstand führte: der älteste Sohn und ich haben uns im Kindergarten von den anderen distanziert (keine Ahnung, wieso), was den Kindergärtnerinnen nicht passte. Obwohl wir gut Deutsch sprachen, sprachen wir untereinander bloß Laotisch. Irgendwann aber machte eine Kindergärtnerin uns darauf aufmerksam, mehr Deutsch zu sprechen, damit uns auch die anderen Kinder verstehen konnten. Tja, und seitdem gibt es nur noch deutschsprachige Konversation zwischen uns. Dieser Umstand verbesserte sicherlich auch mein Deutsch ungemein.
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Die Zeit im Kindergarten war eine schöne Zeit! Wie ich Jahre später von meinen Eltern erzählt bekommen habe, kam ich erst mit vier Jahren in den Kindergarten. Weil, als ich drei Jahre alt war, was ein normales Alter gewesen wäre, es überhaupt keine Plätze in den Kindergärten Kreuzwertheims gab. Dafür kam ich dann ein Jahr später sofort rein, es war ein evangelischer Kindergarten, nicht mal 100m von meinem Zuhause entfernt.
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Es gab insgesamt ca. 40 Kinder, die in zwei Gruppen aufgeteilt waren. Gruppe A und Gruppe B, glaub ich, hießen sie. Ich weiß nicht, ob das in anderen Kindergärten auch so war, aber so hatten die Kindergärtnerinnen nicht allzu viele Kinder am Hals. Es gab viele Duplo- und Legosteine, Kreiden, Wachsmalkreiden, Buntstifte, Filzstifte und wirklich tolle andere Spielsachen und -geräte. Sitzkreise gab es regelmäßig und die absoluten Highlights, das Sommerfest und das St.Martinsfest, waren jedes Jahr für uns der Hammer.

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Ich war, ohne jetzt wirklich angeberisch sein zu wollen, ein kluges Kind. Deutsch erlernte ich schnell. Vor allem aber das Lesen und Schreiben, was ich bereits vor der Schulzeit drauf hatte, so mit vier, bzw. mit fünf Jahren, auch wenn ich anfangs beim Schreiben der Buchstaben dazwischen nie absetzte und die Schrift auch ziemlich krude dadurch aussah. Meine Eltern waren erst sehr besorgt darüber, dass ich mit links schrieb (link!). Sie waren dann bei irgendeinem Arzt und der bescheinigte ihnen, dass alles in Ordnung mit mir war, dass das Linkshändertum vielmehr bestätigt, dass ich ein kluger Junge war. Aus heutiger Sicht: najaaaaa, ich war ein kluger Junge, der, als er immer älter wurde, immer mehr an Klugheit verlor. *gg*
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Ich war aber auch eher ein Stubenhocker. Ich verbrachte als Kind sehr viel Zeit vor dem Fernseher und las viel. Besonders gerne blätterte ich gerne durch das Lexikon meiner Eltern und interessierte mich stark für Geographisches. Das ging dann so weit, dass ich irgendwann alle Hauptstädte der Länder auf der Erde kannte und dieses Wissen viele Bekannte begeistert testen wollten und ich ihnen dieses Wissen bestätigen konnte.
Der Nachteil des ganzen Stubenhockens: für Sportarten interessierte ich mich nicht, spielte mehr schlecht als recht Fußball und erlernte das Fahrradfahren erst mit neun Jahren. Beim Schlittschuhlaufen, Skaten und Inline-Skaten versagte ich. ;(
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Klein Sray und die Eltern



Derzeit ist die Woche der Nostalgie. Das heißt, es dreht sich in dieser Woche alles um das Bisherige in meinem Leben. Ich erzähle ein bisschen mehr über mich als sonst, weil in dieser Woche nicht viel Neues passieren wird, wohl erst in der nächsten Woche, wenn die Vorlesungszeit wieder beginnt. Bis dahin gibt es so gewisse Erzählungen über meine Vergangenheit...
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Die Eltern und die ersten Lebensjahre. Also der Ursprung des ganzen. Vor vielen vielen Jahren begegneten sich mein Vater und meine Mutter irgendwo in Deutschland und irgendwann in den 80ern. Leider habe ich nie nachgefragt, wie sie sich kennengelernt haben. Was ich nur weiß ist, dass beide in Laos geboren wurden, einem Binnenstaat in Südostasien. Meine Mutter in Vientiane, der Hauptstadt Laos, mein Vater in Savannakhet, einem kleineren Ort. Dann wurde es für beide schwierig, in Laos zu bleiben, da einerseits die USA mit dem Land Krieg führte (Fliegerangriff von 1964 bis 1973), andererseits drangen die nicht minder brutal vorgehenden Roten Khmer ebenfalls in das Land.
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Beide mussten fliehen, was besonders für meinen Vater ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang darstellte. Er musste vieles zurücklassen, Dokumente und Andenken. Seine Eltern hingegen nicht, da sie, als er noch ganz jung war, beide starben. Mein Vater gelang mit seinem älteren Bruder als junger Mann dann in den 70ern nach West-Deutschland, besser gesagt, nach Wertheim, und konnte sich gut in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt integrieren.
Meine Mutter floh zu einer ähnlichen Zeit mit ihrer Mutter und ihrer Schwester nach Belgien in den wallonischen (frankophonen) Teil, wo sie, im Gegensatz zu meinem Vater, noch eine europäische Schule besuchte und dadurch eben auch Französisch und die Gepflogenheiten Belgiens erlernte/kennenlernte.
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Ich weiß nicht, was meine Mutter dazu bewegte, hier her zu kommen, während ihre Mutter und ihre Schwester in Belgien blieben. Sie fanden sich, wie gesagt, in Deutschland. Sie verliebten sich und heirateten, während meine Mutter bereits mit mir hochschwanger war. Mein Vater verließ den eher rauen Wertheimer Stadtteil Wartberg (Baden-Württemberg) und fand eine größere Wohnung in dem Großkaff Kreuzwertheim (Bayern), das ruhiger und bürgerlicher daherkam. Eine bessere Gegend für mich, dachten sie wahrscheinlich. Außerdem war Wertheim, die nächstgrößere Stadt, auch nur 1km davon entfernt und bloß auf der anderen Seite des Mains.
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Meine Mutter stürzte (ich weiß nicht, auf welche Weise, und wie es dazu kommen konnte) irgendwann während der Schwangerschaft mitten auf dem Marktplatz in Wertheim. Bauchlängs. Ich wurde zwei Wochen zu früh geboren. Ein Kaiserschnitt war zusätzlich nötig gewesen und so wurde ich bereits Anfang September, und nicht in der Mitte des Monats auf die Welt gebracht. Als Frühchen gelang ich in eine Art Brutkasten, um das ungewöhnlich magere Gewicht von 2000g zu überwinden. Sonstige Komplikationen gab es aber zum Glück nicht...ich entwickelte mich trotz Frühgeburt normal, ohne schwerwiegende Krankheiten oder so...puh!

Dienstag, 14. April 2009

Happy Birthday, Croak for me!!!



Mein Blog "Croak for me!" wird heute genau 1 Jahr alt!
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Jahuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu! :)
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[Frosch und ich. Und wenn sie nicht gestorben sind, quaken sie noch heute...]

Am 14.April 2008, dem ersten Vorlesungstag des vierten Semesters, fing alles an (link!). Als Einstieg in die wunderbare Welt des Sray'schen Weblogs (naja!) erzählte ich kurz über mich, damit ihr Menschen erfahren konntet, mit wem ihr es in Zukunft zu tun haben werdet. Und im zweiten Blogeintrag schrieb ich über das 2.Semester.
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Ein Jahr vorbei - so schnell kann es gehen! Natürlich konnte ich nicht ahnen, was daraus werden würde und dass insgesamt 512 Einträge, dieser mitgezählt, von mir herausgespuckt wurden. Dass doch einige Leute meinen Blog verfolgen, mehr oder weniger regelmäßig, hätte ich nicht gedacht. Ich dachte, es würde sich kein Schwein für die Berichterstattung meines Lebens und meiner Interessen interessieren und ich würde nach ein paar Wochen wieder alles abblasen. Denn manch andere befreundete Blogger hielten nachweislich nur ein bis zwei Monate durch und seitdem ist bei ihnen leider nichts hinzugekommen. Bei mir aber, und das überrascht,...steht 365 Tage später noch das Bloggerüst.
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Seitdem habe ich vieles verbessert oder anders gemacht. Design der Seite, Themenauswahl, Größe und Motive der Bilder, Schreibweise, Details am linken Rand, und so. Was ich nie in den Griff bekommen habe, war es, mich in den Einträgen kurz zu fassen. Das beklagten manche. Zurecht! :D
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Für diese Woche habe ich etwas ganz Besonderes geplant: es ist die Woche der Nostalgie. Hö? Klingt kitschig, aber ab dem nächsten Blogeintrag werde ich bis zum Sonntag, bis zum Ende der Kalenderwoche 16, mich an 21 1/2 Jahre zurückerinnern...und ihr könnt daran teilhaben. Gestern fing es schon an, da habe ich mit einem ehemaligen Schulkollegen gechattet, in den ich vor laaaaaaaaaaaanger Zeit mal verknallt war und am selbigen Montag hatte ich beschlossen, in dieser ganzen Woche kein Haargel oder Haarspray oder mir sonst irgendwelche Haarprodukte in die Haare zu schmieren. (Lacht nicht!) Weil ich das bis zum 15.Lebensjahr auch schon nie gemacht habe, seitdem aber extrem oft, fast immer eigentlich. Nostalgie halt...
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Ich werde in den nächsten Tagen noch spleeniger und ich-bezogener schreiben, als ich es sonst immer tue. Muahaha! Nein, Quark, es gibt einfach die volle Packung Vergangenheit (wenig Sachen zur Gegenwart und null Zukunft) und ich fürchte, ich werde viel zu viel persönlich und intim werden. Naja, egal.
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Seid gespannt...
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Idioteques in Würzburg - Teil I


[DJ-Pult, links zu sehen: der Aufleger von platten Platten]

Ostersonntag. Obwohl ich über die Feiertage zu meinen Eltern nach Kreuzwertheim gefahren war und bis heute Morgen dort blieb, hielt ich es nicht permanent dort aus. Da ich nicht der geborene Familienmensch bin (leider!) und der provinziellen Langeweile entgehen wollte, suchte ich in Würzburg Unterschlupf.
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Eine eher spontane Aktion wurde das dann. Gut, Papa nach dessen Auto gefragt und mitsamt den Papieren für eine Nacht ausgeliehen bekommen. Trotzdem hatte ich die Tage zuvor erst nicht vorgehabt, den Abend im Zauberberg zu verbringen. Geldsorgen spielten u.a. eine Rolle. Aber als Fahrer, der ich dort dann war, war der teure Alkohol für mich dann natürlich passé. Und sowieso stand das Trinken meinerseits nicht zur Diskussion, da ich die letzten zwei/drei Wochen (link1!, link2!, link3!, link4!) oft genug zum Zuge kam (Wortspiel, da Zug auch im Sinne von Schluck zu verstehen). Ich habe den Alk zumindest an jenem Sonntag nicht vermisst...
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Im "Zaubi" war "gay.volution", jedoch außerplanmäßig, da der queere Event ja regulär an einem 3.Freitag im Monat stattfindet. Eine Art Oster-Special wurde auf die Beine gestellt. Doch das einzig osternhafte waren lediglich die Schoko-Eier, die zusammen mit Kondomen und anderem Zeug als Give aways verteilt wurden.
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Zusammenfassung: die Musik war größtenteils beschissen, noch schlimmer als sonst, und doch habe ich wegen des Gemeinschaftsgefühls für eine gewisse Zeit mit Adam und ein paar anderen getanzt. Eine Klimaanlage wäre nötig gewesen, denn sowohl auf der Tanzfläche als auch im raucherunfeidlichen Zaubergarten (s'ist die Raumverlängerung des Zaubis: im Sommer biergartenähnlich, ansonsten windgeschützt mit Zeltdach, Teppichen, Sofas und Ledersesselchen ausgestattet) war es verfickt schwül! Ungewöhnlich warm und stickig und schweißtreibend. Wie immer habe ich ein paar neue Leute kennengelernt, allesamt nett. Aber den ganzen Abend über blieb ich nicht im Zauberberg...
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Idioteques in Würzburg - Teil II



Wie gut, dass ich zwecks Auto flexibel war und hinfahren konnte, wohin ich will. Nachdem ich Michi (to Resist) heimgefahren hatte, fuhr ich ins "AKW" (Alternatives Kulturzentrum). Es war schon Ostermontag. Ja, den Schuppen gab es an jenem Tag noch!
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Ein paar clevere Freunde von mir, u.a. auch Oli T., die schon in Zaubi waren, hatten sowieso vorgehabt, dort nicht für den kompletten Abend zu bleiben, sondern eben in das AKW zum Weiterfeiern zu wechseln."Indie Hz" war da, aber auch diese Veranstaltung mit Sachen der Genres Alternative, (Indie) Pop, Indie Rock und Elektro findet sonst nicht an einem Sonntag statt, sondern jeden Donnerstag. Besser gesagt, "fand", denn das AKW macht ja jetzt dicht. Es war gewissermaßen die letzte Chance, dem nicht unbedingt aufgestylten, aber alternativen und immer bodenständigen Laden "Goodbye!" zu sagen.
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Zuvor noch über die unsägliche Musikauswahl im Zaubi beklagt (link!), war zu 95% der gespielten Musik, zumindest seit...äh...02:45 Uhr ja mal überhaupt nichts zu meckern. Zwar gab es eine ganz kurze, unangenehm abrupte Unterbrechung in Form einer Metal-/Hardcore-Phase, aber der DJ hat auf die Landflucht vieler reagiert (ich bin einfach zu sehr pussy für Metal und -core-Musik) und Gefälligeres gespielt (vom ekelhaften "Young Folks" von Peter, Bjorn And John mal abgesehen).
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Tracks von Robyn, M.I.A., Santogold (heißt ja jetzt nach einem Namensstreit nicht mehr so, sondern Santigold), WhoMadeWho, Cold War Kids, The Whitest Boy Alive, MGMT (im Remix), Architecture In Helsinki, Lily Allen, Hot Chip, Interpol, Scissor Sisters, Feist (im Remix), Chikinki und mir unbekannte Tracks habe ich in knapp drei Stunden so alles mitbekommen. Da wurde natürlich noch viel mehr gespielt. Und zurückgehalten habe ich mich, was das Schwitzen anging, im Gegensatz zur Zauberberg-Partie nun gar nicht.
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Mein persönliches Highlight war, als von Radiohead "Idioteque" gespielt wurde, gestriger Tagversüßer (link!). Bisher habe ich den Track aus "Kid A" (2000) noch nie in der Disco gehört, er galt für mich immer als etwas, was man eigentlich nur mit den Kopfhörern genießen konnte. Als es dann aber geschah, war es um mich geschehen. (SCHÖNER SATZ!) Ich war in vollkommener Ekstase und tanzte wie ein bescheuerter Raver. Es ging nicht anders, es war zu schön, um wahr zu sein! :-D
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Und der Songtitel passt halt so schön zum Ostersonntag Abend, der bis in den Ostermontag Morgen reichte. Zwei Discotheken und zumindest in einem wie blöd, wie ein Idiot getanzt. Wie ein...Indieot. *gg* Deshalb nannte ich die Einträge so. Hier aber nicht negativ gemeint...
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Und dann habe ich noch zwei nette Typen nach Hause gefahren, die auch auf "Indie Hz" waren und die sonst lange gelaufen wären. Ich kannte die gar nicht. Aber nachdem mich einer von ihnen während meines Gangs zum Wagen nach Papers für seine Selbstgedrehte gefragt hatte, war mir, weil ich diesmal allein heimfuhr, einfach danach. Ich bot es ihnen an, denn mir machte es nichts aus. Einer der beiden fiel auch noch optisch sehr angenehm auf, hihihi! Es war aber offensichtlich, dass er eine Hete war...*seufz*
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So etwas wird wohl nicht mehr in nächster Zeit passieren? Gibt es eine Nachfolgelocation für "Indie Hz"? Wenn nicht, wäre Würzburg um eine tolle nächtliche Attraktion ärmer.
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Tagversüßer des Tages Vol.60



The Horrors mit "Sea Within A Sea". Ein unglaublicher, eigentlich unmöglicher Krautrock-Song der fünf Briten, die noch in ihrem Debüt vor zwei Jahren Garagen-Punk-Mucke machen. Seit dem Album "Strange House" (2007) haben sie extrem viele Fans gewonnen, die für ihre vornehmlich schwarz tragenden Lieblinge viele Fanseiten gegründet haben.
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Sieben Minuten und 55 Sekunden ist dieser Song lang, was nicht gerade wenig ist, ich weiß. Klingt elektronisch-frickeliger und atmosphärischer als gewohnt, dennoch bleiben sie vom Sound her irgendwie kantig. Das liegt am Einfluss ihres neuen Produzenten Geoff Barrow, Mastermind der Ex-Trip-Hopper Portishead. Kein Wunder, hören sich manche Liedmomente wie Portisheads "The Rip" an (so gegen Ende von "Sea Within A Sea") "Ankle Injuries" von Fujiya & Miyagi kann ich auch gut heraushören.
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Und jede Sekunde ist es wert, gehört zu werden, denn es bleibt immer spannend und wird nie langweilig in der ersten Single aus dem zweiten Album "Primary Colours" (das wird on bereits vier Online-Musikkritikseiten hochgelobt, link!), das in wenigen Wochen veröffentlicht wird. Ja, die zunächst düster dreinblickenden (Bandnomen est omen!), aber doch sympathischen Weirdos (nur nicht in ihren Videos) sind wieder zurück. Momentan ist "Sea Within A Sea" mein zweitliebster Song der Woche (link!).
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Das Musikvideo ist ein reines Performance-Video mit Diashow, vielen Farblichteffekten und einer komischen Ansage eines alten Mannes, den ich nicht kenne. All dies mutet zwar recht künstlerisch sophisticated an, mit Video wollte ich den Song aber nie hören. Vielleicht könnt ihr euch für Bild + Ton begeistern! Um davon nicht allzu sehr abgelenkt zu werden, empfehle ich das Hören ohne visuelle Unterstützung: Augen zu und durch!
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THE HORRORS - Sea Within A Sea

Clipart music | MySpace Video

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Amazonen = Anti-Gay-Zensoren?



Gerüchte: Der Verdacht lag nahe, dass Amazon.com, Inc. Und Tochtergesellschaften (link!) absichtlich "57.310 Bücher aus mehreren Kategorien wie Gesundheit, Körper und Geist, Fortpflanzung und Sexualität und erotische Literatur" (DiePresse, link!) mit queeren Inhalten aus dem Katalog gelöscht haben soll. Der Blogger und Schriftsteller Mark E.Probst (link!) beklagte, dass sein Roman "The Filly" nicht mehr über diese Website zu finden war. Und auch der Deutsche Alexander Wichert (link!) war über die virtuelle Nichtexistenz derjenigen Bücher, die explizit schwul-lesbische Inhalte behandeln, sehr erzürnt.
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Tatsache: Amazon, das bekannteste Online-Kaufhaus, das nicht vordergründig auf Auktionen setzt (das wäre ansonsten natürlich ebay (link!)), war vor ein paar Tagen ein Fehler unterlaufen. Das Ranking-System, durch das die Bestsellerlisten in allen Ländern ermittelt werden, beinhaltete plötzlich keine erotische Literatur UND keine mit homosexuellen Inhalten mehr. Angeblich sollen die queeren Bücher als "Erwachsenenliteratur" eingestuft worden sein. Hinzu kam, dass es bei der Buchsuche nicht mehr möglich war, diese Sparte von Büchern (auch Kinder- und Jugendratgeber) so zu finden. Doch laut der Amazon-Sprecherin Patty Smith sollen die Patzer wieder rückgängig gemacht worden sein.
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Nun, es ist nicht ganz ausgeschlossen, dass man diese im Grunde perfide Art von Zensur tatsächlich vorhatte und durchzog, um sie dann nach lauter Empörung seitens von BloggerInnen wieder rückgängig zu machen, um den eigenen Ruf nicht zu schaden. Doch sollte man besser froh sein, dass wieder alles am rechten Ort ist und auffindbar. Eben auch "The Filly", wie ich vorhin auch selber mit der Suchfunktion ausprobiert habe. Im Gegensatz zu Alex Wichert geht Probst nicht mit einem Amazon-Boykott vor und ist nicht nachtragend. Für ihn ist nach der Pressemitteilung laut Blogeintrag (+Updates) die Sache gegessen.
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Montag, 13. April 2009

Tagversüßer des Tages Vol.59



Radiohead mit "Idioteque". Als ich gestern Abend im AKW zum allerletzten "Indie Hz" war (Bericht dazu und zum Zaubi-Event davor gibt es morgen!), kam spät nachts dieses Lied und ich habe mich neu in "Idioteque" verliebt. Und bei keinem anderen Lied bin ich, wie sagt man so schön, voll abgegangen! :)
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Der Song ist komplex arrangiert, voll mit Breakbeats und recht elektronisch, aber gleichzeitig auch atmosphärisch und groovig. Stört man sich nicht allzu sehr an Thom Yorkes hierbei etwas monotonem "Gesang", was meiner Meinung nach und in diesem Fall mehr wie ein weiteres Musikinstrument denn als Hauptelement dieses Tracks zu verstehen ist, ist ein Hörgenuss auf jeden Fall garantiert! Mein Lieblingstrack aus dem überaus experimentellen 2000er-Album "Kid A".
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Leider ist das Video nicht die offizielle Version zu "Idioteque"...
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UPDATE (14.02.): Es gibt keine offizielle Video-Version von "Idioteque", weil außer der Veröffentlichung von "Kid A" weder Singles daraus noch Video von diesen wiederum geplant waren. Auch PR/Werbemaßnahmen und Interviews: Fehlanzeige. Ganz schön radikal, was Radiohead da machten! Stattdessen gibt/gab es mehrere sogenannte "Blips" (wörtlich: Markierungen, Radarzeichen, link!), also kurze abstrakt-animierte Videosequenzen, die im Internet zahlreich zu finden sind. Als ich "Idioteque" mal in Fernsehen zu sehen bekam, habe ich nämlich ein verschwommenes Video gesehen, in dem Thom Yorke in ein Mikrofon in einem Studio hineinsingt. Naja, was zählt, ist bei "Idioteque" eh nur das, was zu hören ist. Und das, was man zu hören bekommt, ist genial! Alles andere...unwichtig.
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Lieblingssongs der 15.Woche (06.-12.04.09)


[Das war...Italienisch.]

01 (09) Yeah Yeah Yeahs - Zero

02 (06) The Horrors - Sea Within A Sea

03 (01) Gavin Castleton feat. Erin Hunt – Nothing Compares 2 U

04 (02) Doves - Kingdom Of Rust

05 (NEU) Yeah Yeah Yeahs - Shame And Fortune
[Die Yeah Yeahs mit der Single "Zero" auf Platz 1 und den Tracks "Shame And Fortune" und "Runaway" des aktuellen Albums "It's Blitz!" auf Platz 5 und 7. Seit Donnerstag besitze ich die Limited Edition Deluxe davon, was bedeutet, dass sich darauf vier zusätzliche Tracks befinden, nämlich Akustikversionen der vier ruhigsten Originalsongs, mit Ausnahme des melancholischen "Runaway". Dieses Album ist das erste der YYY in meiner Plattensammlung, ich kenne lediglich die Singles ihrer zwei Vorgängeralben. Deshalb kann ich nicht wirklich schreiben, wie sehr das Trio aus New York an ihrem Sound gefeilt haben. Elektropoprockig (besonders Track 6 "Shame And Fortune") und voller Synthie-Klänge (besonders "Zero") ist das Album vom Gesamteindruck her, den Punk-Einfluss wie in "Pin" (ultrakurze Single aus dem Debütalbum "Fever To Tell", anno 2003) kann man nur noch manchmal heraushören.]

06 (10) The Virgins - Rich Girls

07 (NEU) Yeah Yeah Yeahs - Runaway

08 (NEU) Jar-e - An Idea
[Geheimtipp: Poppige, melodische und gutgelaunte Uptempo-Soul-Musik von Jar-e. So heißt der Sänger mit der klaren Tenorstimme und Fender-Rhodes-Gitarrist aus Asheville, North Carolina, der noch acht weitere Bandmitglieder um sich schart. Laut Myspace-Seite (link!) hat er vor seinem aktuellen Album "Chicas Malas" (schlechte/böse Mädels auf Deutsch) und seinem Debüt "War Songs And The Muse" bereits in Rock- und Jazz-Bands gespielt und ist bei seinen musikalischen Verwirklichungen eben von Jazz, aber auch von HipHop beeinflusst. Beim aktuellen Album sogar von der Reise nach Mexiko.]

09 (14) The Thermals - Now We Can See
[Die Indie-Punkrocker sind zurück! Die Single und der Titeltrack ihres aktuellen Albums "Now We Can See" ist zwar durchaus akzeptabel und besitzt einen durchaus gröhl-tauglichen Refrain, jedoch hätte der Song mehr Zündstoff vertragen können, vergleicht man diesen mit den mitreißenden geilen Tracks "A Pillar Of Salt" oder "Here's Your Future" aus ihrer 2006er-Platte "The Body, The Blood, The Machine". ]

10 (27) Maxïmo Park – Wraithlike
[Seufz. Auch bei Platz 10 muss ich ein wenig mäkeln. Der Free Download "Wraithlike", Vorbote und Nicht-Single des kommenden dritten Albums "Quicken The Heart", klingt okay, aber irgendwie nicht so clever und knackig frisch wie manch andere MP-Songs, irgendwie enttäuschend. Komischerweise ist auch die 1.Single "The Kids Are Sick Again" noch nach fünf Mal Hören ähnlich ohrwurm-unverdächtig. Was ist nur los mit den Geordies (den Einwohner Newcastles)?]