Freitag, 20. August 2010

Ribbon Salad


"Ribbon Salad"
[ (c) 2010 by Sray / SR ]
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My Heavy Rotation Vol.67



Was ich in den letzten Tagen gehört habe:

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- Menomena
[Größtenteils "Five Little Rooms" und "TAOS" aus Mines (2010), aber auch auf LAST.FM (link!) das gesamte erste Menomena-Album I Am the Fun Blame Monster! (2004), das seinerzeit hochgelobt wurde. ]
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- Xiu Xiu
[Die Indie-Post-Punker von Xiu Xiu (ausgesprochen: schuh-schuh) drehen sich um den Bandchef und Sänger Jamie Stewart. Xiu Xiu mengen ihrer Musik Experimentelles und Noisiges, Art Rock und Synthie Pop bei, wodurch sie manchmal anstrengend sein, manchmal aber auch nicht sein können: "Clowne Towne" aus dem dritten Album Fabulous Muscles (2004) ist bizarr-schön, "F.T.W." aus dem sechsten Album Women As Lovers (2008) ist ähnlich gut, fast poppig hingegen "Gray Death" aus Dear God, I Hate Myself (2010), siebtes Album. Fürchterliche Angst hingegen habe ich immer noch vor dem extrem unheimlichen Horror-Song "Boy Soprano" aus The Air Force (2006, fünftes Album).]
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- PVT
[Same procedure as MHR66 (link!).]
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- Interpol
[Was weithin bekannt ist: die überaus stylische Band Interpol (in Sachen Musik und Kleidung) mit dem charismatischen Sänger und Gitarristen Paul Banks (Julian Plenti letztes Jahr, Ex von Helena Christensen) ist Mitbegründerin des Postpunk-Revivalismus. Die Bandmitglieder gelten seit ihrem Debütalbum Turn on the Bright Lights (2002) als Kritikerlieblinge, aber gleichzeitig und zu Unrecht auch als Joy-Division-Epigonen. 2007 wurden sie mit Our Love to Admire (2007) eine Majorlabel-Band, was sie aber in den USA (in D-Land sind sie weiterhin bei einer großen Plattenfirma unter Vertrag) nur ein Album lang aushielten. Das nächste Woche herauskommende Album Interpol (2010) macht sie für Journalisten von Musikmagazinen und für Blogger wieder attraktiv, trotz oder gerade wegen des Abgangs des Bassisten Carlos Dengler nach Fertigstellung des 2010er-Albums. Für Live-Auftritte sollen David Pajo und Brandon Curtis aushelfen. Gehört wurde "Lights", was ich weitaus besser finde als frühe, da ich es öfter gehört habe und mich an den nach schwerer Geburt klingenden Song gewöhnt habe. Es gibt von einer R'n'B-Sängerin namens Azaelia Banks (ähnelt ein wenig der indie-affinen Kollegin Solange) auch ein tolles Cover (link!) der Single "Slow Hands" (aus dem zweiten Interpol-Album Antics (2004)), das nachträglich beweist, wie großartig Paul Banks als Songwriter ist.]
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- Fol Chen
[Sechs Math-Indietronic-Popper aus Los Angeles, leicht avantgardistisch. Gehört wurde das sehr genießbare "The Holograms" aus dem zweiten Album Part II: The New December (2010).]
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Kürze, Würze und so (Kurzfilme) Vol. 10



"3x3" von Nuno Rocha.

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Würde Dir gefallen, Herr Leo. :)
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Spanischer Kurz-Stummfilm vom Regisseur Nuno Rocha. Auf was man während der Freizeit innerhalb der Arbeit so alles kommt...sehr nett!

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3x3 from Nuno Rocha on Vimeo.

http://www.imdb.com/title/tt1654725/



Film festivals selections and awards



Grande prémio ZON (portugal)

Cinema Jove Festival Internacional de Cine, spain

Festival Internacional de Cine de Huesca, Espanha, spain

Warsaw Film Festival, Polónia

Festival Internacional de Cinema do Algarve, Portugal

Odense International Film Festival, Dinamarca

Curtas Vila do Conde Festival Internacional de Cinema

Festival du Court Métrage de Bruxelles, Bélgica

Circuito Off Venice International Short Film Festival, Italy

Sapporo International Short Film Festival, japan



Naoussa International Film Festival, Greece

-3rd Best Short Film

-People's choice Award



Festival Internacional de Cinema de Humor, Portugal

-Menção Honrosa Curta Metragem de Ficção



Festival Iberico de Badajoz

- Young audience award



Open-Air Filmfest Weiterstadt, Germany

FIKE Festival Inter. de Curtas Metragens de Évora

Interfilm, Internationales Kurzfilmfestival Berlin

Shnit International Short Film Festival, Suiça

Bolzano Short Film Festival, Itália

Unlimited - International Short Film Festival Cologne

Festival International Cinéma Méditerranéen Montpellier

Festival International du Film d'Amiens, França

Cinema Corto in Bra International Short Film Festival

La Boca del Lobo Festival Internacional de Cortometrajes, Spain

Mediterranean Short Film Festival of Tangier, Marrocos



Faial Filmes Fest Festival de Curtas das Ilhas, Portugal

-Prémio RTP2 - Onda Curta



Ovarvídeo - Festival de Vídeo de Ovar, Portugal

El Mes + Corto - Muestra Audiovisual Luso-Extremeña, Espanha

"27+One" Film Festival, Rússia

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Tagversüßer des Tages Vol. 278



Grinderman mit "Heathen Child".

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Heidewitzka! Also wer in der tiefsten Langweile steckt, kann ihr mit diesem Musikvideo der Zweitband von Nick Cave namens Grinderman (spielen Alternative Rock/ Garage Rock) entgehen. Das vom Regisseur John Hillcoat (drehte den/das Endzeit-Thriller/-Drama The Road, das bereits letztes Jahr in den USA in die Kinos kam, aber erst im Oktober auch in Deutschland) gedrehte Video ist je nach Sequenz gruselig, urkomisch, "crank", trashig oder einfach faszinierend. Vor allem crank, und doch genial!!!
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"Heathen Child" hat die dunkelhäutige sexy Frau mit den roten Haaren und Augen (!) aus dem Video als Single-Cover (link!), brrrr, unheimlich! Jene Single ist auf dem kommenden zweiten Album Grinderman 2 (2010) zu finden. Zum Glück ist diese Single nicht ganz so sperrig wie die Grinderman-Debütsingle "No Pussy Blues".

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Donnerstag, 19. August 2010

Zwischenmenschliches in den letzten drei Wochen



Manchmal fühlt man sich doch eher einsam. Gerade jetzt während der öden Semesterferien. Wie schön, dass man in diesen Zeiten manchmal aus dem Alleinsein-Trott herausbrechen kann...

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Donnerstag, 19. August 2010: Mini-Golfen mit SchmAdrian! Wie praktisch, wenn man jemanden kennt, der an einer Minigolf-Anlage arbeitet. LauraK und Freund SchmAdrian sind beide dort angestellt, doch an diesem angenehm sonnigen Nachmittag nahm sich der Herr Auszeit und spielte mit mir erst eine Partie "PitPat" (Kreuzung aus Billard und Mini-Golf), anschließend richtiges Miniaturgolfen. Ist klar, wer bei beiden Runden, dazwischen und danach jeweils mit Eiscreme versorgt, gewonnen hat. Der Gast sicher nicht... :D
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Mittwoch, 18. August 2010: den Film Hanani - Kirschblüten von Regisseurin Doris Dörrie mit "Mr. Dessert" angeschaut. Erstaunlich guter Film! Maximilian Brückner, der da auch mitspielt, ist, wie immer, putzig. Trotz des heftigen oberbayrischen Dialekts. Davor: Grünes vegetarisches Curry gemeinsam gegessen. Echt lecker!
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Dienstag, 17. August 2010: morgens Frühstück mit "Chris on Fire". Mittags Mensen mit SchmAdrian und "LauraK", danach Kaffee und Brownies. Hat Spaß gemacht! Am späten Nachmittag hatte Neo-Single Chris dann ein Bier-Date...
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Montag, 16. August 2010: gemeinsames letztes Mensen und Kaffeetrinken mit Herrn Leo, der an jenem Tag das letzte Mal in Würzburg war. Denn seit gestern ist er in die USA zwecks zwei Auslandssemester geflogen. Er müsste um die Zeit wohl in Albany aufgestanden sein. Außerdem waren Tümmi, Daisy/Denise/Dennis, Anna-Lena, Porno-Lara, Jürgeeen (nur Kaffee) und Louise (nur Kaffee) mit von der Partie. Habe Leo einen roten Notizblock von MOLESKINE geschenkt, damit er seine Gedanken und Erlebnisse für seinen neuen Blog (link!) sofort aufschreiben kann, wenn er Stift und Block immer zur Hand hat.
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Freitag bis Sonntag, 13. - 15. August 2010: zu meinen Eltern heimgefahren. In Kreuzwertheim war es öde. Einzige Lichtblicke: 1. der "Lemon Pie" im Da Barista (bestes Café in Wertheim). 2. Sam Mendes' Film Away We Go - Auf nach Irgendwo gesehen, tolle Tragikomödie mit dem schnuckeligen John Krasinski (US-Version von The Office, It's Complicated), der mit Nerd-Brille und Vollbart von seinem sonst guten Aussehen ablenkte und im Film dadurch glaubwürdig erschien. Ebenfalls toll mitgespielt haben die Hauptdarstellerin Maya Rudolph (sonst Komikerin bei Saturday Night Live) und die wenigen Nebendarsteller, vor allem Jeff Daniels und Maggie Gyllenhaal.
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Dienstag, 10. August 2010: Gang zum StuDienstag-Abend im Laby. "Maddin mit Mütze" (nicht zu verwechseln mit Bines Kumpel Maddin kennengelernt, der eigentlich Chrissie auf der Tanzfläche ansprechen wollte, jedoch von ihr höflich abgewiesen wurde. Sympathischer Werbebranche-Typ mit Vorliebe für The Clash und The Gaslight Anthem, Piercing in der Lippe, ungefähr 1.85m groß, wirklich süß, aber leider eine Hete. Porno-Julia war auch da!
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Samstag, 07. August 2010: Tanzcafé Ludwig, "Gay Disco" (link!).
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Dienstag, 04. August 2010: nochmal Gang zum StuDienstag-Abend im Laby. Neben der Tommy-Dennis-Marco-Clique, Chrissie, Hetero-Dave, Jokeless und andeen: dort jemanden kennengelernt, den ich seit meinem ersten Semester vom Sehen her kenne, weil er Englisch studiert hatte, nun aber Informatik studiert. Weil ich mich aber vorher nicht getraut hatte, ihn anzusprechen, ließ ich Marco, der mit mir einst den Latein-Kurs durchstehen musste, alles regeln. Der kannte eine gemeinsame Freundin von diesem Typen und über die ließen der Typ und ich uns vorstellen.
Komischerweise kam ich aber öfter mit dessen Kumpel Ludgar (nicht unattraktiv, sehr nett), dem ich auch vorgestellt wurde, ins Gespräch als mit "Kalle". Ludgar ganz in Grau (T-Shirt, Hose, Boxfresh-Schuhe) und ich sprachen über Namen, da wir zwei halt nicht gerade die gewöhnlichsten besitzen. Er meinte, da ich wohl so frech (!) wirke (wer mich kennt...mal so gar nicht), würde von allen deutschen Männernamen am ehesten "Tim" zu mir passen. :D Ich hatte hingegen für Ludgar den Namen "Nils" parat, mit dem er weitaus zufriedener war als mit meinem ersten Vorschlag "Christian" (weil er so ähnlich aussieht wie Poetry Slammer Christian Ritter). Beide sympathisch.
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Tagversüßer des Tages Vol. 277



Xiu Xiu mit "This Too Shall Pass Away (For Freddy)".

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Wer: Xiu Xiu, Experimental-Indie-Rock-Band um Jamie Stewart aus den USA
Jamie wer...: Sänger, Gitarrist, Produzent der Band, mehrere Nebenprojekte, offen bisexuell
Wer noch derzeit: Angela Seo und Ches Smith (Jamie Stewart einziges festes Mitglied)
Wo genau: San Jose, California
Aussprache des Bandnamens: "schu-schu"
Warum Xiu Xiu: bezieht sich auf einen gleichnamigen chinesischen Film von 1998
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Bediente Genres laut Wikipedia (link!): Art Rock, Experimental Rock, Indie Rock, Synth-Pop
"This..." aus: Dear God, I Hate Myself (2010), achtes Album innerhalb von 8 Jahren!
Regisseur des Musikvideos: C. Spencer Yeh.

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Mittwoch, 18. August 2010

Recommendation: Würzburg - Albany

Würzburg - Albany (link!) ist Leos Blog! :)

Tagversüßer des Tages Vol. 276

Deichkind feat. Nina mit "Bon Voyage".

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Man sollte keine Trauer wegen eines Abschieds verbreiten, wenn eine Person für fast ein ganzes Jahr ins Ausland fliegt. Herr Leo, der heute und jetzt gerade für zwei Auslandsemester nach Albany, New York fliegt, kommt ja eh bald wieder. Von daher widme ich ihm Deichkinds fröhliches und steiles Partylied "Bon Voyage".
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Mit "Bon Voyage" konnten sich (fast) alle einigen, von den Rappern bis zu den Mainstream-Musikhörern. Rapperin Nina, die 1999 einer der coolsten Frauen im Musikgeschäft war (was macht sie eigentlich heutzutage?), hatte so viel Selbstbewusstsein und Charisma, dass sie die drei MCs Philipp, Buddy und Malte (das Besetzungskarussell hat sich längst weitergedreht) überstrahlte. Schade, dass sie nicht dauerhaft Teil von Deichkind wurde. Aber dann wäre zu befürchten gewesen, dss Deichkind werden würde wie die Black Eyed Peas!

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Deichkind - Bon Voyage
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Dienstag, 17. August 2010

My Heavy Rotation Vol. 66



Was ich in den letzten Tagen gehört habe:

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- Marteria
["Endboss" ist supergeil, die offizielle Single "Verstrahlt" feat. Yasha ist OK: zwei Tracks aus dem bald kommenden vierten Album (das zweite Album als Marteria) Zum Glück in die Zukunft (2010), welche ich bisher kenne. Außerdem mit von der Partie als Features werden sein: Jan Delay, Peter Fox, Miss Platnum und der noch junge Rapper namens Casper. Da Die Fantastischen Vier und Fettes Brot langweilig werden (bei zweiterer Band: LEIDER! ;( ), ist neben den immer noch guten Blumentopf DAS die Zukunft des deutschen Non-Gangsta-Raps.]
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- Menomena
[Ich habe zuletzt auf LAST.FM (link!) das ganze Album Mines (2010) gehört, inklusive dem Bonustrack "The Insulation": tolles Album! Am besten sind neben dem Bonustrack "Five Little Rooms", "TAOS" und "Queen Black Acid". Habe aber auch ältere Songs der Art-Post-Rocker Menomena gehört.]
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- Janelle Monáe
[Immer noch: The ArchAndroid (2010).]
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- PVT
[Sie hießen früher Pivot, doch weil bereits eine Prog-Metal-Band gab, die so hieß, kam es zum Rechtsstreit. Folglich entschloss sich das Trio, das einst ein Quintett war, die Vokale im Bandnamen wegzulassen. Schade eigentlich, Pivot klang so cool! Was aber entschädigt, ist, dass Richard Pike, der für Gitarre, Bass, Keyboard und Co-Produktion zuständig ist, nun auch singt. Und das gar nicht mal so schlecht, erinnert dessen Stimme ein wenig an Yeasayer und an dessen Sänger Chris Keating. Gehört wurden "Window" und "A Quick Mile", die beide auf dem ersten Album als PVT (das dritte seit Bandgründung) namens Church With No Magic (2010) enthalten sind. Geile Elektro-Mathrock-Scheiße! ]
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- The Books
[Schräg, aber irgendwie gut: Electro, Soundcollagen, Experimentalmusik, Folktronica, das macht das amerikanische Duo The Books aus. "A Cold Freezin' Night" (link!) klingt sehr zusammengeschustert, verwirrend, infantil, aber auch irgendwie wegen seiner Abgefucktheit geil. "Beautiful People" ist anders, dreampoppiger, elektronischer, zahmer, dahingleitender. Beide haben gemeinsam, dass sie auf No Way Out (2010) enthalten sind.
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Tagversüßer des Tages Vol. 275

[Bild kommt morgen...]

Florence + The Machine mit "Dog Days Are Over".

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Zweite Single aus Lungs (2009), die als sechste Single in diesem Jahr wiederveröffentlicht wurde. Die letzte Single der single-veröffentlichungswütigen Sängerin ist "Cosmic Love".
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Regisseur des extra für den 2010-Release gedrehten extrem tollen Musikvideos (es gab 2008 bereits ein Low-Budget-Video dazu): Georgie Greville und Geremy Jasper.

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Dog Days Are Over | Florence + the Machine from The Milk Group on Vimeo.

MTV 2010 VMA Video of the Year nominated video "Dog Days Are Over" by Florence + the Machine. Directed by Georgie Greville and Geremy Jasper of LEGS, Milk's filmmaking division.

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Montag, 16. August 2010

Mercury Prize 2010 - Die Nominees (B-K)



Am 7. September 2010 wird es soweit sein. Denn an diesem Tag wird bekanntgegeben, wer den (Barclaycard) Mercury Prize in diesem Jahr gewinnen wird.

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Die Initiatoren dieses Preises haben die Nominierung und Auszeichnung von britischen, nord- und irischen Bands und KünstlerInnen immer als Förderung von eher alternativer Musik und von Musikschaffenden verstanden, oft Kritikerlieblinge und/oder solche, die nicht so sehr vom kommerziellen Erfolg verwöhnt sind.
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Außerdem ist der Mercury Prize auch die alternative Antwort auf die kommerzialisierten Brit Awards. Die Nominierten lauten...

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1) Biffy Clyro mit dem Album Only Revolutions (2009)
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Oliver (link!) ist bekanntlich Fan des Trios, ich eher nicht so, vielleicht weil mir die Musik neuerdings etwas zu Classic-Rock-mäßig herüberkommt. Früher haben Biffy Clyro (was für ein Bandname!) eher New Prog, Experimental- und Alternative-Rock gespielt. Ich finde es putzig, dass die drei Bandmitglieder oft halbnackt auf Fotos posieren, gerade der Leadsänger und Gitarrist Simon Neil im Musikvideo zu "The Captain", in voller Babyöl-Montur. Ausgewählt habe ich jedoch das eine Video mit den Anzügen und den Blitzen, siehe unten.
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Ich denke jedoch nicht, dass es wahrscheinlich ist, dass das Album der Band mit den vielen Fans und dem vielen kommerziellen Erfolg den Preis mit nach Hause nehmen wird. Wahrscheinlichkeit des Sieges: 2 von 10 (gering).
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Biffy Clyro - Many Of Horror

Biffy Clyro | MySpace Musikvideos

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2) Corinne Bailey Rae mit dem Album The Sea (2010)
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Ach, muss man noch irgendwelche Worte über Corinne Bailey Rae verlieren? Die Frau ist einfach hinreißend!
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Aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie gewinnen wird, ist auch bei ihr nicht sehr groß. Vielleicht fehlt ihr, obwohl sie im aktuellen Album The Sea auch Alternative-Sounds einsetzt, der gewisse Indie-Faktor. Das Album ist trotzdem toll! Wahrscheinlichkeit des Sieges: 4 von 10.
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Corinne Bailey Rae - Closer
Hochgeladen von EMI_Music. - Entdecke weitere Musik Videos.

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3) Dizzee Rascal mit dem Album Tongue n' Cheek (2009)
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Dass sich Künstler im Laufe einer Karriere musikalisch und wie auch immer sonst auch entwickeln, ist eine denkbar normale Sache. Das sollten sie auch, um nicht wie U2 oder die Rolling Stones zu enden. Dizzee Rascal entdeckten viele Hörer erst 2008, als er mit Calvin Harris, der irgendwie nicht mehr so gut ist wie früher, kollabierte und prompt seinen ersten Nummer-1-Hit "Dance wiv Me" hatte. Doch 2003 veröffentlichte er noch keine Party-Dance-Rap-Sachen, sondern harten Grime und bissigen HipHop, zu finden auf seinem experimentellen Debütalbum Boy in da Corner (2003). Es gehört zu einen der besten Alben des Jahres 2003 und des 00er-Jahrzehnts. Ein Kritikerliebling, auch jenseits der Hip-Hop-Gemeinde. Im selben Jahr gewann Dizzee Rascal für dieses Album auch den Mercury Prize und ist damit der einzige in der 2010er-Liste, der bereits diesen Preis gewonnen hat.
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Das mit dem Grime ging noch zwei weitere Alben so weiter. Doch Tongue n' Cheek (2009) stellte eine Zäsur dar. Mehr House, mehr Alternative Dance, weniger Grime, aber immer noch HipHop. Und alles nur wegen "Dance wiv Me". Dadurch: weitere vier Number Ones, darunter der blöde WM-Song "Shout" mit dem UK-Komiker James Corden. Seine Rap-Skills sind wie gehabt Oberklasse, doch die Musik, auf der die Vocals basieren, ist so halb-halb. Auf der qualitativen Habenseite hingegen: die Kollabo mit Armand Van Helden "Bonkers" und das süchtig machende "Dirtee Cash", was auf dem Sample von "Dirty Cash (Money Talks)" basiert, von The Adventures Of Stevie V (britischer Dance-Act aus den 90ern).
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Aber weil er eben erstens bereits einmal gewonnen hat und zweitens die Kritiker seit 2009 nicht mehr geschlossen hinter ihm stehen, sieht es ungünstig für einen zweiten Sieg Dizzee Rascals aus. Man will ja auch Newcomer oder Unterschätzte mit der Auszeichnung helfen und nicht nur auf der Stelle treten und Erfolgsverwöhnte mit Preisen berieseln. Aber durch den Veteranen-Bonus beträgt die Wahrscheinlichkeit des Sieges nicht 1, sondern: 2 von 10.
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DIZZEE RASCAL "Dirty Cash." from phil tidy on Vimeo.

Music Film directed by WIZ and produced by Phil Tidy. Shot in 5 hours next to Tower Bridge with 125 cast and with only 4 days of prep. The wind got up and so did the rain on the shoot but it went to create the feeling of Guy Fawkes night meets the burning of Joan of Arc.

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4) Foals mit dem Album Total Life Forever (2010)
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Die lieben Fohlen wurden dieses Jahr das erste Mal von den Mercury-Prize-Verantwortlichen nominiert, obwohl sie von der Musikfachpresse zwei Jahre zuvor richtig auch schon viel Aufmerksamkeit und Ehre erhielten für Antidotes (2008), das Debütalbum der fünf Indie-Mathrocker. Nun haben sie die Musikkritiker mit Total Life Forever (2010) noch mehr auf ihrer Seite, sie loben die Atmosphäre, die Ausweitung des Sounds bei gleichzeitiger Catchiness.
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Alles klingt geerdeter und nicht mehr so hektisch wie z.B. auf dem 2008-Hit "Cassius". Welcher Videoclip soll nun als Teaser herhalten? Schließlich habe ich bereits die drei Single-Musikvideos "This Orient", "Miami" und "Spanish Sahara" bereits verbraten. Also gibt es einen Trailer für die Myspace-Secret-Shows der Foals, denn die Foals gelten als begnadete und vor Energie sprühende Liveband.
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Wahrscheinlichkeit des Sieges: 7 von 10! Sie könnten es dieses Jahr mit dem Gewinn schaffen, denn das Album hat sehr viele Qualitäten. Dass sie das Rad nicht unbedingt neu erfinden mit Total... ist klar, aber für sie selbst ist das Album auf jeden Fall eine Weiterentwicklung.
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Myspace Secret Show - Foals from The Grindhouse on Vimeo.

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5) I Am Kloot mit dem Album Sky at Night (2010)
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I Am Kloot, die Brit-Alternative-Rocker, gehören zu den am meisten unterschätzten Bands: was heißt das? Sie sind, wie so viele Bands, Lieblinge von einer gewissen Anzahl von Kritikern. Doch eine Mehrheit ignoriert sie, sie gelten für eine Minderheit als Liebhaberstücke. Doch dieses Jahr kann sich alles ändern. Wer hier nominiert wird, kann gar nicht mehr unterschätzt oder übergangen werden. Nominiert zu werden, das heißt, dass viele Leute von einem Notiz nehmen.
Ein Versuch, Aufmerksamkeit zu erhaschen, war bereits die Singleauskopplung "Northern Skies" (siehe unten).
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Sky at Night (2010) könnte, das wäre der Elbow-Faktor, dieses Jahr der unüberraschend überraschende Sieger werden, weil sich gewisse Juroren denken: oh, jetzt sollten sie es dieses Jahr mal verdient haben! Wahrscheinlichkeit des Sieges: 7 von 10!

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6) Kit Downes Trio mit dem Album Golden (2010 in D-Land)
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Kit Downes Trio stehen für den obligatorischen Jazz-Nominierten. Eine der 12 Nominee-Stellen wird immer für einen Jazz-Künstler oder eine -Band besetzt. Auch kontemporäre Jazz-Musik soll laut den Mercury-Leuten gefördert werden, denn schließlich ist Jazz-Mucke in der öffentlichen Wahrnehmung noch viel mehr "indie" als das, was wir (teilweise falsch) als Indie-Musik bezeichnen. Noch als Newcomer bekam der britische Jazz-Pianist Kit Downes viel Aufmerksamkeit und erntete viel Ruhm. 2010 ist schon allein deswegen sein Jahr, weil er in der Nominiertenliste auftaucht. Als Jazzer! Da es kein offizielles Musikvideo gibt, gibt es unten ein Live-Clip des ersten Songs des Albums Golden (2009 im UK) : "Jump Minzi Jump".
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Doch Jazzer haben es traditionell schwer, sich gegen elf Nicht-Jazz-Bands und -Artists zu behaupten. Noch nie hat jemand aus der Jazz-Ecke gewonnen, und trotz allen Talents oder Virtuosität ist Jazz nun mal nicht jedem sein Ding, auch nicht im Juroren-Zimmer. Kit Downes Trio bleibt als Jazz-Vertreter ein Außenseiter. Wahrscheinlichkeit des Sieges: 1 von 10.
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Hier: zweiter Stapel der Nominierten (link!).

Mercury Prize 2010 - Die Nominees (M-X)



Der zweite Stapel Mercury-Prize-Nominierte 2010. Den ersten gibt es hier (link!).

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7) Laura Marling mit dem Album I Speak Because I Can (2010)
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Zwar kann ich mit ihrer Solo-Musik nicht so viel anfangen, weil die Mucke sehr stark folkig ist und ich so etwas oft nicht so arg mag, aber sie ist schon eine sehr sympathische Künstlerin. Sie ist die Freundin von Marcus Mumford und sang bereits auf Singles von rein männlichen Bands wie Noah and the Wahle und Mystery Jets. Weil mir sonst nicht viel einfällt: "Devil's Spoke", Single aus ihrem zweiten Album I Speak Because I Can (2010).
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Sie konnte bisher die Herzen sehr vieler Plattenkritiker-Herzen und die weiterer Musikpresse-Leuten verzaubern. Außerdem war sie bereits vor zwei Jahren eine Nominierte hier mit ihrem Debütalbum Alas I Cannot Swim (2008). Die Wahrscheinlichkeit des Sieges ist daher sehr hoch: 8 von 10! Sie würde jedoch höher sein, wäre sie eine Newcomerin!
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Laura Marling 'Devils Spoke' from Ben Magahy on Vimeo.

Ben Magahy Director of Photography

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8) Mumford & Sons mit dem Album Sigh No More (2009)
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Musikexpress, VISIONS, Rolling Stone, Intro und all die Leser des eigentlich veralteten, aber immer noch relevanten Mediums Musikmagazin: sie alle fanden das Debütalbum der Folkrocker Mumford & Sons, das letztes Jahr herauskam, superdupergut! Ich...als Folk-Nichtmöger...eher nicht. Weil ich aber nicht so sein will, poste ich auch ein Video des Folk-Quartetts: "The Cave" finde ich zumindest visuell ganz spannend! Sieht nett aus!
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Die Wahrscheinlichkeit des Sieges: 8 von 10 (hoch)! Denn Mumford & Sons waren nicht nur in Kritikerkreisen, sondern auch kommerziell erfolgreich. Auf Amazon.de (link!) ist Sigh No More (New Version) derzeit auf Platz 15 der CD-Bestseller-Liste! Höchstpositionen in den regulären Albumcharts: Nummer 1 in Australien und Irland, Platz 6 im UK, einen beachtlichen 29. Platz in Deutschland! Für eine Alternative-Band ist das schon erstaunlich!
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Mumford & Sons 'The Cave' from Ben Magahy on Vimeo.

Ben Magahy Director Of Photography

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9) Paul Weller mit dem Album Wake Up the Nation (2010)
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Der "Modfather" des Rock hat als Alteingesessener der Rockmusik einen ähnlichen Status wie Elvis Costello, Bruce Springsteen und so einen besonderen Status. Sie werden verehrt, jedoch eher für die früheren Alben ihrer Schaffenszeit als für die neueren musikalischen Ergüsse. Letztere werden zwar für gut befunden, für "sehr gut" aber nur von konservativen Rock-Kreisen wie dem Rolling Stone-Magazin. Stagnation ist längst in Sicht. Laut den Plattenkritikern soll das rockige Wake Up the Nation (2010) das beste Solo-Album des stilprägenden Briten seit Jahren sein, da es wieder so frisch und so kraftvoll klingen soll. Auch jüngere Hörer sollen genauer hinhören. Habe ich gemacht, aber die Singles aus dem vorigen Album, vor allem die Single mit Noel Gallagher, fand ich weitaus besser. "Wake Up The Nation" (siehe unten) ist...solala. Seine Stimme ist auch sonst besser.
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Wahrscheinlichkeit des Sieges: 5 von 10. Ich denke, aufgrund seines Alters wird Paul Weller eher belächelt werden, als dass sie ihm eine späte Anerkennung darlegen mit dem Spätwerk als Indiz. Eine Nominierung allein ist aber auch voll ok.
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Paul Weller - Wake Up The Nation
Hochgeladen von paul_foster. - Entdecke mehr Webcam Eigenschaften.

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10) Villagers mit dem Album Becoming a Jackal (2010)
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Mein persönlicher Favorit, ich wünsche mir, dass Villagers den Preis mit nach Hause nimmt. OK, dies ist zwar auch Folk, aber im Gegensatz zu Laura Marlings und Mumford & Sons' Musik gefällt mir diese Art von Folk viel eher. Woran liegt das? An der tollen Stimme von Conor O'Brien. Ich stehe einfach auf eine Stimme mit Vibrato. Und an der zärtlichen charmanten Musik des Iren, die eher zeitlos klingen will als nach vergangenen staubigen Zeiten. Es ist eine Überraschung, aber ja, Villagers finde ich voll gut! "The Meaning of the Ritual" soll dann auch der Teaser sein. Musik und Video sind top!
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Villagers ist zwar im Vergleich zu den Favoriten Mumford & Sons und The XX ein Underdog, doch zeigte der Sieg der relativ unbekannten Rapperin Speech Debelle, dass auch solche Künstler von den Mercury-Prize-Leuten geehrt werden können. Dass zweimal hintereinander nicht Jazz spielende Außenseiter (denn die Jazzer haben es ja am schwierigsten hier) gewinnen sollen, halte ich für eher unwahrscheinlich. Dass Villagers aber vielleicht fast gewinnen könnte, daran glaube ich aber vollkommen. Deshalb...Wahrscheinlichkeit des Sieges: 6 von 10.
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Villagers - 'The Meaning of the Ritual' from Villagers TV on Vimeo.

This is a homemade video made by Conor J. O'Brien for the song 'The Meaning of the Ritual' by his band 'Villagers'. January 2009

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11) Wild Beasts mit dem Album Two Dancers (2009)
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Mit 11) und 12) gibt es nun zwei Alben von Bands, die ich selber besitze und liebe, die aber - im Gegensatz zu Corinne Bailey Raes The Sea (2010) noch aus dem Jahre 2009 stammen. Wild Beasts sind supersympathische Indie-Post-Punk-Lads mit musikalischen Dream-Pop und Art-Rock-Nebensträngen. Sie haben mich durch die Tatsache, dass sie mit ihrem zweiten Album nominiert wurden, wirklich sehr überrascht. Im positiven Sinne natürlich. Denn auch dieses Album wurde von vielen Plattenkritikern mit überschwänglichen Rezensionen geehrt. Auf Musik-Bestsellerlisten kam Two Dancers (2009) jedoch nicht so häufig. Dieses Album ist weitaus weniger avantgardistisch als ihr Debütalbum Limbo, Panto (2008), was die Songstrukturen angeht.
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Wahrscheinlichkeit des Sieges: 6 von 10. Sie gehören jedoch zu den Mittelfavoriten. Das Problem mag vielleicht sein, dass sie nicht ganz so viele Menschen erreichen wie z.B. The XX. Oft werden nun mal auch Alben, die Publikumslieblinge sind, prämiert. Und ihr Album ist es eher nicht so. Ich nehme mal an, die Falsett- und Crooner-Stimmen der Sänger Hayden Thorpe und Tom Fleming sind immer noch eher gewöhnungsbedürftig. Vielleicht klingt ihre Musik aber auch immer noch zu camp oder zu gay für manche, auch wenn alle Bandmitglieder, glaube ich, Heten sind. Doch wenn man "Hooting & Howling" (link!) hört, sollte man meinen, dass das Exzentrische der Stimme und das lässig-rhythmische der Musik super zusammenwirkt. Habe aber schon darüber gebloggt, auch über die dritte Single "We Still Got The Taste Dancing On Our Tongues" (link!). Deshalb gibt es hier "All The King's Men", die zweite Single.
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12) The xx mit dem Album xx (2009)
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Keine Frage, The XX haben die Musiklandschaft letztes und dieses Jahr so richtig aufgemischt. Die Band steht als Speerspitze für viele Style-Revivals (modischerseits genauso wie in der Musik) und ist von allen Bands und KünstlerInnen hier sicherlich die unter dem gemeinen Volk beliebteste Nominierung. The XX gelten nach Vampire Weekend als DIE neue Indie-Konsensband, auf der sich auch eh viele Hipster-Menschen einigen. Durch den Ausstieg ihrer Gitarristin und Keyboarderin Baria Qureshi, durch das Galerie-Happening mit dem Angucken eines neu gedrehten Musikvideos in einem Museum und durch Blog-Hypes wurde das jetzt seiende Trio sehr sehr bekannt und berühmt, was die drei introvertierten Bandmitglieder natürlich eher verunsichert oder verunsichern könnte.
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Fakt ist: das Debütalbum xx (2009) funktioniert nicht beim ersten Mal, da die Songs auf niedriger Flamme brennen. Doch je mehr man den minimalistischen Tracks zuhört, desto mehr versteht man den berechtigten Hype um Romy, Oliver und Jamie. Das Album flutscht in einem Rutsch durch, berührt aber auch gleichzeitig sehr. Und wenn selbst der erste Track namens "Intro" überragend ist, dann ist xx doch mehr als eine akustische Reise wert. Es gibt bereits vier Musikvideos: "Crystalised", "Basic Space", "VCR" und "Islands", wobei letzteres sicherlich für The-XX-Verhältnisse ungewöhnlich hochglänzend gedreht wurde. Um The XX zu raffen, möchte ich aber lieber das unfassbar karge, jedoch verletztliche "Crystalised" hier posten. Es geht um Drogenmissbrauch.
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Wahrscheinlichkeit des Sieges: 9 von 10. Wegen des Publikums-Magnetismus, wegen des vielen Lobes aus Musiker- und Musikpressekreisen. Weil sie bereits so viel erreicht haben als noch junge Musiker. Weil Minimalismus und die Musikgenres Shoegaze und Dream Pop wieder in ist, und genauso, schwarz zu tragen. Und natürlich, weil das Album super ist!
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The xx - Crystalised (official music video)
Hochgeladen von HANS_PREISSLER. - Entdecke weitere Musik Videos.
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Tagversüßer des Tages Vol. 274



Eindeutig: Yeasayer mit "Madder Red".

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Stichwort "Deformationen": die tollen drei Amerikaner von Yeasayer haben seit dem Release des zweiten tollen Albums ODD WORLD (2010) tatsächlich vor, in ihren Musikvideos (und auch auf dessen Plattencover) eine neue "seltsame Welt" zu erschaffen, mit allen visuellen Verrücktheiten und drehbuchbezogenen Sonderbarkeiten, die diese Welt so benötigt.
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Nach dem Wüsten-Eldorado, den Box-Matches und den Köpfen, die sich schlangenartig aus dem Körper herauswinden wie in "Ambling Alp" (link!) und dem Club-Gänger in "O.N.E." (link!), dessen Androiden-Monster-Kopf im Auto eine Weile braucht, um sich zu einem Menschenschädel zu formen, gibt es ein nicht weniger freakiges Musikvideo zu "Madder Red".

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Das nach 80er-Musik schreiende Psycho-Synthie-Pop-Lied "Madder Red" ist die dritte Single. Im Vergleich zu den zwei Uptempo-Singles zuvor ist jener Song ein etwas zurückhaltenderer und brauchte dementsprechend einen Videoclip, der zunächst normal oder spießig ausschaut und doch ein befremdliches Element innehat: den Hauptdarsteller, ein einäugiges und einarmiges beiges Haustier.
Aber wie auch schon bei E.T. findet man das monströse kleine Ding trotz allem irgendwie putzig, gerade weil es so harmlos wirkt. Armes Ding!
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Ebenfalls putzig ist die weibliche Hauptfigur, gespielt von der hübschen und talentierten Schauspielerin Kristen Bell, die auch schon bei der TV-Serie Veronica Mars die Hauptfigur verkörperte. Und auch in den Serien Heroes und Gossip Girl (als Erzählerin) involviert war und in mittelgroßen Komödien wie Nie wieder Sex mit der Ex (Forgetting Sarah Marshall), Fanboys und Männertrip (Get Him to the Greek) mitgespielt hat. Hier ist sie in der Rolle des Frauchens, das sehr an ihrem Tier hängt.
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Einfach genial, dieses Musikvideo! Gedreht wurde es vom schwedischen Regisseur Andreas Nilsson, der zuvor das ähnlich bizarre MGMT-Video zu "Flash Delirium", das naturalistische "This Must Be It" von Röyksopp und ein paar unheimliche Clips für The Knife (u.a. "Silent Shout"), Fever Ray (z.B. "When I Grow Up") und White Lies (u.a. "To Lose My Life") kreiert hat. Ein ganz großer kontemporärer Musikvideoregisseur!
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WEITERE TAGVERSÜSSER DES TAGES VON YEASAYER:

AUS ODD WORLD (2010)

"O.N.E." (Vol. 201)
"Ambling Alp" (Vol. 138)

AUS ALL HOUR CYMBALS (2007)

"Wait For The Summer" (Vol. 165)

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