Und nochmal gibt es eine Aufarbeitung der letzten zwei Monate in meinem Leben. In diesem Post geht es darum, dass ich nach dem gemeinsam mit Karo aka Wolta verbrachten Wochenende mit Karo in Wertheim, unserer Schulstadt, nun das darauffolgende Wochenende in ihrer derzeitigen Wohn- und Studienstadt Frankfurt verbrachte, 8. bis 10. Oktober 2010.
--------------------------------------------------------------------
--------------------------------------------------------------------
Freitag Mittag ging es los. Ich nahm meine neue Laptop-Tasche und einen mittelgroßen Rucksack für die drei Tage in Frankfurt am Main mit. Ich nahm die für mich günstigste Zugverbindung am helligten, nicht zu frühen, nicht zu späten Tag.
--------------------------------------------------------------------
Leider war die erste Zugfahrt vor dem Umsteigen quälend, weil der Zug nach Aschaffenburg HBf sehr voll war. Gerade vor Ankunft der an Wertheim nächstgelegenen Ortschaften saßen und standen eine Legion aus SchülerInnen, die nach Hasloch, Faulbach, Dorf- und Stadtprozelten wollten. Angenehmer wurde die Zugfahrt erst nach dem Umsteigen in den weitaus leereren Regionalexpress über Frankfurt, da hatte ich sogar eine zentrale tischähnliche Ablage am Vierersitz, den ich mit niemanden teilen musste.
--------------------------------------------------------------------
--------------------------------------------------------------------
Um kurz vor halb 4 kam ich endlich am Frankfurter Südbahnhof an. Mit anschließender U-Bahn fuhren wir zu ihr nach Hause. Sie wohnt im eher mittelständischen Teil des östlichen Frankfurts, nämlich in Bornheim. Als wir bei ihr daheim ankamen, holte ich mein Geschenk für sie aus der Tasche, hatte aber keineswegs erwartet, dass sie sich so über meinen selbstgemachten Schoko-Milchreis freuen würde. Besonders nicht über die lediglich aus Dekorationszwecken verstreuten Espresso-Kaffeebohnen und den Marmorkuchen-Kern in der Mitte als Gimmick. Dafür war ich über ihr als pikant gedachtes Risotto mit Rosinen entzückt.
--------------------------------------------------------------------
Freitag Abend wollte Karo mir die Stadt bei Nacht zeigen, was wir auch beide gemacht haben, sind unter anderem an ihrem aktuellen Nebenjob-Arbeitgeber vorbeigelaufen. Wir waren aber auch für eine Weile im Kuss41, Hessens, und auch Frankfurts erstem Lesben- und Schwulenzentrum für junge Leute bis 27. Toll, dass es so eine Einrichtung (link!) gibt, die hätten Karo und ich zu unserer Jugendzeit im provinziellen Wertheim echt gebrauchen können. Dort fand eine mit Karo achtköpfige Arbeitsgruppe zu schwulesbischer Aufklärungsarbeit in Schulen in Frankfurt und Umgebung statt, was die Erfahrungen durch die Gruppendiskussionen betreffend meinen Lehramtsstudium (manch ein Kollege, allerdings aus Frankfurt, war auch darin) sicher bereichern wird, an der ich aber als Nicht-Frankfurter natürlich nicht teilnehmen kann. Sehr nette Leute waren das aber jedoch!
--------------------------------------------------------------------
Wir waren später auch im PULSE, einer edlen Queer-Bar mit großer Raucherecke und vielen schönen queeren Menschen. Da kam man zwar überhaupt nicht in den Genuss, neue Leute kennenzulernen, doch immerhin waren die Biere top. Schockierend war für einen Zeitlang, dass ich nach dem Verlassen der Bar meinen Geldbeutel nach einer Weile nicht mehr an mir wiederfand. Schuld daran war die warme Abendluft, die mich dazu brachte, meine Herbstjacke unaufmerksam am Boden entlangzuschleifen. Zunächst fanden wir das Portemonnaie an keiner Straßenecke, die wir zuvor passiert hatten. Doch als wieder im PULSE waren und den Inhaber fragten, ob er abgegeben worden sei, meinte er: "Ja, klar, ich erkenne dein Gesicht noch vom Perso-Bild! Er wurde abgegeben. Ich hole ihn, einen Moment bitte!" Super nett, der männlich wirkende Typ, und ich war heilfroh, dass wir nicht gleich heimgekehrt waren.
--------------------------------------------------------------------
--------------------------------------------------------------------
Am Samstag Vormittag machten wir uns auf, um zum Flohmarkt irgendwo in Ost-Frankfurt zu gelangen. Es war erst chaotisch, da aus Gründen der missverstandenen Kommunikation zwischen Karo und den miteingeladenen zwei Kommilitoninnen von ihr die zwei Mädels von ihr einfach nicht kamen. Also machten wir den Flohmarkt zu zweit unsicher. Durch Karo wandte ich das erste Mal in meinem Leben das Feilschen an, vor dem ich bisher zurückgeschreckt hatte. War auch seit Jahren nicht mehr auf einem Flohmarkt.
--------------------------------------------------------------------
So gelang es mir u.a., die toll erhaltene Beatles-Schallplatte Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band (1967) für nur 14 statt 20 Euro zu ergattern. Ansonsten vintage-mäßige schwarze Brogues (Leder-Herrenschuhe mit Lochung) von Lloyd für nur 3 (!) Euro, für die ich nicht mal feilschen musste. Dann noch LP-Singles und Bruce Springsteens Born In The USA (1984) auch als Platte. Und eine schwarz-gelbe Umhängetasche von Camel Active für 5 Euro. Karo kaufte sich ein Mini-Nähzeug, was ein süßes Geschenk für Babs werden sollte. Dann Sektgläser, auch eine Tasche und noch mehr, was mir aber gerade nicht mehr einfällt. Es hat wirklich Spaß gemacht!
--------------------------------------------------------------------
Später am späten Mittag kochten wir ein Linsenrisotto-Eintopf mit Blumenkohl, Karotten und so. Was Karo als scharf anpries, war für mich nicht mal ansatzweise auf meiner Zunge ein kribbeliges Gefühl. Dennoch: saulecker. In den drei Tagen gab es wie an diesem Mittag als Nachtisch, bzw. als Frühstück oft Quark mit Roter Grütze und ähnlichem gesunden, aber gut schmeckendem Zeugs. Und, ach ja, meinen Milchreis gab es auch. Danach gab es, wie am Tag zuvor und am kommenden Tag intensive Gespräche über Verschiedenes und Persönliches, ich musste sie unter anderem wegen der kürzlich stattgefundenen Trennung von su trösten.
--------------------------------------------------------------------
Am Abend kam dann einer ihrer engsten Frankfurt-Freunde zu Besuch, es war Juri. Wir spielten Therapy? (für mich das erste Mal überhaupt), dann mithilfe eines iPhone-Apps von Juri so eine Art Flaschendrehen mit vorgefertigten Pflichtaufgaben und Wahrheitsfragen. Das taten wir eine Weile, Juri wurde sogar zweimal nass und ich musste einmal etwas aus dem Fenster in Richtung Öffentlichkeit grölend singen, ansonsten beließen wir es hauptsächlich bei Fragen, die wahr sein sollten. Leider wiederholten sich die Fragen zur später Stunde sehr. Um halb 1 wurden aus drei...zwei.
--------------------------------------------------------------------
--------------------------------------------------------------------
Am Sonntag: die lange herbeigesehnte Frankfurter Buchmesse. Auf demselben Messeplatz, auf dem ich vor Jahren mal war...nämlich auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA), zweimal. Aufregend! Wir bekamen vor dem Betreten des Eingangs schon gratis gewisse große Tüten inkl. Antiquariats-Bücher-Online-Store, die schon angedeutet hatten, das wir später sehr viel kostenloses Zeugs erhalten würden. So war es dann auch.
--------------------------------------------------------------------
Wir fingen bei ausländischen Verlagen aus der ganzen Welt an, dort war der Andrang der BesucherInnen noch nicht allzu stark. Wir konnten aus Zeitgründen nicht alle Länder durchforsten, hatten aber vor allem weniger für Besuchermassen verdächtige Stände von Verlagen aus Ländern wie Georgien, Tschechien und Türkei besucht. Dazu dann natürlich kurz das Gastgeberland Argentinien und größere Länder wie Italien und Frankreich. Unsere persönlichen "Ziele" waren Polen und Laos, die Herkunftsländer unserer Eltern, deren Stände auch existierten, vor allem die laotischen Verlage haben mich, der Typ, der sonst von seiner Herkunft sich eher entwurzelt fühlt und sich nicht so viel um Sitten, Gebräuche und derlei Sachen schert, zutiefst überrascht und erfreut. Wir waren anfangs eher schüchtern, wurden dann doch dreister und nahmen viele kostenlose Werbegeschenke und Giveaways mit. Teilweise waren sie sehr kreativ und liebevoll. Mitgenommen wurden von mir Lesezeichen aus Peru, litauische Schokobons, eine CD-Rom eines Kochbuchverlags aus Laos, griechische Postkarten, slowenische große Büroklammern, etc. pp.. Es waren zwar Sachen, die man nicht unbedingt braucht, die aber irgendwie auch idellen und seltenen Wert hatten, quasi das Positive an der Globalisierung ausstrahlten.
--------------------------------------------------------------------
Dann kamen die inländischen Sachen. Sachbücher wie Belletristik, Kunstbücher, Schulverlage, Zeitungsverlage, große wie kleine Verlage, verschiedene Medien, auch Hörbucher. Hier mussten wir zeitlich noch mehr aufpassen, trennten uns sogar mit Angabe eines Endtreffpunkts für eine Weile. Denn bei zwei individuell gestrickten Köpfen bleibt sowieso der/die eine mal bei etwas hängen und verliert dann die/der andere/n. Was ich selbst so mitbekam: die berüchtigten und gefürchteten eBooks waren zwar eigentlich das große Thema auf der Frankfurter Buchmesse, doch von dessen Einfluss habe ich an den Ständen nicht viel mitbekommen. Es war aber bei fast allen Bereichen gerammelt voll, viel Interesse herrschte laut Karo beim Live-Interview mit Roger Willemsen, den ich verpasst hatte. Und auch hier: Kostenloses wie arte-Tempo-Taschentücher, ein grandioser Graphic-Novel-Katalog, eine kostenlose Ausgabe der linken Zeitung "junge Welt", Hörbücher mit sexy Geschichten, Postkarten, Flyer, und so weiter.
--------------------------------------------------------------------
--------------------------------------------------------------------
Am Sonntag Nachmittag verließen wir dann das große Treiben und fuhren in Richtung Frankfurter Südbahnhof. Mit meinen drei Taschen (Rucksack, Laptoptasche, Buchmesse-Papptasche) verabschiedeten wir uns und stieg in den Zug ein. Drei spannende Tage waren das!
--------------------------------------------------------------------
--------------------------------------------------------------------
--------------------------------------------------------------------
Freitag Mittag ging es los. Ich nahm meine neue Laptop-Tasche und einen mittelgroßen Rucksack für die drei Tage in Frankfurt am Main mit. Ich nahm die für mich günstigste Zugverbindung am helligten, nicht zu frühen, nicht zu späten Tag.
--------------------------------------------------------------------
Leider war die erste Zugfahrt vor dem Umsteigen quälend, weil der Zug nach Aschaffenburg HBf sehr voll war. Gerade vor Ankunft der an Wertheim nächstgelegenen Ortschaften saßen und standen eine Legion aus SchülerInnen, die nach Hasloch, Faulbach, Dorf- und Stadtprozelten wollten. Angenehmer wurde die Zugfahrt erst nach dem Umsteigen in den weitaus leereren Regionalexpress über Frankfurt, da hatte ich sogar eine zentrale tischähnliche Ablage am Vierersitz, den ich mit niemanden teilen musste.
--------------------------------------------------------------------
--------------------------------------------------------------------
Um kurz vor halb 4 kam ich endlich am Frankfurter Südbahnhof an. Mit anschließender U-Bahn fuhren wir zu ihr nach Hause. Sie wohnt im eher mittelständischen Teil des östlichen Frankfurts, nämlich in Bornheim. Als wir bei ihr daheim ankamen, holte ich mein Geschenk für sie aus der Tasche, hatte aber keineswegs erwartet, dass sie sich so über meinen selbstgemachten Schoko-Milchreis freuen würde. Besonders nicht über die lediglich aus Dekorationszwecken verstreuten Espresso-Kaffeebohnen und den Marmorkuchen-Kern in der Mitte als Gimmick. Dafür war ich über ihr als pikant gedachtes Risotto mit Rosinen entzückt.
--------------------------------------------------------------------
Freitag Abend wollte Karo mir die Stadt bei Nacht zeigen, was wir auch beide gemacht haben, sind unter anderem an ihrem aktuellen Nebenjob-Arbeitgeber vorbeigelaufen. Wir waren aber auch für eine Weile im Kuss41, Hessens, und auch Frankfurts erstem Lesben- und Schwulenzentrum für junge Leute bis 27. Toll, dass es so eine Einrichtung (link!) gibt, die hätten Karo und ich zu unserer Jugendzeit im provinziellen Wertheim echt gebrauchen können. Dort fand eine mit Karo achtköpfige Arbeitsgruppe zu schwulesbischer Aufklärungsarbeit in Schulen in Frankfurt und Umgebung statt, was die Erfahrungen durch die Gruppendiskussionen betreffend meinen Lehramtsstudium (manch ein Kollege, allerdings aus Frankfurt, war auch darin) sicher bereichern wird, an der ich aber als Nicht-Frankfurter natürlich nicht teilnehmen kann. Sehr nette Leute waren das aber jedoch!
--------------------------------------------------------------------
Wir waren später auch im PULSE, einer edlen Queer-Bar mit großer Raucherecke und vielen schönen queeren Menschen. Da kam man zwar überhaupt nicht in den Genuss, neue Leute kennenzulernen, doch immerhin waren die Biere top. Schockierend war für einen Zeitlang, dass ich nach dem Verlassen der Bar meinen Geldbeutel nach einer Weile nicht mehr an mir wiederfand. Schuld daran war die warme Abendluft, die mich dazu brachte, meine Herbstjacke unaufmerksam am Boden entlangzuschleifen. Zunächst fanden wir das Portemonnaie an keiner Straßenecke, die wir zuvor passiert hatten. Doch als wieder im PULSE waren und den Inhaber fragten, ob er abgegeben worden sei, meinte er: "Ja, klar, ich erkenne dein Gesicht noch vom Perso-Bild! Er wurde abgegeben. Ich hole ihn, einen Moment bitte!" Super nett, der männlich wirkende Typ, und ich war heilfroh, dass wir nicht gleich heimgekehrt waren.
--------------------------------------------------------------------
--------------------------------------------------------------------
Am Samstag Vormittag machten wir uns auf, um zum Flohmarkt irgendwo in Ost-Frankfurt zu gelangen. Es war erst chaotisch, da aus Gründen der missverstandenen Kommunikation zwischen Karo und den miteingeladenen zwei Kommilitoninnen von ihr die zwei Mädels von ihr einfach nicht kamen. Also machten wir den Flohmarkt zu zweit unsicher. Durch Karo wandte ich das erste Mal in meinem Leben das Feilschen an, vor dem ich bisher zurückgeschreckt hatte. War auch seit Jahren nicht mehr auf einem Flohmarkt.
--------------------------------------------------------------------
So gelang es mir u.a., die toll erhaltene Beatles-Schallplatte Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band (1967) für nur 14 statt 20 Euro zu ergattern. Ansonsten vintage-mäßige schwarze Brogues (Leder-Herrenschuhe mit Lochung) von Lloyd für nur 3 (!) Euro, für die ich nicht mal feilschen musste. Dann noch LP-Singles und Bruce Springsteens Born In The USA (1984) auch als Platte. Und eine schwarz-gelbe Umhängetasche von Camel Active für 5 Euro. Karo kaufte sich ein Mini-Nähzeug, was ein süßes Geschenk für Babs werden sollte. Dann Sektgläser, auch eine Tasche und noch mehr, was mir aber gerade nicht mehr einfällt. Es hat wirklich Spaß gemacht!
--------------------------------------------------------------------
Später am späten Mittag kochten wir ein Linsenrisotto-Eintopf mit Blumenkohl, Karotten und so. Was Karo als scharf anpries, war für mich nicht mal ansatzweise auf meiner Zunge ein kribbeliges Gefühl. Dennoch: saulecker. In den drei Tagen gab es wie an diesem Mittag als Nachtisch, bzw. als Frühstück oft Quark mit Roter Grütze und ähnlichem gesunden, aber gut schmeckendem Zeugs. Und, ach ja, meinen Milchreis gab es auch. Danach gab es, wie am Tag zuvor und am kommenden Tag intensive Gespräche über Verschiedenes und Persönliches, ich musste sie unter anderem wegen der kürzlich stattgefundenen Trennung von su trösten.
--------------------------------------------------------------------
Am Abend kam dann einer ihrer engsten Frankfurt-Freunde zu Besuch, es war Juri. Wir spielten Therapy? (für mich das erste Mal überhaupt), dann mithilfe eines iPhone-Apps von Juri so eine Art Flaschendrehen mit vorgefertigten Pflichtaufgaben und Wahrheitsfragen. Das taten wir eine Weile, Juri wurde sogar zweimal nass und ich musste einmal etwas aus dem Fenster in Richtung Öffentlichkeit grölend singen, ansonsten beließen wir es hauptsächlich bei Fragen, die wahr sein sollten. Leider wiederholten sich die Fragen zur später Stunde sehr. Um halb 1 wurden aus drei...zwei.
--------------------------------------------------------------------
--------------------------------------------------------------------
Am Sonntag: die lange herbeigesehnte Frankfurter Buchmesse. Auf demselben Messeplatz, auf dem ich vor Jahren mal war...nämlich auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA), zweimal. Aufregend! Wir bekamen vor dem Betreten des Eingangs schon gratis gewisse große Tüten inkl. Antiquariats-Bücher-Online-Store, die schon angedeutet hatten, das wir später sehr viel kostenloses Zeugs erhalten würden. So war es dann auch.
--------------------------------------------------------------------
Wir fingen bei ausländischen Verlagen aus der ganzen Welt an, dort war der Andrang der BesucherInnen noch nicht allzu stark. Wir konnten aus Zeitgründen nicht alle Länder durchforsten, hatten aber vor allem weniger für Besuchermassen verdächtige Stände von Verlagen aus Ländern wie Georgien, Tschechien und Türkei besucht. Dazu dann natürlich kurz das Gastgeberland Argentinien und größere Länder wie Italien und Frankreich. Unsere persönlichen "Ziele" waren Polen und Laos, die Herkunftsländer unserer Eltern, deren Stände auch existierten, vor allem die laotischen Verlage haben mich, der Typ, der sonst von seiner Herkunft sich eher entwurzelt fühlt und sich nicht so viel um Sitten, Gebräuche und derlei Sachen schert, zutiefst überrascht und erfreut. Wir waren anfangs eher schüchtern, wurden dann doch dreister und nahmen viele kostenlose Werbegeschenke und Giveaways mit. Teilweise waren sie sehr kreativ und liebevoll. Mitgenommen wurden von mir Lesezeichen aus Peru, litauische Schokobons, eine CD-Rom eines Kochbuchverlags aus Laos, griechische Postkarten, slowenische große Büroklammern, etc. pp.. Es waren zwar Sachen, die man nicht unbedingt braucht, die aber irgendwie auch idellen und seltenen Wert hatten, quasi das Positive an der Globalisierung ausstrahlten.
--------------------------------------------------------------------
Dann kamen die inländischen Sachen. Sachbücher wie Belletristik, Kunstbücher, Schulverlage, Zeitungsverlage, große wie kleine Verlage, verschiedene Medien, auch Hörbucher. Hier mussten wir zeitlich noch mehr aufpassen, trennten uns sogar mit Angabe eines Endtreffpunkts für eine Weile. Denn bei zwei individuell gestrickten Köpfen bleibt sowieso der/die eine mal bei etwas hängen und verliert dann die/der andere/n. Was ich selbst so mitbekam: die berüchtigten und gefürchteten eBooks waren zwar eigentlich das große Thema auf der Frankfurter Buchmesse, doch von dessen Einfluss habe ich an den Ständen nicht viel mitbekommen. Es war aber bei fast allen Bereichen gerammelt voll, viel Interesse herrschte laut Karo beim Live-Interview mit Roger Willemsen, den ich verpasst hatte. Und auch hier: Kostenloses wie arte-Tempo-Taschentücher, ein grandioser Graphic-Novel-Katalog, eine kostenlose Ausgabe der linken Zeitung "junge Welt", Hörbücher mit sexy Geschichten, Postkarten, Flyer, und so weiter.
--------------------------------------------------------------------
--------------------------------------------------------------------
Am Sonntag Nachmittag verließen wir dann das große Treiben und fuhren in Richtung Frankfurter Südbahnhof. Mit meinen drei Taschen (Rucksack, Laptoptasche, Buchmesse-Papptasche) verabschiedeten wir uns und stieg in den Zug ein. Drei spannende Tage waren das!
--------------------------------------------------------------------