Freitag, 9. April 2010

Nachtrag zum Café-Ludwig-Abend (03.04.10)

[Bild kommt nächste Woche...]

War ziemlich voll, ganz gut, besser als sonst. Wir gingen erst um halb 1 rein.

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Musik, naja, teilweise doof wie immer, hat aber nicht weiter gestört.
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War mit vielen mir bekannten Leuten gesät.
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Schön, wenn man es von der neuen Wohnung aus nicht so weit nach Hause hat. So war es nämlich vom Ort der Veranstaltung "Gay Disco" zu meiner neuen WG. Coole Sache!
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Betrunkenheitsskala: 3,5 von 10.
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Tagversüßer des Tages Vol.210

[Bild kommt nächste Woche...]

Scuba mit "Before".

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SCUBA meint eigentlich das Drucklufttauchgerät, das ein ganz wichtiges Teil der Tauchausrüstung darstellt. Ohne das Teil kannst nichts ins Wasser hopsen und Meter für Meter heruntertauchen...
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Dubstep, vielleicht sogar besser als vom Genre-Aushängeschild schlechthin, Burial, gemacht, finde ich. "Before" (Single?) stammt aus Triangulation (2010) und ist eine eher leichtfüßige Variation des sonst sehr verschleppt klingenden Dubstep (link!). Er kann aber auch genre-typischere Sachen machen.
Das zweite Album von Paul Rose ist trotz Bestnote auf LAUT.de (5 von 5 Punkten, link!) nicht das Album der Woche auf LAUT.de geworden (es wurde das Album Sharon Jones & The Dap Kings, link!).
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Sam Geer und Scuba selbst sind für die Regie der musikalischen Bebilderung verantwortlich, welche man unten sehen kann. Viele grafische Spielereien...

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Scuba - 'Before' from FACT Magazine on Vimeo.

Video for Scuba's 'Before'. By Scuba and Sam Geer.

From Triangulation (Hotflush, 2010)

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Mittwoch, 7. April 2010

Die Aussicht von meinem neuen WG-Zimmer...


...ist schön! "Stift Haug + Regenbogen"
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"Stift Haug - Regenbogen"
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"Einsames Wesen"

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Stift Haug? "Die Kirche St. Johannes ist Johannes dem Täufer und Johannes dem Evangelisten geweiht. Wegen des dazugehörigen Kollegiat-/Kanonissenstifts und der Lage im Stadtteil Haug wird sie meistens „Stift Haug“ genannt." WIKIPEDIA (link!)
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[ All photos (c) 2010 by SR / Sray ]
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Gehe nie als Single an einem Ostermontag spazieren!


[ all photos (c) 2010 by SR / Sray ]

Echt jetzt, das war die reinste Qual!

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Am besagten Ostermontag wollte ich, damit mir nicht die Decke unserer neuen WG auf meine Hirnschale (=Kopf) fällt, abends mal raus, spazieren gehen. Das Wetter war OK, nur leicht kalt war es. Ich war alleine unterwegs, wollte durch die Altstadt schlendern, am Main herumlaufen, währenddessen Fotos schießen.
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Anfangs war es ganz nett. Ich fand die Tatsache amüsant, dass vor dem McDonalds zwei Polizisten mit weiß-grünem Wägelchen standen, die fünf bis sechs Jugendliche befragten. Dreck am Stecken? Oh-oh! Unweit davon entfernt befand sich eine Vielzahl von unterschiedlichen weiteren Teens, wahlweise als Skater, Emos, Alternative-Rocker oder HipHopper verkleidet.
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Dann ging es weiter zur "Alten Mainbrücke". Von da aus beobachtete ich weitere Menschen. Zum Beispiel einen einsamen langhaarigen Typ auf einer Bank am Mainkai, der gerade sehr in sein Buch vertieft war. Eine ältere buckelige Frau mit zwei gefüllten Plastiktüten, die sich kurz am Gemäuer stützen musste. Zwei joggende - wahrscheinlich studierende - Twentysomething-Jungs, die bestimmt wahnsinnig viel Sport treiben, wahnsinnig auf ihre Ernährung achten, wahnsinnig auf ihr Äußeres achten und doch immer wieder in Schickimicki-Areale wie dem "Odeon" landen und einen tequila-getränkten Vollsuff erleben. Und dann noch zwei etwas aufgebrezelte Frauen mit Stöckelschuhen und ohne Jogging-Ambitionen.



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Allmählich war mir aber dann zum Kotzen zu Mute. Pärchen #1, Pärchen #2,...Pärchen #23,...Pärchen #923...! Pärchen in unterschiedlichstem Alter, in unterschiedlichster Kleidung. 50plus (siehe oberstes Foto, rechts unten im Bild), 30plus, Anfang bis Mitte 20, alles dabei. Sie sahen entweder schick und mittelständig oder bodenständig und etwas weniger gutverdienend. Verheiratet, verlobt, verliebt, was auch immer. Aber alle hatten was gemeinsam? Natürlich: Sie hielten alle Händchen. Bah! Furchtbar! Ich habe noch nie so viele Paare auf einem Haufen gesehen - ausschließlich heterosexuelle, versteht sich. Ich hätte mir gerne ein Händchenhalte-Verbot oder eine Küsschen-geben-Verordnung gewünscht.
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Es hat mich halt einfach traurig gemacht, als jahrzehntelanger Single so viele liierte Menschen auf einmal zu sehen. Würzburg ist nicht nur die Stadt der Baustellen (könnte mittlerweile den Postdamer Platz als symbolische Baustelle von Baustellen ablösen), sondern auch die Stadt der Paare und Pärchen. *kotz* Warum lebe und studiere ich hier eigentlich? Es schmerzte einfach nur. Einsam und alleine - ewiglich. In dem Moment wollte ich einfach nur nach Hause...
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My Heavy Rotation Vol.48



Was ich in den vielen letzten Tagen gehört habe:

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- Erykah Badu
[Erica Wright ist wieder zurück. Die unter dem mysteriöser klingenden Pseudonym operierende Erykah Badu hat vor kurzem den zweiten Teil der New-Amerkykah-Reihe veröffentlicht: New Amerykah Part Two: Return of the Ankh (2010). Hängen geblieben ist beim ersten Durchhören zwar nur die Single "Window Seat", aber dennoch besteht dieser Nachfolger von New Amerykah Part One (4th World War) (2008) aus vielen tollen Songs. Insgesamt ist Part Two chilliger und weniger anstrengend klingend als der ambitioniertere erste Teil. Mit anderen Worten: Part Two ist gelungener als Part One.]
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- Maeckes
[The same procedure as last time (link!).]
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- These New Puritans
[Das ganze Album Hidden (2010), sowie der Albumtrack "Hologram" als Instrumental-Version, die dann "Hologram (Piano)" heißt.]
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- Jamie Lidell
[Das ganze Album JIM (2008), sowie "Compass" aus Compass (2010) und "Multiply" aus Multiply (2005).]
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- Vampire Weekend
[Das zweite Album Contra (2010), besonders die aktuelle Single "Giving Up The Gun". Dazu ein Track, der live während einer Radioshow aufgenommen wurde: "Ruby Soho (Rancid Cover)", wie der Name schon sagt, ein Cover der Punk/Ska/Alternative-Band Rancid.]
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Tagversüßer des Tages Vol.209



Xiu Xiu mit "Dear God, I Hate Myself".

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Xiu Xiu (Ausgesprochen: Schu-Schu) ist eine amerikanische Band mit immer wechselnden Bandmitgliedern. Chef der Band ist der schwule Sänger, Songschreiber, Musiker und Produzent Jamie Stewart, quasi das einzige ständige Mitglied von Xiu Xiu. Der Bandname soll wohl (link!) an dem chinesischen Film Tian yu (1998, link!) angelehnt sein, der auf Englisch Xiu Xiu: The Sent Down Girl heißt und auch einst auf der Berlinale gezeigt wurde.
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Die Band macht experimentellen Indie Art Rock, gerne mit viel Noise und anderen unheimlichen Geräuschen. Teilweise sehr grenzwertig also. Ich hatte mir vor Jahren mal den Free Download "Boy Soprano" heruntergeladen und lief mit meinem MP3-Player nachts heim. Als ich zu diesem Lied skippte, war ich beim Hören geschockt und mehr als nur beunruhigt. Gleich kommt ein Werwolf und kratzt mir die Augen aus! Ich dachte mir auch: Wie kann man nur solche Angst-und-Schrecken-Musik machen?
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Mit dem aktuellen Album Dear God, I Hate Myself (2010) sollen sie angeblich etwas zugänglicher geworden sein, ohne den experimentellen und arty Faden dabei zu verlieren. Der Albumtitel liegt, wenn auch eher ironisch oder künstlerisch gemeint, natürlich schwer im Magen, passte aber gut zu meiner aktuellen Stimmung von heute Morgen.
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Plot des Videos zum Titelsong: Hübsche Frau sitzt neben Typen. Typ frisst eine Tafel Schokolade, Frau steckt sich die ganze Zeit Finger in den Hals. Das nach Videokunst aussehende und womöglich schockierende Musikvideo (mich hat da nur das Ende dann doch etwas verwundert) wurde von Xiu Xiu selbst gedreht. Darsteller waren Jamie Stewart (bin mir da nicht so sicher) und Bandmember Angela Seo links in den bewegten Bildern.
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Wichtig ist, den Blogeintrag (link!) von Angela auf deren Blog zu lesen, damit man die Hintergründe des Gedrehten besser nachvollziehen kann. Sie sagt, es sein ganz allein ihre Idee gewesen und sie sei nicht bulimiesüchtig. Außerdem seien das echte Tränen, die bei Angela geflossen sind. Nichts ist also "fake".

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Xiu Xiu - Dear God, I Hate Myself from Kill Rock Stars on Vimeo.Directed by Xiu Xiu
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Dienstag, 6. April 2010

Lieblingssongs der 13.Woche (29.03. - 04.04.10)



01 (02) Jamie Lidell – Compass
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02 (01) Vampire Weekend – Giving Up The Gun
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03 (04) Vampire Weekend – Ruby Soho (Rancid Cover)
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04 (12) Lindstrøm & Christabelle – Baby Can’t Stop (Radio Edit)
[Das erste Mal in die oberen Zehn steigt die Kollaboration des norwegischen Elektro-Disco-Minimal-DJs und -Produzenten Lindstrøm mit der Sängerin Christabelle ein. Bei Christabelle wird in etlichen Plattenrezensionen zum hochgelobten Album Real Life Is No Cool (2010) irgendwie immer ihre gemischtrassige Herkunft hervorgehoben, bei Hans-Peter Lindstrøm sein früherer Nebenjob als Model. Die gekürzte Radioversion von "Baby Can't Stop" ist super zum Vorglühen bei Leuten daheim und macht einfach Spaß. Discomusik, die nicht peinlich ist, aber unendlich groovy!]
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05 (05) MGMT – Flash Delirium
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06 (03) Dr. Dog – Stranger
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07 (16) Erykah Badu – Window Seat
[Aufgrund ihres neuen kontroversen Musikvideos ist die Single "Window Seat" wieder in den TOP10. "Herr Leo" findet den Videoclip langweilig, ich find's ganz gut. Am besten ist der Song selbst, finde ich.]
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08 (09) Future Islands – Tin Man
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09 (WE) Four Tet – Love Cry
[Auch "Love Cry" von Kieran "Four Tet" Hebden war einst in den TOP10. Stieg aber wieder ein, da sich dieser hypnotische 9-minütige Track nicht nur hervorragend für lange Heimwege eignet, sondern auch, um nervige Putz-Aktionen erträglicher zu machen.]
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10 (NEU) Jenny Wilson – Like A Fading Rainbow
[Neu dabei ist die schwedische Sängerin und Songwriterin Jenny Wilson. Als ehemalige Gastsängerin bei The Knife (zum Beispiel bei "You Take My Breath Away") hat sie sich einen guten Ruf - besonders unter queeren Indie-Musikhörern - erarbeitet, auf dem sie jetzt mit dem zweiten Album Hardships! (2010 in D) aufbaut. "Like A Fading Rainbow" klingt leicht karibisch, aber gleichzeitig auch urban. Das Album wird bereits oft für toll befunden und war das Album der Woche auf LAUT.de (link!). Leicht elektrifizierter Pop mit unterschiedlichen Einflüssen von Róisín-Murphy'schem Range.]
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Phänomene der Popmusik Vol.3



Heute: Lena, Lena, Lena! – Frau Meyer-Landrut, die drei TOP-10-Singles und der USFO-Effekt.

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„Einfach total krass.“ (link!) Dies hat „Unser Star für Oslo“, Lena Mayer-Landrut, aus Freude und Verwunderung über ihren Sieg bei der oben genannten Raab-Castingshow verlauten lassen.
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Dieser Satz trifft aber nicht nur auf die demokratische Wahl Lenas zur deutschen Kandidatin bei dem Eurovision Song Contest 2010 in Oslo zu, sondern auch auf ihren Charts-Rekord. Denn diese Leistung hat allein sie hinbekommen:
Die drei von ihr gesungenen und extra für den europäischen Musikwettbewerb produzierten Songs schafften es eine Woche nach der Finalsendung prompt in die TOP5 der deutschen Singlecharts. Darunter sind „Love Me“, „Bee“ und der vom Publikum zum Contest-Song gewählte „Satellite“. Dies hat bisher keine Band und kein/e Solokünstler/in hinbekommen.
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Außerdem: Innerhalb von drei Tagen verkaufte sie mit „Satellite“ wie niemand so dermaßen viele Downloads und erhält nach nur einer Charts-Woche Gold. Und dann stieß Lenas „Satellite“ natürlich Stromaes „Alors On Danse“ von der Pole Position und ist nun bereits die zweite Woche in Folge auf Platz 1!
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Doch wie kommt es, dass sich alle drei Songs für die Charts qualifizieren konnten, obwohl nur das nach einem mäßig produzierten Super-RTL-Kinderlied klingende „Satellite“ als Hauptsingle gedacht war und die – meiner Meinung nach – gelungeneren Tracks „Love Me“ und „Bee“ zu für B-Seiten degradiert wurden?

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Bis zum Jahre 2007 wurden aus der Perspektive der Verkaufszählungs-Firma Media Control lediglich Singles, die als physische Tonträger verkauft wurden, als chartrelevant betrachtet. Aufgrund der seit Jahren sinkenden Verkäufe von CDs und der steigenden Download-Transaktionen legaler wie illegaler Musik schritt man zugunsten der Musiker und Musikindustrievertreter ein. Seit 2007 werden nun auch Downloads von Alben und einzelnen Songs als Singles gezählt, natürlich nur die legalen.
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Der Haken ist jedoch, dass auch gleichzeitig die Art, aus Verkäufen solche Hitlisten zu erstellen, sich geändert hat. Nun entscheidet nicht mehr die Anzahl der CDs und Downloads über den jeweiligen Rang in den Charts, sondern nur noch der Umsatz. Verkaufte Maxi-CDs werden – wegen des Preises von 2,99 bis 5,99 Euro, vielleicht auch wegen des bedrohten Aussterbens derer – höher bewertet als Downloads von Einzel-Songs (pro Stück ab ca. 0,79 Cent).
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Es kann z.B. sein, dass Band X 90,000-mal eine Single verkauft hat, Band Y jedoch 100,000 von ihrer Single. Weil aber Band X 70,000 Maxi-CDs (Singles) und 20,000 Downloads der A-Seite der Single unters Volk bringen konnnte, jedoch Band Y nur 30,000 CDs und 70,000 Downloads, ist chartstechnisch die Band X erfolgreicher. Der-/diejenige Künstler/in/Band, die innerhalb einer Woche am meisten erwirtschaftet hat, geht auf Platz 1.

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Bei Lena Meyer-Landrut war es aber wohl so, dass der andere geschmähte ESC-Songvorschlag „Bee“ für sich genommen so oft von den Menschen da draußen heruntergeladen wurde, dass der „Bee“-Umsatz, wie auch jener von „Love Me“ höher war als der Umsatz von beispielsweise Ke$has „Tik Tok“ (physischer UND digitaler Umsatz zusammen wohlgemerkt). „Bee“ ging in der Kalenderwoche 11 von 0 auf Platz 3, „Love Me“ machte sich auf Platz 4 gemütlich, noch vor anderen Platzhirschen wie Unheilig (Platz 5 in KW 11), Iyaz (Platz 8) und David Guetta featuring Kid CuDi (Platz 9) oder Platzhirschkühen wie Ke$ha (Platz 6) oder Cheryl Cole (Platz 7).
Um es noch mal zu wiederholen: Vor 2007 wären „Love Me“ und „Bee“ bekanntlich gar nicht erst in den Charts aufgetaucht.

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Und dann wäre in den TOP10 in der Kalenderwoche 11 noch Jennifer Braun. Die USFO-Zweitplatzierte stieg in jener Woche mit „I Care For You“ neu auf Platz 10 ein. Die anderen Songvorschläge „Bee“ und „Satellite“ (wie bei Lena) schafften lediglich Platz 21, bzw. Platz 32. Dass auch diese sich in den Charts behaupten konnten, ist trotzdem bemerkenswert. Dass die Gewinnerin Lena Meyer-Landrut nicht nur in der Show, sondern auch in den Charts erfolgreicher war als die ihr unterlegene "Rockröhre", versteht sich aber von selbst.
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Mittlerweile ist aber wieder ein kommerzieller Abwärtstrend seitens Jennifer Brauns Vorschlagssongs festzustellen (von 10 auf 18, von 21 auf 51, von 32 gar auf 73). Und auch Lenas Version von "Bee" und auch "Love Me" fielen ein paar Plätze, ersteres auf Platz 6, letzteres auf Platz 8. Nur "Satellite" blieb standhaft auf Nummer 1.

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Aber nicht nur diese sechs Finalsongs („Satellite“ und „Bee“ jeweils mal zwei, „Love Me“ und „I Care For You) bei der Raab-Castingshow schafften den Charts-Einstieg. Auch die von den KandidatInnen interpretierten Originalsongs konnten sich während der TV-Existenz von „Deutschland sucht den Oslo-Star“ immer wieder mal für die Charts-Zählung qualifizieren: Der tolle Dauerbrenner „Heavy Cross“ von Gossip stieg dank und nach Jennifer Brauns Darbietung wieder viele Plätze auf. Florence + The Machine starteten dank großzügiger Promo durch Plattenfirma und vielleicht wegen der Interpretation der Fünftplatzierten Sharyman Osman durch – Platz 52 gab es bisher als höchste Wertung.
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Adele stieg durch Lenas Nachsingen der Non-Single „My Same“ (in der allerersten Ausscheidungsshow) in die deutschen Charts auf Platz 61 ein, ein Riesen-Erfolg für die Soul-Pop-Chanteuse Adele, die in Deutschland nahezu unbekannt ist, aber für Lena ein Idol darstellt.
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Lena ist auch Fan von Kate Nash, welche auch von Lena profitieren konnte. Nashs Single „Foundations“ (Lena hat’s in der vierten Ausscheidungsshow gesungen) ist nach zweieinhalb Jahren Charts-Abstinenz (Höchstposition 2007: Platz 37) wieder in den Charts, wenn auch nur in den unteren TOP50 vor sich hindümpelnd.
Über dieses Charts-Phänomen ist aber selbst Frau Nash eingeweiht, glaubt man dem SPIEGEL (link!). Kate Nash, mit der Lena so oft verglichen wird, könnte mit ihrem neuen Album und den dazu herausgekoppelten Singles in Deutschland nun wahrscheinlich den verdienten Durchbruch erlangen.
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Lisa Mitchell kam dank Lena hingegen das allererste Mal in die Charts. „Neopolitan Dreams“, auch einst von Lena gesungen, erreichte die TOP40 und bleibt im kollektiven deutschen Gedächtnis nun nicht nur als T-Mobile-Werbesong hängen.
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Außerdem sprang – wieder Lena sei dank – „New Shoes“ von Paolo Nutini in die D-Singlecharts. Und auch Jason Mraz‘ Song „Mr. Curiosity“ ging in der KW 10 von Null auf Platz 78, und in der KW 11 von 78 auf Platz 44. In der Kalenderwoche 12 fiel das Teil aber wieder. Auch dieser Song ist eine Non-Single, war nie eine reguläre Singleauskopplung von Mraz und stammt aus dessen vorletztem Album Mr. A-Z (2006).

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Bei Lena möchte man aufgrund der hohen Bekannt- und Beliebtheit gerne ihren Bindestrich-Nachnamen weglassen und sie als Fräuleinwunder betiteln, was unzählige Artikel mir bestimmt bereits vorweggenommen haben. Nahe liegt auch, sie unrechtmäßig als Fräulein Meyer-Landrut zu bezeichnen und sie mit Authentizitäts-Bewunderungs-Blabla zu spammen.
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Ich werde mich nur an die bloße Vornamen-Nennung halten und nur noch sagen:
Lena Meyer-Landrut ist eine wunderbare und wunderbar bescheidene junge Frau, die - anders als die gescheiterten ESC-Kandidaten der letzten Jahre nach Raabs Ex-Protégé Max Mutzke mit den Genres (Billig-)Pop, Country(-Pop), popeliger Pop-Rock und Swing hantierten - unpeinlich ist, ein angenehm undeutsches Image pflegt und den ungewohnten Charme einer Indie-Sängerin besitzt.
Sollte Lena den turmhohen Erwartungen der Medien in Bezug auf eine hohe Platzierung beim Eurovision Song Contest nicht standhalten, wäre das alles andere als tragisch. Wer die Mainstream-Leute und besonders die Indie-Meute gleichsam begeistern kann und mehrfach erfolgreich ist, der hat wirklich einiges geschafft!
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QUELLEN UND LINKS
MTV.de - Deutsche Single-Charts
mix1.de - Chartsarchiv
Musicline.de - Chartsverfolgung Lena Meyer-Landrut
LML auf Spiegel Online
Lenaismus - Spiegel-Online-Artikel von Tobias Rapp

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VIDEOS

Lena Meyer-Landrut - Satellite (OFFICIAL MUSIC VIDEO) from squirrel on Vimeo.



Lena Meyer-Landrut - Bee from squirrel on Vimeo.



Lena Meyer-Landrut - Love me from squirrel on Vimeo.



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Tagversüßer des Tages Vol.208



Massive Attack mit "Special Cases".

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Aus dem vierten Album 100th Window (2003). Schön düster. Das hat schön zu meiner grantigen Stimmung heute gepasst. Gesungen wird "Special Cases" von Sinead O'Connor.
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Das Musikvideo hingegen ist rätselhaft und ungewöhnlich klar und hell. Regisseur: H5.

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