Mittwoch, 7. April 2010

Gehe nie als Single an einem Ostermontag spazieren!


[ all photos (c) 2010 by SR / Sray ]

Echt jetzt, das war die reinste Qual!

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Am besagten Ostermontag wollte ich, damit mir nicht die Decke unserer neuen WG auf meine Hirnschale (=Kopf) fällt, abends mal raus, spazieren gehen. Das Wetter war OK, nur leicht kalt war es. Ich war alleine unterwegs, wollte durch die Altstadt schlendern, am Main herumlaufen, währenddessen Fotos schießen.
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Anfangs war es ganz nett. Ich fand die Tatsache amüsant, dass vor dem McDonalds zwei Polizisten mit weiß-grünem Wägelchen standen, die fünf bis sechs Jugendliche befragten. Dreck am Stecken? Oh-oh! Unweit davon entfernt befand sich eine Vielzahl von unterschiedlichen weiteren Teens, wahlweise als Skater, Emos, Alternative-Rocker oder HipHopper verkleidet.
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Dann ging es weiter zur "Alten Mainbrücke". Von da aus beobachtete ich weitere Menschen. Zum Beispiel einen einsamen langhaarigen Typ auf einer Bank am Mainkai, der gerade sehr in sein Buch vertieft war. Eine ältere buckelige Frau mit zwei gefüllten Plastiktüten, die sich kurz am Gemäuer stützen musste. Zwei joggende - wahrscheinlich studierende - Twentysomething-Jungs, die bestimmt wahnsinnig viel Sport treiben, wahnsinnig auf ihre Ernährung achten, wahnsinnig auf ihr Äußeres achten und doch immer wieder in Schickimicki-Areale wie dem "Odeon" landen und einen tequila-getränkten Vollsuff erleben. Und dann noch zwei etwas aufgebrezelte Frauen mit Stöckelschuhen und ohne Jogging-Ambitionen.



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Allmählich war mir aber dann zum Kotzen zu Mute. Pärchen #1, Pärchen #2,...Pärchen #23,...Pärchen #923...! Pärchen in unterschiedlichstem Alter, in unterschiedlichster Kleidung. 50plus (siehe oberstes Foto, rechts unten im Bild), 30plus, Anfang bis Mitte 20, alles dabei. Sie sahen entweder schick und mittelständig oder bodenständig und etwas weniger gutverdienend. Verheiratet, verlobt, verliebt, was auch immer. Aber alle hatten was gemeinsam? Natürlich: Sie hielten alle Händchen. Bah! Furchtbar! Ich habe noch nie so viele Paare auf einem Haufen gesehen - ausschließlich heterosexuelle, versteht sich. Ich hätte mir gerne ein Händchenhalte-Verbot oder eine Küsschen-geben-Verordnung gewünscht.
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Es hat mich halt einfach traurig gemacht, als jahrzehntelanger Single so viele liierte Menschen auf einmal zu sehen. Würzburg ist nicht nur die Stadt der Baustellen (könnte mittlerweile den Postdamer Platz als symbolische Baustelle von Baustellen ablösen), sondern auch die Stadt der Paare und Pärchen. *kotz* Warum lebe und studiere ich hier eigentlich? Es schmerzte einfach nur. Einsam und alleine - ewiglich. In dem Moment wollte ich einfach nur nach Hause...
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