Samstag, 18. April 2009

Klein Sray und die Oberstufe (11. - 13.Klasse)



Während es Anfang der 10.Klasse noch recht harmonisch zuging, was das Klassenklima und -verhalten anging, war es gegen Ende des Schuljahres eine unangenehme Sache geworden, in der a-Klasse zu sein.
Dies setzte sich in der 11.Klasse fort. Vorausgegangen war ein Versuch einer Beziehung zwischen dem Alpha-Tierchen schlechthin, Christof, und der nicht minder schlagfertigen Nine. Das ging nur kurz gut, wurde aber dann zu einem Kriegsfeld zwischen den beiden.
Jeder der beiden hatte seine zwei bis drei Kollaborateure und dann ging es rund in den Pausen. Es gab Streitereien und gegenseitige Gedisse. Sie machten sich gegenseitig fertig und über den anderen lustig, was für den Rest der unbeteiligten Klasse manchmal recht lustig, oft aber nur für repressive Stimmung sorgte.
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In der 11.Klasse wurde es auch das erste Mal sehr kritisch mit dem Weiterkommen, nämlich das Weiterkommen in die 12.Klasse. Bis zur 11.Klasse gab es ja noch das alte Notensystem mit den Noten 1 bis 6. Und es war eine der Regeln in BaWü-Gymnasien, dass wenn man zweimal die Note 5 in Hauptfächern (das war bei mir in Mathe und in Physik der Fall) hat, man dies unbedingt mit zwei 2ern, ebenfalls in Hauptfächern ausgleichen muss.
Weil ich gegen Ende der elften Klasse nur eine Note 2 hatte (ich weiß nicht mehr, in welchem Fach), musste das Vertrauen meiner Spanischlehrerin gewonnen werden. Und dank eines zusätzlichen Referates und viel Überredungskunst wurde aus dem Spanisch-Durchschnitt von 2,7 eine Spanischnote 2!
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Die zwölfte Klasse war dann eine ganz neue Erfahrung für alle in meiner Klassenstufe. Neben der neuen Skalierung der Noten (Notenpunkte 15 (= entsprach der Note 1+) bis 0 (= Note 6)) gab es keine Klassen im ursprünglichen Sinne mehr, sondern eine ganze Stufe mit vielen vielen einzelnen Leistungskursen. Dies war sehr nach der anstrengenden Klassensituation in der 11.Klasse (s.o.) befreiend.
Leistungskurse hießen die aber so nur in Bayern, aber nicht in BaWü. Und noch viel mehr änderte sich seitdem. Ich glaube, es würde aufgrund der Komplexität zu weit führen, das alles zu erläutern.
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Aber am wichtigsten zu wissen ist, dass es zweistündige und vierstündige Kurse gab, von denen bei allen SchülerInnen Deutsch und Mathe Pflicht waren. Jeder musste im Abitur dann eine Deutsch- und eine Matheprüfung abhalten.
Außerdem ein Kernkompetenzfach, das ebenfalls zur Abiprüfung führt und was eine Sprache sein sollte (Englisch, Latein, Französisch, Spanisch, Griechisch).
Und zwei weitere vierstündige Fächer, von denen man eines auswählen konnte, das man als vierte Abiturprüfung schreibt.
Daneben gab es viele nicht für das Abi zwangsweise vorgesehene zweistündige Fächer (in Bayern "Grundkurse" genannt und, je nachdem: Geschichte, Erdkunde, Gemeinschaftskunde, Sport, Bildende Kunst, Biologie, Physik, Chemie, Musik, Religion oder Ethik, Wahlfächer, die freiwillig zu wählen waren wie Psychologie, Literatur, Informatik, keine Sprachen!). Deshalb nicht zwangsweise, weil jeder als eine Art "mündliche Prüfung" eine Präsentation halten muss, und die kann man in vielen, aber irgendwie auch nicht in allen Fächern abhalten.
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Meine Fächerwahl: Deutsch (Abi), Mathematik (Abi), Englisch (Sprache im Abitur), Französisch (nicht als Abi-Fach genommen) und Bildende Kunst (Abi) waren meine "vierstündigen Fächer".
Meine zweistündigen Fächer waren Geschichte, Gemeinschaftskunde (in diesem Fach habe ich meine Präsentation abgehalten!), Erdkunde, Biologie, Chemie, Ethik und das Wahlfach Psychologie, das ich im Gegensatz zu allen anderen Nicht-Wahlfächern jedoch nur ein Schuljahr, nämlich in der 12.Klasse hatte. So kam ich dann auf insgesamt 34 Wochenstunden in der 12.Klasse, bzw. auf 32 in der 13.Klasse.
Die Fächer Spanisch, Physik und Musik (jeweils mit den Noten 2, 5 und 1!) konnte ich bereits nach der 11.Klasse "abwählen", sodass ich sie in der 12.Klasse nicht mehr machen musste.

Auch gab es die Studienfahrt nach Rom, in der wir eine Woche in dieser geilen Stadt verbrachten. Zu viel passiert, um darüber ausführlich zu berichten...
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In der 13.Klasse wurde es ganz schön haarig mit dem Erreichen der Notenpunkten, weil ich mir nicht mehr so viel Mühe gab in den Klausuren. Ich war so gefährdet, dass ich schon nach dem 1.Halbjahr der 13.Klasse (13.1) fast sitzen geblieben wäre und freiwillig in die Klasse unter uns gegangen wäre. Zum Glück konnten mich die Oberstufenberater - das sind immer zwei Lehrer, die sich über das ganze Notensystem und die Fächerkombinationen in der Oberstufe und all sowas auskennen und dich beraten können - überreden weiterzumachen.
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Bei den Abiturprüfungen selbst sah es dann aber nicht viel hoffnungsvoller aus: in Deutsch war ich im Kurs zwar noch durchschnittlich, in der Prüfung dann weniger, in Mathe waren nach schlechten Kurs-Ergebnissen die der Prüfung noch schlechter, in Englisch ging es von gut auf durchschnittlich und nur in Bildende Kunst blieb es bei einem durchschnittlichen Ergebnis. Das lag immer daran, dass ich nie fertig geworden war in der Reinschrift und mich bei den Stichwort-Notizen unnötig lange festhielt.
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Retten konnten das Ganze dann nur die "Präsentation" in Gemeinschaftskunde (7 Notenpunkte) und die zusätzliche richtige mündliche Prüfung in Englisch (8 Notenpunkte). Dann war ich aus dem Schneider und so überrascht, doch noch das Abi hinbekommen zu haben, obwohl ich gar nicht mehr an den Triumph geglaubt hatte. Dreizehn Jahre Schule überstanden, ohne einmal sitzengeblieben zu sein! Und ein zwar nicht so guter Abi-Durchschnitt, aber immerhin das Abi in der Tasche. Yes-yes-yes!

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