Freitag, 12. November 2010

Tagversüßer des Tages Vol. 308



Kanye West mit "Diamonds for Sierra Leone".

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Die Kanye-Wochen gehen weiter. Zu Ehren seiner bisherigen musikalischen Leistungen und in Hinblick auf den Release Kanye Wests mit Spannung erwarteten fünften Albums My Beautiful Dark Twisted Fantasy (in D-Land: 19. November 2010) gibt es hier einen Rückblick.
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Bis gestern wurden in dieser Rubrik noch alle Singles (siehe Links) des ersten Kanye-West-Albums The College Dropout (2004) vorgestellt. Ab heute werde ich nun über die Videos der Single-Auskopplungen aus dem kommerziell erfolgreicheren Late Registration (2005), dem zweiten Album nach dem von der Plattenkritik so geliebten Debüts des Rappers und Produzenten bloggen.

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Dies ist die erste Single aus Late Registration. Was besonders hier auffällt, ist im Vergleich zum ersten Album Kanye West eine geglättete Produktion, die mit weiteren Sounds, mehr Kammerpop und mehr klassischen orchestralen Elementen aufwartet. Vor allem dominieren hier nicht mehr nur soulige HipHop-Beats. Der Klang öffnet sich vielen anderen Musikstilen und orientiert sich derweil an den ersten zwei Alben der Trip-Hop-Institution Portishead. Der West'sche Sound wird hier noch vielschichtiger und gerade bei "Diamonds from Sierra Leone" eleganter.
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Elegant und erhaben tönt "Diamonds from Sierra Leone" vor allem durch das Sample von Shirley Basseys "Diamonds Are Forever", der Bond-Song zum gleichnamigen Film mit Sean Connery als 007 (auf Deutsch: Diamantenfieber (1971)). Wunderstimme Bassey selbst zeigte sich von der Wiederverwendung "ihres" Songs sehr begeistert.
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Nicht nur dadurch, vor allem durch die Thematisierung des Blutdiamanten-Handels (der Handel von Diamanten (link!), welcher gewalttätige Konflikte und Bürgerkriege finanziert) und der Zwangsarbeit von Kindern in Minen wie in sierra-leonischen (und nicht nur in Sierra Leone) schien Kanye West immer mehr zum Leuchtturm der Intellektuellen unter den Mainstream-HipHoppern zu werden. Doch diese Hypothese stimmt(e) nicht ganz und wurde von ihm ja danach oft wiederlegt, gerade durch mehrere erratische Verhaltensweisen.
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Der Lohn für Kanye West dennoch: er erhielt für "Diamonds for Sierra Leone" den Grammy in der Kategorie Best Rap Song!

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Das schwarz-weiße Musikvideo kommt dem Track in Sachen Distinguiertheit und Größenwahnsinn sehr nahe und wurde in Prag vom großen Hype Williams gedreht. Williams gilt immer noch als einer der meistbeschäftigten Musikvideoregisseure und ist auf die Visualisierung von Singles vieler Urban-KünstlerInnen spezialisiert, macht aber auch schon mal Ausnahmen z.B. bei den Neo-Brit-Pop-Megalomanen Coldplay (erste Version "Viva La Vida", ein furchtbar hässliches Video!) oder dem moldawischen Ex-O-Zone-Typen Dan Bălan (das überaus sexistische "Chica Bomb"). Zuletzt drehte er auch für M.I.A. den tollen Clip zu "XXXO" (link!).

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WEITERE TAGVERSÜSSER DES TAGES VON KANYE WEST

Vol. 304 ("Through The Wire" aus The College Dropout (2004))
Vol. 305 ("All Falls Down" aus The College Dropout (2004))
Vol. 306 ("The New Workout Plan" aus The College Dropout (2004))
Vol. 307 ("Jesus Walks" aus The College Dropout (2004))

Vol. 289 ("Flashing Lights" aus Graduation (2007))

Vol. 266 ("Power" aus My Beautiful Dark Twisted Fantasy (2010))
Vol. 303 ("Runaway" aus My Beautiful Dark Twisted Fantasy (2010))

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