Dienstag, 28. September 2010

Tagversüßer des Tages Vol. 289



Kanye West feat. Dwele mit "Flashing Lights".

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Je mehr ich mich mit Kanye West beschäftige, desto mehr verfalle ich diesem großartigen Produzenten, Rapper und Performer. Er mag zwar eine streitbare und vielleicht auch streitsüchtige öffentliche Person - siehe Taylor-Swift-Wegschnappaktion bei den VMAs 2009, siehe selbstverliebtes arrogantes Verhaltensweisen und weitere Star-Allüren - sein, doch sein musikalisches Talent ist unbestritten.
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Die Tracks aus seinem letzten Album waren ja eher so halbgar, sein viertes Album 808s & Heartbreak (2008) wurde von vielen PlattenbesprecherInnen das erste Mal auch negativ kritisiert, sonst hatte West immer eine reine Weste, was seine Diskografie angeht. Doch die Neuausrichtung in Richtung Pop, Synthie/-Elektropop und R'n'B funktionierte zumindest in meinen Ohren irgendwie gar nicht mehr so. Wenn auch kein Erfolg bei den Kritikern bringend, war dieses Album kommerziell ein gelungener Coup (Platz 1 in den USA). Und dieses Album beeinflusste viele HipHopper, die sich seitdem musikalisch mehr trauen, nicht nur, was Autotune-Spielereien angeht.

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Ich freue mich auf das fünfte Kanye-West-Album Dark Twisted Fantasy (2010), das diesen November herauskommen wird.
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"Lord Lord Lord", "G.O.O.D. Friday", "Power" und vor allem "Runaway" (dort singt er aber auch, doch diesmal ohne Autotune-Effekt) kehren wieder zu Kanyes Kernkompetenz, dem Rappen, zurück. Und das kann er eigentlich auch am besten. Die Beats sind wieder vollmundig und oldschoolmäßig klingend, einfach gut.

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Was aber auch schon gut war, war "Flashing Lights". Habe ich aber damals, als es 2007 herauskam, aber noch nicht wirklich verstanden. Vielleicht war ich einfach nur zu sehr verärgert über die Chris-Martin-Kollaboration "Homecoming", die ich wirklich für eine der schlechtesten Songs von Kanye halte, dass ich "Flashing Lights" nicht die volle Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Drei Jahre spät ist "Flashing Lights" auch für mich eine der besten Tracks auf Album Nr.3 Graduation (2007), dem letzten Teil seiner College-Trilogie.

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Nein, "Flashing Lights" mit dem Neo-Soul-Typen Dwele als Gastsänger (auch bei seiner aktuellen Single "Power" wieder mit dabei) und Connie Mitchell von der Band Sneaky Sound System als verführerisch singender weiblicher Gast ist grandios. Das Wechselspiel zwischen kalten zittrigen Synthie-Sounds und warmen versöhnenden Orchester-Klängen ist toll. Mitchells rauchiger Hauch von Gesang ist die sahnige Krönung des Ganzen. Ein Fest für die Ohrmuschel und alles, was sich dahinter versteckt.

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Damit auch das Auge, zumindest das heterosexuell männliche und das Frauen nicht abgeneigte, stimuliert wird, gab es dazu Spike Jonzes viertletzte Musikvideo-Regie-Arbeit (Stand: 28.September 2010). Es existieren zwar mehrere Musikvideos zu "Flashing Lights", aber es genügt auch schon, diese von Jonze (drehte zuletzt "Drunk Girls" von LCD Soundsystem) zu kennen. Und wann taucht Kanye im schicken Smoking denn auf...?

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Kanye west - flashing lights
Hochgeladen von diffoulb. - Sieh die neuesten vorgestellten Musikvideos.

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