Dienstag, 21. April 2009

Klein Sray und die Musik


[Grafik (c) 2009 by Sray / SR]

Nachdem ich ganze 20 Jahre + ein halbes in 12 Klein-Sray-Blogeinträgen für die Wochen der Nostalgie verwurschtelt habe, denn das restliche eine Jahr wurde mehr oder weniger bereits in den restlichen 512 Einträgen dokumentiert, geht es jetzt um spezielle Themen, die mein Leben ausmach(t)en.
Eines davon wäre das Teilgebiet Musik, besser gesagt, wird der Frage jetzt nachgegangen, was denn der liebe Schreiberling bisher so alles für Musik gehört hat.
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Die ersten Eindrücke von Musik hatte ich sicherlich wohl dem Fernsehen zu verdanken. Nein, damals so um 1995 (an frühere Zeiten mit Mucke erinnere mich nämlich kaum noch) konnte ich zuhause kein Musikfernsehen sehen. Wir hatten nämlich nur eine Satellitenschüssel, schauten via Astra Satellit in die Röhre. Also weder VIVA noch MTV, was lediglich den verkabelten Deutschen damals noch zugänglich war, was sich aber ab dem Millenium änderte.
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Davor aber kam ich bereits in den Genuss von VIVA, VIVA ZWEI und MTV, als ich entweder bei meinem Onkel und meiner Tante war, oder, als mein Vater und ich zu laotischen Bekannten nach Mannheim fuhren. Darauf freute ich mich immer! Dadurch nahm ich von VIVA-Sendungen wie "Interaktiv", "Neu bei VIVA", "Trance", "Was geht ab?", "Was ging ab?", "VIVA Family", "Club Rotation", "Charts", usw. Notiz.
Bei MTV Germany fällt mir, wenn ich jetzt so überlege, eigentlich nichts spontan Griffiges ein außer "In Touch" und gewisse Clipstrecken (die waren ja damals noch in der Überzahl). Ich fand es schade, dass unser Haushalt die Sender nicht empfangen konnte.
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Stattdessen schaute ich mir sehr regelmäßig die halbstündige Musiksendung "Hit Clip" an, die nachmittags auf dem WDR lief (link!). Die Show wurde bis zum Jahre 1998 ausgestrahlt. Nach Rubrik-Einblendungen wie "Wunsch Clip", "Trance Clip", "Live Clip", "Rap Clip", "Pop Clip", etc. spielte man Musikvideos. So erfuhr ich das erste Mal bewusst von der Existenz gewisser Toten Hosen, von der Kelly Family, DJ Bobo, dem Trance-Acts Chicane und RMB, u.v.m.. Sogar Björks "Jóga" lief dort. Mehr als Mainstream-Ware, und das war mir als kleiner musikunwissender Bengel nur recht, gab es dann aber nicht.
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MTV zu schauen, war aber für mich dann auch möglich, als meine Eltern (link!) und ich oft nach Belgien zu meiner Omi und meiner Tante (beide mütterlicherseits) reisten, so für eine Woche. In die große Kleinstadt Verviers (Wallonien). Weil Belgien, wie Deutschland damals, keine eigenen nationalen MTV-Formate hatte (nur belgische Werbespots dazwischen), wurden die Clipschleifen aus England importiert und viele Videos ganz oft wiederholt.
Ich kann mich noch an die Foo Fighters mit der schönen Single "Walking After You" (Soundtrack zum ersten Akte-X-Film) erinnern, an Blackstreet mit dem coolen "No Diggity", an die Girlband B*Witched mit dem Bubblegum-Pop "C'est la vie" (link!), Ginuwine mit dem hocherotischen Clip zu "When Doves Cry", u.v.m..
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Mein Musikgeschmack war, als ich noch kein Kind war, grausam. Das gebe ich offen zu! Ich möchte nicht zu viel Peinliches offenbaren, was meinen Ruf nachhaltig schaden könnte, möchte euch aber auch nicht zu viel vorenthalten. *gg*
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Alben hatte ich als Kind kaum. Es fing bei mir mit Singles und Compilations an. Ich hatte die "Bravo Hits 26" (kam im Sommer 1999 heraus, mit Sachen von Loona, Lou Bega, Bryan Adams, Tarkan,...) und die...ojemine..."Die Schlümpfe - Alles Banane! - Vol.3" (link!). Kein Scherz!
Singles von Mr.President ("I Give You My Heart"), Brooklyn Bounce (ums-ums-ums!), Techno-/Trance-Maxi-CDs von DJs aus den 90ern, die heute keiner mehr kennt. Ronan Keating ("Lovin' Each Day", iiih!), aber auch, viel weniger schlimm: No Doubt mit "Don't Speak", Gorillaz mit "Clint Eastwood" und Mary J.Blige "No More Drama".
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Nicht so gute Alben: von Alcazar ("Casino", damals wegen der Single "Crying At The Discotheque"), Sven Schumacher, Safri Duo und...aaaaaaargh...Sarah Connor. Ihr Debütalbum. Aber auch nur das erste Album und auch nur deswegen, weil mein von Musik null Ahnung habender Vater mir die zu Weihnachten mal geschenkt hatte (ich schwöre!!!). Aber, naja, da waren, ehrlich gesagt, die ersten zwei Singles "Let's Get Back To Bed Boy" und "French Kissing" noch OK.
Und ich mochte und hörte tatsächlich Tic Tac Toe, Spice Girls, Backstreet Boys, Sasha, Echt, Cher und so. Sagen wir's mal so: ich hörte damals Charts-Pop, Trance, poppigen Techno.
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Der Musikgeschmackswandel kam langsam, aber sicher. Seit Anfang der 00er Jahre hörte ich mir dann schon gerne alternativere oder halb-alternative Sachen an, die aber unbedingt eingängig sein mussten. Wir sind Helden, Blur, Placebo, Muse, Travis, Coldplay. Dank dem ehemaligen Alternativ-Musiksender VIVA ZWEI und...nun ja, in gewisser Weise auch...dem interaktiveren Nachfolger VIVA PLUS und der freakigen Charlotte-Roche Sendung "Fast Forward" sei dank, ging das dann ein wenig mit dem Sichbeeinflussenlassen.
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Den "Musikexpress" kaufte und las ich das allererste Mal im Jahre 2002. Damals war das Musikmagazin noch relativ mainstreamig und berichtete noch über Xavier Naidoo und Sheryl Crow, was heute undenkbar ist. Vielen Scheiß kannte ich aber damals nicht und konnte mit dem Neo-Rock von den Hype-Bands The Strokes, White Stripes und Black Rebel Motorcycle Club (erstere und letztere mag ich heute immer noch nicht) nichts anfangen.
Und der ganz klassische Indie-Rock tangierte mich auch keineswegs, weil er für mich so eintönig und harmlos klang. Death Cab For Cutie? Rogue Wave? *mitdenachselzuck* The Shins? Ach nö.
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Das änderte sich 2004, als Franz Ferdinand auf meinem Musikradar auftauchten. Plötzlich klang die Musik, über die in jener Zeitschrft immerzu berichtet wurde, schrecklich aufregend und scheinbar neuartig. Auf jeden Fall aber nach Spaß!
Und peu à peu konnte ich mich für mehr sogenannte "Indie"-Musik erwärmen: The Libertines und Zoot Woman ab 2004. Maxïmo Park, The Futureheads, Kaiser Chiefs, The Rakes, Editors, Hard-Fi und teilweise auch Bloc Party ab 2005. Gossip, The Rapture, Hot Chip, Arctic Monkeys ab 2006.
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Rockmusik wurde zu meinem Steckenpferd. Elektro und Elektro-Pop zu meinem musikalischen Steigbügel. Neo-Soul zu meinem festen Sattel. Manchmal aber verirrt sich ein lupenreiner Pop-Hit aus den oberen Regionen der Charts in meinem Gutfind-Katalog, sprich meinen "Lieblingssongs der Woche" (link!), die früher "Sray-Charts" hießen und die es tatsächlich seit 2001 gibt (damals mochte ich Shaggy feat. Rayvon und "Angel" noch sehr gerne!). Das heißt, seitdem habe ich fast jede Woche Charts erstellt, die dokumentierten, was ich so alles gut fand.
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Heutzutage versuche ich, meine Hörgewohnheiten weiterzubilden. Mehr Progressives, mehr Jazz, mehr Hip-Hop, mehr Härteres (Punk, Hardcore und Post-Hardcore). Vor allem: mehr Oldies!
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