Freitag, 29. Januar 2010

Wörter der 4.Woche (25. - 31.01.10)



Immer noch neu: Die Wörter des Tages vom 25. bis zum 31.01.2010.

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Jeden Tag gibt es ein Wort des Tages. Dieses Wort ist eines, das ich durch Lesen oder Hören mehr oder weniger zufällig aufgeschnappt und von dem ich zuvor noch nie gehört habe und das womöglich interessant, dämlich, lustig oder nerdig, ein englisches oder ein deutsches sein kann.
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Zusammengefasst werden die letzten Wörter des Tages zu den Blog-Posts der Wörter der Woche.

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25. Januar
"Postdemokratie"
[Wieder einmal wurde in der BRD-Vorlesung ein Wort aufgeschnappt, dass ich mir trotz seiner Griffigkeit recht neu, aber gleichzeitig recht logisch erschien: Postdemokratie (link!). Den Zusammenhang mit der Sitzung weiß ich nicht mehr, soll aber auf jeden Fall NICHT die Betriebs- und Personalstruktur der Deutschen Post beschreiben. Wikipedia (link!) sagt:
"Postdemokratie bezeichnet ein politisches System, in dem es nicht auf die Beteiligung der Bürger (als Input gesehen), sondern nur auf Ergebnisse ankommt, die dem Allgemeinwohl dienen und dem Kriterium der Verteilungsgerechtigkeit genügen (Outputorientierung). In Bezug auf kollektiv verbindliche Entscheidungen wird dabei demokratischen Verfahren nur instrumentelle Bedeutung zugemessen. Sie erscheinen nützlich, wenn und insofern Mehrheitsentscheidungen oder demokratisch kontrollierte hierarchische Entscheidungen geeignet sind, allgemeinwohlorientierte Politik hervorzubringen." Den Begriff prägte der Professor Colin Crouch (link!). Siehe auch den Artikel "Die Wahl der Wahl" (link!) von Georg Seeßlen, welchen er am 24.09.2009, also ein paar Tage vor der Bundestagswahl, veröffentlichte. ]
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26. Januar
"Schneeigel"
[Es gibt den Käseigel (link!), es gibt den sogenannten Schuhigel (link!) und es gibt den Schneeigel. Diesen Begriff prägte "Daisy usw.", als sie an diesem Tag draußen vor der Uni rauchte. Sie bezeichnete den am Eingang platzierten doppelkegelförmigen Standascher (link!) als Schneeigel, weil auf der Ausdrück-Platte dieses Outdoor-Aschenbechers ein weißer Hügel voller Schnee lag, welcher von lauter Zigarettenstummeln durchstochen wurde. Sehr treffend! ]
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27. Januar
"Weinwand"
["Herr Leo", "Frau Isa" und ich schauten uns die tolle 3sat-Sendung "Kulturzeit" (Nomen est omen!). Leo erwähnte zuvor, dass er an jenem 27.Januar sich bereits oft versprochen hatte. Er hatte ob seiner vielen Sprachfehler seinen als Arzt seienden Bruder, der auch kurz in Leos Appartment zu Besuch war, zum Scherz gefragt, ob er schon bereit sei für das Sicheinweisenlassen in die Nervenklinik: "Phonotik" statt Phonetik, "Kollag's" statt Kellog's, usw.. Dann erschien auf dem TV-Bildschirm die Kulturzeit (link!)-Moderatorin Cécile Schortmann (link!), die immer ein wenig aussieht wie Lois Griffin (link!). Sie sagte bei der Ankündigung des Beitrags zur Guy-Ritchie-Neuverfilmung von "Sherlock Holmes" nicht "auf der Leinwand", sondern "auf der Weinwand". Hahaha!]
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28. Januar
"Wonky Pop"
[Am 28. Januar wurde die arte-Sendung "Tracks" (link!) gesehen, welche seit über zehn Jahren über popkulturelle und besonders subkulturelle Phänomene berichtet. Musik, Kultur, Trash, Bewegungen und Gegenbewegungen. Eines der Berichte dieser 50-minütigen Sendung befasste sich mit dem sogenannten Wonky Pop (Reportage von Sophie Peyrard, link!). Wonky Pop ist zwar nur eine Semi-Musikrichtung aus dem UK, bezeichnet oberflächlich, aber ganz plausibel, den von vielen KünstlerInnen eingeschlagenen dritten Weg zwischen öde gewordener, im Radio gleichgeschalteter Charts-Popmusik und dem teilweise zum Mainstream konvertierten Indie-Rock, entweder massentauglich durch Kaiser Chiefs und The Kooks vertreten, oder auch weitaus undergroundiger und konservativer im Sinne von "Lasst euch bloß nicht mit den Plattenfirmen ein!".
Die Wonky Popper hingegen, manche von ihnen sind gar nicht mal so unbekannt, lauten unter anderem: La Roux, Little Boots, Dan Black, Ebony Bones!, VV Brown und The Cocknbullkid. Quasi "wackeliger Pop", so die Übersetzung ins Deutsche, aufregender, etwas experimenteller Pop mit Störungsgeräuschen und Seele. Wikipedia formuliert es hingegen so (link!).]
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29. Januar
"Bizutage"
[Aufgrund des Nachschlagens von "hazing" (WIKIPEDIA-link!), auf das ich wegen des Nachtrags zu "Teabagging" als einer der Wörter der 3. Woche (link!) hängen geblieben war, landete ich auf der deutschsprachigen Seite von WIKIPEDIA (link!). Anscheinend übersetzt man "hazing" so ins Deutsche: Nämlich mit dem aus dem Französischen stammenden Begriff "Bizutage":
"Unter Bizutage [bizytaʒ] versteht man in Frankreich und den frankophonen Ländern lokal unterschiedlich ausgestaltete Initiationsriten im Ober- und Hochschulmilieu, die bis in die jüngste Vergangenheit häufig die Grenze zur Misshandlung, Demütigung oder manchmal zur Schutzgelderpressung überschritten haben."]
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30. Januar
"Thusnelda"
[Während des stressigen Umzugs von Su und Karo fiel das Wort "Thusnelda". Die Mutter von "Su aka Susi" nahm das in den Mund, was so weird klang, das es haften blieb. Auf WIKIPEDIA (link!) nachgeschaut, steht dort: "Thusnelda († nach dem 26. Mai 17) war eine Tochter des Cheruskerfürsten Segestes und die Gemahlin des Cheruskerfürsten Arminius.
Arminius markierte als Sieger der Schlacht im Teutoburger Wald (9 n. Chr.) einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der Auseinandersetzungen zwischen den Germanen und dem römischen Reich. Von ihrem Vater bereits einem anderen Mann versprochen, aber von Arminius entführt, wurde Thusnelda seine Frau. [...]
Von Thusnelda leitet sich auch das heute zumeist als Schimpfwort gebrauchte „Tussi“ ab.
Thusneldas Name, der im 19. Jahrhundert noch positiv besetzt war, wurde im 20. Jahrhundert umgedeutet. Mitverantwortlich war mit Sicherheit Kleists Hermannsschlacht, Schullektüre etlicher Generationen. Thusnelda wurde zur Bezeichnung für nervige Ehefrauen und weibliche Dienstboten. Daraus entstanden Die Tusnelda, das Kosewort Tusschen und Die Tussi, heute faktisch bloß noch ein Schimpfwort für Frauen bzw. für das Klischee eines oberflächlichen, eitlen Dummchens."
SIEHE AUCH
Robert Berhorst: Tussi – Thusnelda – Hermann. Abgerufen am 28. Juni 2008.]
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31. Januar
"Theorbe"
[Beim samstagnächtlichen Durchzappen durch die TV-Programme war ich auf dem Bildungssender BR-alpha (link!) hängen geblieben. Die Sendung hieß "Musik und Philosophie - Die Astronomie Keplers und die Mysteriensonaten des H.I.F. Biber mit dem Ensemble Lyriarte". Puh! Eigentlich fand ich nur einen gewissen Rüdiger Lotter irgendwie interessant, der neben dem Musizieren auch philosophische Weisheiten zum Besten gab. Sein unprätentiöser, aber nicht langweiliger Kleidungsstil mit unifarbenen Kleidungsstücken hatte mich einzig fasziniert. Nicht seine Worte oder sein Spielen. Im Videotext stand dazu:
"Das Ensemble Lyriarte, Rüdiger Lotter (Barockvioline), Olga Watts (Cembalo und Truhenorgel) und Axel Wolf (Laute und Theorbe) spielt:
Heinrich Ignaz Franz Biber (1966 - 1704) aus dem Rosenkranzsonaten.
Eine Veranstaltung der Hochschule für Philosophie vom 12. November 2009."
Aha, wirklich sehr interessant. "Theorbe" klang als Wort aber so cool und schön, dass ich das unbedingt nachschlagen musste:
"Die Theorbe (auch Teorbe, ital. Tiorba, franz. Théorbe, engl. Theorbo) ist ein Musikinstrument, das als Zupfinstrument zur Familie der Lauteninstrumente gehört. Der Name Theorbe bezeichnet eine Reihe verschiedener Basslauten, später so genannter Erzlauten, deren Gemeinsamkeit in einem zweiten Wirbelkasten zur Besaitung mit Basssaiten besteht: Liuto attiorbato, Arciliuto, Chitarrone, französische Théorbe des pieces, English Theorbo, Archlute, deutsche deutsche Barocklaute, Angélique/Angelica. Die Etymologie des Namens ist bisher ungeklärt."
Thx, WIKIPEDIA (link!).]
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