Samstag, 6. März 2010

Kürze, Würze und so (Kurzfilme) Vol.7



Ein Special zu den Oscar-nominierten (2010) Filmen der Kategorie Bester Kurzfilm.

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Morgen (link!) wird die 82. Oscar-Verleihung - die Verleihung der "Academy Awards" in Los Angeles stattfinden. Die Mehrheit der Leute wird es wohl wieder einmal nur interessieren, wer die Preise in den Kategorien "Bester Film" (auszeichnet wird/werden der/die Produzent/in/en des jeweiligen Films), "Beste Regie", "Bester Haupt- und Nebendarsteller" und "Beste Haupt- und Nebendarstellerin" erhalten wird. Als unwichtiger werden die Auszeichnungen für den "Besten Dokumentar-" und den "Besten Animationsfilm" erachtet, als noch unwichtiger die technischen Kategorien: Also Drehbücher, Kamera, Schnitt, Ton, Musik, Kostüme.
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Den niedrigsten Stellenwert haben oft diejenigen Filme, die kürzer als 40 Minuten sind. Ich spreche von den dokumentarischen Kurzfilmen, von den animierten Kurzfilmen und den kurzen Realfilmen. Der Begriff der Realfilme ("live-action") wird besonders in Abgrenzung zu den Animationsfilmen gebraucht, um auf die Mitwirkung von lebenden oder realen SchauspielerInnen aufmerksam zu machen. Dokus wiederum haben ja bekanntlich keine Akteure.
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Leute, die sich jene Arten von Kurzfilmen nicht vorstellen können, müssten sich eine viermal gekürzte Version von Bowling for Columbine ("Bester Dokumentarfilm" 2002) vergegenwärtigen, ein gutes Drittel von WALL-E ("Bester Animationsfilm" 2008) anschauen oder sich gar ein 10x so kurzes Ben Hur ("Bester Film" 1959) ausmalen.

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Um der unvollständigen Informiertheit gegenüber den Kurzfilm-Kategorien bei den Oscars entgegenzuwirken, werden hier erstmal die nominierten Realfilmchen, im nächsten Blogeintrag dann die Animationsfilmchen (link!) und im letzten Blog-Post die Mini-Dokus (link!) vorgestellt.
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Die vollständige Nominierten-Liste findet sich hier auf IMDB (link!). Hier sind die "Academy Award Nominees" der Kategorie "Best Live Action Short":

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1) The Door – von Juanita Wilson (Regie/Drehbuch) und James Flynn (Produktion)
[Ein Mann stiehlt eine alte Tür. Er versucht sich zu erinnern, warum er das getan hat.
17 düstere Minuten ist dieser Kurzfilm lang. Er wurde von einer irischen Regisseurin gedreht, es wird aber Russisch gesprochen, da der Film in Russland gedreht wurde und in der Sowjet-Zeit angesiedelt ist, als die Tschernobyl-Katastrophe geschah.
IMDB-Link hier (link!). Offizielle Seite mit Video-Ausschnitten hier (link!)...]
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2) Instead of Abracadabra – von Patrik Eklund (Reg./DB) und Mathias Fjellström (Prod.)
[Der 25-jährige Thomas wohnt immer noch bei seinen Eltern. Er wohnt zwar immer noch bei seinen Eltern, möchte jedoch ein großer Magier werden. Sein Leben ändert sich, als er seine neue Nachbarin, eine hübsche Krankenschwester, kennenlernt. Von da an versucht er, sie mit seinen Zaubertricks um seinen Finger zu wickeln.
22 Minuten einer leicht schrulligen Tragikomödie wurden durch den Schweden Patrik Eklund umgesetzt.
IMDB-Link hier (link!), weiterer Blogeintrag darüber hier (link!).]

Abracadabra from Film i Västerbotten on Vimeo.

Thomas, 25, unemployed and still living at home with his parents in Sweden, considers himself a big-time magician. When a pretty nurse moves in next door, Thomas turns on his awkward charms. Relentlessly funny and even a little sweet, Instead Of Abracadabra aptly reveals some cinematic magic.
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3) Kavi – von Gregg Helvey (Regie/Drehbuch)
[Kavi ist ein indischer Junge, der gezwungen wird, als eine Art Sklave für eine Ziegel-Manufaktur zu arbeiten. Er sehnt sich jedoch danach, Cricket zu spielen und zur Schule zu gehen. Er steht auf dem Scheideweg, muss sich entscheiden, ob er weiterhin tun muss, was ihm gesagt wird oder ob er sein Leben ändern will.
19 Minuten lang ist dieser fiktionale amerikanisch-indische Film und handelt von dem sehr wohl realen Problem der Sklaverei, welches in vielen Regionen leider immer noch existiert.
IMDB-Link hier (link!), Trailer und offizielle Seite dazu unten...]


Kavi (www.KaviTheMovie.com) from Gregg Helvey on Vimeo.

Winning film of the Student Academy Award® for best short narrative, Kavi is about a boy in India who wants to play cricket and go to school, but instead he is forced to work in a brick kiln as a modern-day slave. Unsatisfied with his fate, Kavi must choose to either accept what he's always been told, or fight for a different life even if he's unsure of the ultimate outcome. More info at www.KaviTheMovie.com
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4) Miracle Fish – von Luke Doolan (Regie/Drehbuch) und Drew Bailey (Produktion)
[Der 8-jährige Joe hat Geburtstag und wird diesen nie wieder vergessen können. Nachdem ihn Freunde von ihm mobben, schleicht er sich davon und gelangt zu einem Lazarett, wo er sich wünscht, dass jeder auf der Welt verschwindet. Als er dort einschläft und dann wieder aufwacht, kann er nicht glauben, dass dies zur Realität geworden ist.
Dieser australische Kurzfilm über wunderliche Wünsche geht 17 Minuten lang.
IMDB-Link hier (link!), offizielle Seite mit "film stills" hier (link!).]

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UPDATE 08/03/10
Und hier unten haben wird den Gewinner!!!
@jazzy Deine Hoffnung hat sich ausgezahlt: The New Tenants inklusive Vincent d'Onofrio in der Rolle des "Jim" hat den "Academy Award" / Oscar für "Best Live Action Short" (link!) gewonnen. :) Und ich bin darüber wirklich positiv überrascht, da ich eher Kavi (siehe oben) als sicheren Abräumer erwartet hatte.
Und, naja, Reviews sind das hier eigentlich nicht, da ich keinen der nominierten Kurzfilme persönlich gesehen hatte, um darüber einigermaßen kritisch zu urteilen. Ich habe mir höchstens die dazugehörigen Trailer anschauen können, da ich fürs komplette Angucken der Filmchen keine Möglichkeiten hatte. Im Grunde habe ich eher von IMDB und anderen Quellen abgeschrieben... :D
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5) The New Tenants – Joachim Back (Regie) and Tivi Magnusson (Produktion)
[Zwei neue Mieter (siehe Titel) ziehen in eine gemeinsam Wohnung ein, die sich nicht gut verstehen und scheinbar nichts gemeinsam haben, sich aber als ein schwules Paar herausstellen. Eine ältere Nachbarin erzählt ihnen von den Vormietern, die in derselben Wohnung brutal ermordet wurden. Von da an wird eine Kettenreaktion von sehr chaotischen und teils blutigen Momenten angestoßen.
Der dänisch-amerikanische Film geht 20 Minuten. Das Drehbuch wurde adaptiert vom bekannten dänischen Regisseur Anders Thomas Jensen, der bereits den Langfilm Adams Äpfel (2005) gedreht hatte. Es spielt Vincent d'Onofrio (link!) mit, bekannt aus The Cell (Film von Tarsem Singh mit Jennifer Lopez) und der VOX-Krimiserie Law & Order (Criminal Intent).
IMDB-Link hier (link!), offizielle Seite hier (link!), Trailer dazu unten...]

The New Tenants trailer from Det Danske Filminstitut on Vimeo.

Synopsis: A prying neighbor, a glassy-eyed drug dealer, and a husband brandishing both a weapon and a vendetta make up the welcome wagon in Director Joachim Back's darkly satirical short film, "The New Tenants." Set amidst the as-yet-unopened boxes and the hopes for a fresh start of two men on what might be the worst moving day ever, their new apartment reveals its terrifying history in a film that is by turns funny, frightening, and unexpectedly romantic.
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3 Kommentare:

jazzy hat gesagt…

Danke für das Review!
Bestimmt sind alle dieser Kurzfilme toll. Doch meiner Meinung nach kann keiner der anderen Schauspieler Vincent D'Onofrio das Wasser reichen; also, ich hoffe sehr, The New Tenants macht das Rennen! Dieser Film hätte es wirklich verdient.

Grüße aus Wü :)

Sray hat gesagt…

Hallo, jazzy! Du kannst dich freuen: The New Tenants hat tatsächlich den Oscar erhalten! :)

jazzy hat gesagt…

War schon eine Überraschung. Die Crew hat's echt verdient, Vince vor allem. Gott, ich muß mir mal wieder Naked Tango reinziehen.

P.S. Hab n' paar pix zu TNT auf meinem Blog, falls es interessiert.
Ciao Sray