Sonntag, 22. Juni 2008

Single zu sein ist scheiße!

Sorry für meine Wortwahl, aber so hätte ich im Titel keine bittersüße Alliteration hinbekommen. Ihr wisst schon, die Anhäufung von Wörtern, deren Erstbuchstabe (in diesem Falle das "s") der gleiche ist. ;D

Eigentlich war der "gay.volution"-Abend im Zauberberg recht unterhaltsam. Ich war bloß ganz am Anfang angepisst, weil ich
1. schon den ganzen Tag wegen meinen Bauchschmerzen am frühen Morgen etwas missmutig eingestimmt war (ja, die gingen nach einer Stunde weg, aber etwas, was sich angefühlt hatte wie ein großes schwarzes kreisrundes Loch im Magen, war bei mir noch nie so dagewesen),
2. kaum Leute da waren, die man selber kennt,
3. nicht die kroatische Nationalmannschaft das Viertelfinalspiel gewonnen hatte *g* (das Spiel wurde auch dort live übertragen, man glaubt es kaum!),
4. weil ich um 23.03 Uhr im "Zaubi" ankam und somit die Happy Hour verpasst hatte und 6,00 € statt 3,50€ zahlen musste und
5. dort im Grunde wieder einmal kein Geld für gar nichts hatte.

Ich bin dann auch wieder gefahren und war am Freitag natürlich alkoholabstinent. So ab 0.00Uhr wurde es dann doch noch interessanter und lustiger.

Highlight des Abends:
Mir war eine Bierzeltbank weiter eine Gruppe von drei hetero-looking Typen aufgefallen, von denen einer ein wenig wegen seiner Niedlichkeit herausstach. Ich und ein Kumpel wollten gerne wissen, wie dieser und auch die anderen zwei sexuell tickten. So richtig traute sich aber keiner von uns, sodass wir den Stammfotografen dieses Events, der gerade am Tisch der drei Jungs saß, unvorsichtigerweise gebeten haben, den Vermittler zu spielen. Ich sagte: "Kannst du mal den einen Typen links von uns aus mal fragen, ob er auf Männer steht?" Er zögerte natürlich erst und tat es dann. Als Antwort kam ein Kopfschütteln. Der Fotograf dann: "Soll ich auch mal die anderen fragen?" Ich: "Ähm, ja, wieso nicht!" Allerdings war, wie sich herausstellte, bei denen auch nichts zu machen.
Um Schadensbegrenzung zu betreiben, rief ich hinterher: "Das sollte übrigens nicht als Anmache gemeint sein!" Und: "Wir fragen nur so aus Interesse!"
Angemacht zu werden (was auch immer man darunter genau versteht) ist sicherlich die größte "Angst" von Heten, die eine queere Veranstaltung besuchen, welche jetzt nicht gerade CSD ist, sondern in einem überdachten Club in der Nacht. Verständlich.

Umso überraschender war es, dass der mittlere und wortunkargste von den dreien meinen Kumpel und mich dann aufgeforderte herüberzukommen zu ihrem Tisch. Und dann war einer der ersten Kommentare: "Hey, bei Euch hier ist es echt cool!"
Wir stellten uns gegenseitig vor und fragten uns gegenseitig aus, vor allem die drei mich. Aber sie waren wirklich sympathisch, aufgeschlossen, interessiert und hatten bereits seit dem Betreten des "Zaubi"-Eingangs die meisten Vorurteile über Bord geschmissen. Den Rest erledigte ich dann. *g* Sie haben sich tatsächlich wohlgefühlt und dachten darüber nach, das nächste Mal wieder zu kommen. Der Redefreudigste meinte zu mir sogar: "Bist ein geiler Typ!" *freu* Ihr wisst schon, wie das gemeint war. ;) Währenddessen musste der Fotomensch seine Arbeit weiterverrichten und ging so wie mein queerer Kumpel vondannen.

Ansonsten hab ich auch sonst ein paar neue queere Leute kennengelernt. Und auch manche alten bekannten Leute wiedergetroffen. Bei manchen von ihnen stellte sich leeeeeeeider heraus, dass sie alle vergeben waren. Das machte mir doch noch ein kleines bisschen traurig. Ich dachte mir nur: BIN ICH WIRKLICH DER EINZIGE SINGLE HIER IN DIESEM LADEN??? Naja, man darf die Hoffnung nicht aufgeben...redete ich mir dann ein.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Nein, angemacht werden ist nicht die größte Angst von uns Heten bei gay-Partys. Die größte Angst ist bei uns Heten wie bei euch Homos auch, dass wir die Happy Hour verpassen. :-)