Wie ich die Weihnachtstage in diesem Jahr verbracht habe…
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Heiligabend war heuer sehr unspektakulär. Einen Tag zuvor fuhr ich von Würzburg nach Hause, vor meiner Abreise begegnete ich noch Mr. Haircut und Mr. Jürgeeeen. Als ich dann in Wertheim (Ankunftsort des Busses, war mein Geburtsort und der Ort, indem ich auf das Gymnasium ging) ankam, musste abends am 23.12. noch einkaufen, zum Glück hatte der Kaufland bis um 24h offen.
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Am 24.12. hingegen war ich den ganzen Tag eigentlich nur daheim in Kreuzwertheim (Wohnort meiner Eltern und vor mir bis zum 20.Lebensjahr) und kam nie aus dem Haus. Zu essen gab es, wenn ich mich recht entsinne, gekochte Kartoffeln und ein Fenchel-Auberginen-Ragout oder so. Idee von meiner Mutter und mir. Nichts spezifisch Weihnachtliches also.
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Am 25.12. fuhr ich mit meinem Vater nach Mannheim. Mein Vater wollte Bekannte von ihm besuchen, die auch aus Laos stammten: Ein Ehepaar, das zwei Kinder hat. Ich wollte gerne den BMW fahren, aber mein Vater erlaubte mir dies aus Angst vor Glätte und nicht so guten Straßen (noch) nicht. Als wir vor der Wohnung ankamen, hatte sich bereits immens viel in meiner Blase angesammelt, ich konnte auf den letzten Kilometern kaum noch still sitzen. Nach einer flüchtigen Begrüßung stürmte ich das Bad.
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Nach drei Minuten auf dem Töpfchen gesellte ich mich zum Wohnzimmer-Esstisch. Es saßen neben dem Elternpaar und meinem Vater auch zwei weibliche Bekannte der Gastgeber. Sie schienen, etwas dämlich zu sein, Alter: Irgendetwas zwischen 30 und 35. Die „Erwachsenen“ unterhielten sich hauptsächlich in laotischer Sprache, einmischen wollte ich nicht. Keine Lust gehabt. Ich aß zu Mittag wieder Kartoffeln, Salat und Rote Bete, Vegetarisches Ausweichessen natürlich, denn alles andere auf dem Tisch war der Weihnachtsbraten.
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Dann verbrachte ich den restlichen Tag, den Zweiten Weihnachtstag und den halben Sonntag größtenteils im Kinderzimmer. Sohn war 14, die Tochter 13. Sie waren zwar nicht mehr ganz so nervtötend wie damals, als sie uns in jüngeren Jahr hin und wieder in Kreuzwertheim besucht hatten, aber irgendwie auch verstörend, anders verstörend. Unfassbar vulgär – sie riefen sich gegenseitig u.a. „Penis!“ zu – und laut. Nur waren sie dann eben nicht laut, als sie vor ihren Laptops herumpickten. Anfangs war eine gewisse Distanz zwischen denen und mir, schließlich hatte ich viele Jahre nichts mehr mit ihnen zu tun gehabt. Nach ein paar Stunden dann aber nicht mehr so sehr, ich verstand mich trotz des Altersunterscheids fast schon mit ihnen. Trotzdem gingen sie mir hin und wieder auf die Nerven.
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Aber Unterhaltung in Form von Spaziergängen oder ähnlichen Frischluft-Aktivitäten war vom 25. bis zum 27. Dezember nicht drin. Ich war dort praktisch eingesperrt. Aber was will man als Nicht-Mannheimer machen? Alles bis auf die Tankstellen war über die Feiertage und den Sonntag zu, ich kannte sonst auch keine Mannheimer in meinem Alter. Stattdessen spielte ich mit den Kindern Gamecube oder durfte manchmal von einem der Laptops der Kids im Internet herumsurfen. Ansonsten lenkte ich mich durch das Lesen von Dostojewskis Erzählung „Weiße Nächte“ ab, zeichnete/kritzelte, las mich durch die mitgebrachten Musikzeitschriften. Oder hörte Musik. Und die Kids? Tanzten mit der besten Freundin der Tochter (siehe Foto), die eine Nacht lang bei denen pennte, irgendeine Assi-Choreografie oder synchronisierten als Manga-Fans so Anime-Videoausschnitte. Dann: youtube.
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Ansonsten war das Essen – bis auf das vorhin erwähnte Ausweichessen – ganz gut. Die Mutter von denen, die sonst in einem asiatischen Restaurant als Köchin arbeitet, kochte mir oft extra für mich noch etwas Anderes und Zusätzliches, sei es Omelett, ein asiatischer Eintopf oder gebratene Nudeln. Letzteres war ziemlich gut. Ich futterte zwecks Überbrückung der drohenden Langeweile auch zu viel Naschkram. Aber das mit der Schoki und den Gummibärchen ist ja dann wieder typisch für Weihnachten.
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Bei der Rückfahrt durfte ich dann doch das Auto fahren. Auf der Mitte der Strecke wurde es etwas haarig, weil es eine Zeit lang schneite und ich befürchtete, das Auto nicht unter Kontrolle halten zu können. Manche Straßenabschnitte glänzten, wie beunruhingend. Glätte? Zum Glück passierte nichts, mein Vater war ja auch Beifahrer. Und die Beatles waren noch bei mir.
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Heiligabend war heuer sehr unspektakulär. Einen Tag zuvor fuhr ich von Würzburg nach Hause, vor meiner Abreise begegnete ich noch Mr. Haircut und Mr. Jürgeeeen. Als ich dann in Wertheim (Ankunftsort des Busses, war mein Geburtsort und der Ort, indem ich auf das Gymnasium ging) ankam, musste abends am 23.12. noch einkaufen, zum Glück hatte der Kaufland bis um 24h offen.
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Am 24.12. hingegen war ich den ganzen Tag eigentlich nur daheim in Kreuzwertheim (Wohnort meiner Eltern und vor mir bis zum 20.Lebensjahr) und kam nie aus dem Haus. Zu essen gab es, wenn ich mich recht entsinne, gekochte Kartoffeln und ein Fenchel-Auberginen-Ragout oder so. Idee von meiner Mutter und mir. Nichts spezifisch Weihnachtliches also.
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Am 25.12. fuhr ich mit meinem Vater nach Mannheim. Mein Vater wollte Bekannte von ihm besuchen, die auch aus Laos stammten: Ein Ehepaar, das zwei Kinder hat. Ich wollte gerne den BMW fahren, aber mein Vater erlaubte mir dies aus Angst vor Glätte und nicht so guten Straßen (noch) nicht. Als wir vor der Wohnung ankamen, hatte sich bereits immens viel in meiner Blase angesammelt, ich konnte auf den letzten Kilometern kaum noch still sitzen. Nach einer flüchtigen Begrüßung stürmte ich das Bad.
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Nach drei Minuten auf dem Töpfchen gesellte ich mich zum Wohnzimmer-Esstisch. Es saßen neben dem Elternpaar und meinem Vater auch zwei weibliche Bekannte der Gastgeber. Sie schienen, etwas dämlich zu sein, Alter: Irgendetwas zwischen 30 und 35. Die „Erwachsenen“ unterhielten sich hauptsächlich in laotischer Sprache, einmischen wollte ich nicht. Keine Lust gehabt. Ich aß zu Mittag wieder Kartoffeln, Salat und Rote Bete, Vegetarisches Ausweichessen natürlich, denn alles andere auf dem Tisch war der Weihnachtsbraten.
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Dann verbrachte ich den restlichen Tag, den Zweiten Weihnachtstag und den halben Sonntag größtenteils im Kinderzimmer. Sohn war 14, die Tochter 13. Sie waren zwar nicht mehr ganz so nervtötend wie damals, als sie uns in jüngeren Jahr hin und wieder in Kreuzwertheim besucht hatten, aber irgendwie auch verstörend, anders verstörend. Unfassbar vulgär – sie riefen sich gegenseitig u.a. „Penis!“ zu – und laut. Nur waren sie dann eben nicht laut, als sie vor ihren Laptops herumpickten. Anfangs war eine gewisse Distanz zwischen denen und mir, schließlich hatte ich viele Jahre nichts mehr mit ihnen zu tun gehabt. Nach ein paar Stunden dann aber nicht mehr so sehr, ich verstand mich trotz des Altersunterscheids fast schon mit ihnen. Trotzdem gingen sie mir hin und wieder auf die Nerven.
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Aber Unterhaltung in Form von Spaziergängen oder ähnlichen Frischluft-Aktivitäten war vom 25. bis zum 27. Dezember nicht drin. Ich war dort praktisch eingesperrt. Aber was will man als Nicht-Mannheimer machen? Alles bis auf die Tankstellen war über die Feiertage und den Sonntag zu, ich kannte sonst auch keine Mannheimer in meinem Alter. Stattdessen spielte ich mit den Kindern Gamecube oder durfte manchmal von einem der Laptops der Kids im Internet herumsurfen. Ansonsten lenkte ich mich durch das Lesen von Dostojewskis Erzählung „Weiße Nächte“ ab, zeichnete/kritzelte, las mich durch die mitgebrachten Musikzeitschriften. Oder hörte Musik. Und die Kids? Tanzten mit der besten Freundin der Tochter (siehe Foto), die eine Nacht lang bei denen pennte, irgendeine Assi-Choreografie oder synchronisierten als Manga-Fans so Anime-Videoausschnitte. Dann: youtube.
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Ansonsten war das Essen – bis auf das vorhin erwähnte Ausweichessen – ganz gut. Die Mutter von denen, die sonst in einem asiatischen Restaurant als Köchin arbeitet, kochte mir oft extra für mich noch etwas Anderes und Zusätzliches, sei es Omelett, ein asiatischer Eintopf oder gebratene Nudeln. Letzteres war ziemlich gut. Ich futterte zwecks Überbrückung der drohenden Langeweile auch zu viel Naschkram. Aber das mit der Schoki und den Gummibärchen ist ja dann wieder typisch für Weihnachten.
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Bei der Rückfahrt durfte ich dann doch das Auto fahren. Auf der Mitte der Strecke wurde es etwas haarig, weil es eine Zeit lang schneite und ich befürchtete, das Auto nicht unter Kontrolle halten zu können. Manche Straßenabschnitte glänzten, wie beunruhingend. Glätte? Zum Glück passierte nichts, mein Vater war ja auch Beifahrer. Und die Beatles waren noch bei mir.
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