Dienstag, 17. November 2009

Ein paar Worte zu Katy Perrys Moderation...


[Katy Perry...und Zunge]

...der MTV Europe Music Awards 2009 in Berlin.

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Frau Katheryn Elizabeth Hudson, wie Katy Perry ganz bürgerlich heißt, gab wie bei den letzten EMAs 2008 (link!) wieder die Moderatorin (hauptsächlich) und Performerin. Nur heuer hatte sie in Berlin keinen "echten" Preis abräumen können - trotz zwei Nominierungen in den Kategorien "Best Female" und "Best Video". Nichtsdestotrotz ließ sie sich das Ablosen (von "to lose") während der ganzen Show nicht anmerken.
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Interessant ist zunächst die Tatsache, dass ein paar Monate zuvor ihr derzeitger Lover Russell Brand bereits die amerikanische Version der MTV-Awards in New York moderierte. Sie beide bilden quasi ein Liebespärchen, das die "skills" hat, mehr oder weniger lustig zu "hosten".

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Ganz am Anfang des EMA-Trubels gab sie MTV Germanys Schnuckel Klaas Heufer-Umlauf bei der sogenannten Pre-Show ein Interview. Im schicken Kleid und mit hochtoupierten Haaren bekam sie auf dem roten Teppich von Klaas u.a. die Frage, was die Zuschauer von ihrer Live-Darbietung am Anfang zu erwarten hätten.
Sie warnte ihn nach einer kurzen Beschreibung des Auftritts davor, dass das Cabaret-Getanze und -Singsang vor versammeltem Publikum schief laufen könnte. "...and I will eat shit". Dann redete sie ihm, während er die nächste Frage stellte, rein und sagte "Scheiße!". Gut zu wissen!
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Dann begann die sogenannte Main Show. Motto: "Katy Kat Club" mit Mauerfall-und Michael-Jackson-Anspielungen. Nach dem Auftritt von Green Day öffnete sich der Vorhang. Katy Perry war nun mit dem Medley aus den fünf Songs dran, welche für die Kategorie "Best Song" nominiert waren. Dies wurde im Cabaret-Style dargeboten, inklusive vielen Tänzerinnen und Stühlen und Strapsen.
Erst wurde "I Gotta Feeling" Black-Eyed-Peas-untypisch besungen, dann David Guettas "When Love Takes Over feat. Kelly Rowland" und Kings Of Leons "Use Somebody" (KOL fünfmal nominiert, gingen leider fünfmal leer aus). Als Viertes kam Beyoncés "Halo", wofür "Misses -Z" (Katy Perrys Wortlaut) diesen Preis neben zwei anderen Preisen später erhielt. Schließlich "Poker Face".
Letztere Interpretation gelang ihr, meiner Meinung nach, am Besten. Weniger eine stimmliche Leistung, sondern mehr wegen der musikalischen Instrumentierung, da der Begleitsound für diesen letzten Medley-Part reich an Atmosphäre war.

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Während sie letztes Jahr mit überdimensionierten Frucht-Imitaten "herumspielte" und ein Kleid mit Karussell-Funktion trug, waren es diesmal Requisiten wie:
Old-School-Bar, durchschossenes Kleid, Maxi-Martini-Glas (vgl. Beyoncé, Dita von Teese), Roulette-Tisch, Sofa, Riesen-Pumps, Schaukel und hochschwebender Glitzer-Halbmond. Oft, so gut es geht, wurden diese durch die Sexiness und / oder Durchgeknalltheit ihrer Bühnenoutfits verstärkt.
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Doch diesmal hatte man nach ihrer Premiere als Host letztes Jahr - aber das Gefühl, ihren Moderationsstil durchschaut zu haben. Diese sexuellen Anspielungen, dieses Hin- und Her zwischen den Rollen Sweet Girl, überlaszive Braut und Clownish Tomboy. Alles war ja schon anno 2008 da. Ein oder zwei VJ-Parts von ihr kamen dann so sehr in gewohnter Weise herüber, dass es mich gar langweilte.
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Einziger unberechenbarer Moment: Während die Clipeinspielungen zu den Nominierten der Kategorie "Best Urban" über die Monitore der Zuschauer flimmern (Gewinner Jay-Z, T.I., Ciara, Eminem), bricht das Bild bei der Nennung von Kanye West plötzlich ab.
Nächstes Bild: Katy Perry, die eine Fernbedienung in der Hand hält. Neben ihr sitzt der eklige nichtssagende David Guetta. Sie sagt etwas wie:
"Ey, yo, Kanye! Ich freu mich zwar für dich, dass du diese Nominierung erhalten hast und so. (In Piepsstimme) Ich werde dich das auch beenden lassen. Aber ich hab hiermit nun mal eine der besten Unterbrechungen aller Zeiten gehabt. EINE DER BESTEN ALLER ZEITEN!!! (Leiser) Macht weiter."
Klare Anspielung auf die legendäre Unterbrechung von Taylor Swifts Dankesrede durch Kanye im September.

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Der Neuheitsbonus einer Moderation von einer schrillen Sängerin war nun verbraucht, schlecht hat sie ihre Sache aber dennoch nicht gemacht. Besser zumindest als Pete Wentz mäßige VJ-Versuche hinter den Kulissen. Und keiner ihrer Momente kam an das unterste Niveau heran, an dem Snoop Dogg seit zwei Jahren mit seiner Selbstabfeier-Moderation (EMAs 2007 in München) verblieben ist. Rappen kann der natürlich besser!
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LINKS
Mein Blogeintrag Nr.1 "MTV Europe Music Awards - Tops und Flops"
Mein Blogeintrag Nr.2 "MTV Europe Music Awards 2008 - Wins und Noms"
MTV-Page zu den EMAs 2009 (Mit Videos und so.)
Laut.de-Artikel zu den EMAs 2009 (Etwas kritisch!)
TV-Kult-Artikel zu den EMAs 2009 (Genial kritisch!)
ReviewsMP3-Artikel zu den EMAs 2009 (Etwas umfangreicher als die anderen Artikeln, auf Englisch)
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