Fuck Buttons mit "Surf Solar (7" Edit)".
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Techno. Ja, dieses Musikgenre ist ein rotes Tuch für die meisten geworden. Stumpf, ballernd, nur mit Drogen einigermaßen verträglich, uhns-uhns-uhns. Bei "normalem" Techno oder dem schlimmen Schranz oder so dreht sich halt auch bei mir förmlich der Magen wie eine Waschmaschinentrommel.
Wenn die Bauchgegend im "T1"-Bereich des "Airports" (Würzburgs große Feieranstalt, so geliebt wie gehasst, link!) brummt - wie vor drei Jahren zuletzt, weil die Techno-Mucke in diesem Clubraum alles und jeden erzittern lässt, dann kann das nichts Gutes heißen.
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Fuck Buttons - was für ein Bandname! - kommen jedoch aus dem elektronischen Bereich, musikalisch gesehen insbesondere aus dem experimentellen und progressiven Elektro-Lager. Gerne auch als Noise und Avantgarde bezeichnet: Je anspruchsvoller und progressiver, desto anstregender auch!
Verzerrungen, tribale Beats und dröhnende Geräusche waren auf ihrem Debütalbum Street Horrrsing (2008) drin, laut LAUT.de (Hahaha!, link!) war die Musik als eine Art "Ambient-Noise" (Welch ein Widerspruch in sich!) zu klassifizieren. Singles daraus waren "Bright Tomorrow" und "Colours Move".
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Dank dem tollen Radiohead-Album Kid A (2000) und der superben Portishead-Platte Third (2008) bin ich ja bereits ein wenig mit progressiven und experimentellen Tönen vertraut. Auch mit Gang Gang Dances Albumtrack "Desertstorm" (aus Saint Dymphna (2008)) und Dirty Projectors' erste Single "Stillness Is The Move" (aus Bitte Orca (2009)) konnte ich was anfangen.
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Nun gibt es ja auch Animal Collective, die andere experimentelle Indie-Band, die derzeit schwer angesagt ist. Die allermeisten Musikkritiker überwarfen sich bei ihrem 2009er-Release Merriweather Post Pavilion mit überschwänglichen Lobpreisungen, die dem Tierkollektiv, das jedoch nur aus drei Bandmitgliedern besteht, sehr zugutekam.
Grund: Dadurch dass diese Band ihren Musikstil neu ausgelegt hat und zugänglicher und hypnotischer wurde, verschwanden die eklektischen und extrem hektischen Klänge aus Merriweather Post Pavilion. Dieses Album lullt viele ein und strengt nicht mehr so an wie ihre früheren Veröffentlichungen. Siehe Singles "My Girls" oder "Summertime Clothes".
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Ähnliches hat sich bei Fuck Buttons getan. Vergleicht man "Colours Move" mit "Surf Solar", hört man eine Verschiebung von schmerzlich gehetzten Sounds hin zu etwas annehmlicheren Klängen.
Auch Tarot Sport, Fuck Buttons' zweites Album, bekam bisher oft sehr gute Kritiken. Z.B. "Broken-Beats-Noise-Tribal-Ambient" (LAUT.de-Kritik, link!). Trotzdem ist Tarot Sport kein Kuschelalbum und "Surf Solar" daraus auch keine Chillout-Single geworden, sondern Progressive Techno feinster Sorte.
Die repetitiven Beats in diesem Track machen das Technoide aus, alles Andere sorgt dafür, dass sich dieser Track von immer gleich klingenden Techno-Sachen abhebt. Übrigens geht die Albumversion über 10 Minuten lang! Trotzldem sicherlich nichts für Bravo-Hits-981-Hörer... und auch nichts für schwache Nerven-Besitzer.
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Fuck Buttons - Surf Solar from ATP Recordings on Vimeo.
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