Montag, 27. Oktober 2008

Der Wiebusch und der Frevert



25.Oktober 2008, kurz nach 21:00 Uhr. Der 23,40 Euro teure Gig in der Posthalle in Würzburg fing mit der Vorband Niels Frevert an, d.h. eigentlich der (deutschsingende) Solo-Künstler Niels Frevert mit seiner Live-Band. Und hörte mit Kettcar auf.

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Niels Frevert macht schon seit Anfang der 90er-Jahre Musik, und zwar bei der Band Nationalgalerie ("im Stile moderner amerikanischer Rockmusik mit intelligenten, einfühlsamen deutschen Texten", sagt WIKIPEDIA (link!)). Diese löste sich 1996 auf. Ein Jahr später veröffentlicht er sein Solo-Debüt, das seinen Namen als Titel trägt. Songs aus drei bisher veröffentlichten Alben trug der feine Hamburger an jenem Abend vor...

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Der erste Song (ich glaub, es war "Baukran") war noch ein eher verhaltener mit Akustik-Gitarre. Ab dem zweiten Lied "Du kannst mich an der Ecke rauslassen", das denselben Titel trägt wie sein Album, wurde es jedoch zunehmend rockiger, druckvoller.

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Zwischen manchen Songs machte er charmante Ansagen, in denen er u.a. die Schönheit der Stadt Würzburg lobt und bezweifelt, dass auf den Würzburger Weinbergen tatsächlich Wein angebaut wird und nicht die berühmte Drogenpflanze. Ok, diese Ansage war etwas unbeholfen. Trotzdem ein echt sympathischer Kerl, der ein schickes Karohemd im Flanell/Grunge-Look trug (jedoch nicht im bekannt-schlabberigen Stil, eher enganliegend). Vom Aussehen her Typ Indie-George Clooney. *gg*

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Aber warum, lieber Niels, hast du denn nicht "Niendorfer Gehege" gespielt??? ;(

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Allerdings war der Applaus für Niels und Co. nicht halb so furios wie jener bei der Hauptband Kettcar, die dann folgte. Obwohl Niels ja längst kein Newcomer ist. Allerdings ist er halt noch nicht so etabliert wie die 5er-Combo (leider!!!). Diese kommt auch aus'm Norden, hat schon mal in Würzburg ein Konzert gegeben und mit ihrem aktuellen Album "Sylt" schafften sie es sogar auf Platz 5 der D-Albumcharts. Für eine Indie-Band ist das schon geil!

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Allerdings wurde ich nie so ganz für Kettcar warm wie für Niels Frevert. Ich weiß nicht: ihre Musik ist toll gemacht und ich tanzte schon brav zu allen Songs mit (natürlich ging das automatisch), aber in mein Herz trafen ihre Songs live nicht. Nicht mal die sehr guten Singles "Landungsbrücken raus", "Deiche" oder das nicht als Single veröffentlichte "Stockhausen, Bill Gates und ich".

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Aber vielleicht lag es auch daran, dass mein Alkoholpegel sehr gering war. Betrunkenheitsskala: 1 von 10, würde ich sagen. Nee, das eher nicht.

Aber die Tatsache, dass ihre Live-Mucke gut war, mich aber nicht berührte, zeigte, wie weit ich vom Fan-Sein entfernt war und noch bin. Im Gegensatz zu den meisten anderen in der Halle: ein "Keeeetcaaaaaaaaaaar" kam oft vor. Auch (Mit)Gegröhle und feierliches Jubeln, euphorisch hochgestreckte Arme, sich umarmende Pärchen, erfreute Reaktionen auf die Ansagen des Sängers Marcus Wiebuschs und der anderen Bandkollegen.

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Begeistert aufgenommen hatte ich aber "Am Tisch", bei dem Niels Frevert noch mal herauskam und die zweite Strophe beisteuerte.

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Aber nein, ich besitze keines der drei Alben von Kettcar, die u.a. noch am selben Abend vorhatten, Würzburgs Ausgehmeilen unsicher zu machen (yeah!). Doch abgöttisch lieben tue ich nur den Song "Balu", den sie bei der zweiten Zugabe doch noch gespielt haben. Da konnte ich auch alles mitsingen! Ja, ich würde sagen, dass ich ein "Balu"-Fan bin. :)

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