Donnerstag, 1. April 2010

Kleine Portionen Vol.31



Tja, viel ist in den letzten Tagen seit meinem letzten Entry hier (link!) passiert. Was in meinem Leben nach den bestandenen Zwischenprüfungen und neben dem Aus- und Einzug so alles geschah, wird hier nun in jeweiliger Kurzform nachgereicht. Das Bild tut übrigens nichts zur Sache. Das Foto oben entstand vorher und wurde mit meinem Handy vom Bus aus geschossen. Die Haltestelle war das "Universitätszentrum", an der Scheibe klebten viele Regentropfen.

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1) Gestern habe ich bereits ein paar Umzugskisten - eigentlich: Stofftüten und Klappkörbe, die sich als Umzugskisten ausgegeben hatten - ausgeräumt. Man will irgendwas auspacken und einräumen und stolpert dann über etwas anderes und findet ganz andere Dinge.
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Zum Beispiel bin ich über meine fünf Jahre alte Orangenpresse auf meine Parmesanreibe gestoßen. Die Anschaffung dieser kleinen Reibe war einer der schlausten Käufe, die ich in meinem Leben jemals getätigt habe. Ich glaube, das Gerät ist von „Fackelmann“ (link!) und hatte damals so um die fünf Euro gekostet. Seitdem habe ich wegen des vielen Pasta-Konsums diesen Käsezerkleinerer viel öfter benutzt als etwa meinen Rasierpinsel.
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Da halte ich das Teil also in der Hand. Mir war etwas langweilig, da es Interessanteres gibt als das Einräumen von Sachen nach einem Umzug. Ich gucke die Reibe an, dann starre ich auf meine baren Füße. Was mache ich nun? Geistesblitz!
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Ich gehe ins Bad, drehe den Wasserhahn auf, hebe das linke Bein und halte meinen linken Fuß in den Wasserstrahl. Dann tupfe ich meinen leicht durchnässten Fuß mit dem Handtuch ab und schaue mir meine feuchter gewordene Fußsohle an, die sonst von unästhetischer Hornhaut umgeben ist. Dann nehme ich die Parmesanreibe in die Hand und was dann passiert ist, könnt ihr euch wohl denken. Nach der Glättung der Fußunterseite und der kompletten Reinigung des Fußbodens und natürlich der Hartkäsereibe musste ich unweigerlich lachen: Ha, daher auch das Wort "Käsefüße"!

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2) Am selben Tag, aber Stunden zuvor musste ich die alte Wohnung in der WG des Wohnheims putzen, auf Vordermann bringen, bevor der Hausmeister nochmal mein Zimmer, das Bad, die WG und die Terrasse inspiziert hat und ich ihm die Schlüssel überreicht habe. Ich war zuvor noch auf die Idee gekommen, meinem Wohnheims-Mitbewohner, der zum Zeitpunkt der Schlüsselübergabe nicht da war und seit über drei Wochen nicht mehr in der Wohnheims-WG aufgetaucht war, etwas zu schenken.
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Also hatte ich eine Tafel Schokolade in den abgetauten und dann sauber gemachten Kühlschrank
gelegt. Und dann wurde ich noch kreativ und versteckte darunter zusätzlich zwei unbenutzte Kondome, deren Existenz man von außen nicht erblicken kann. Ich hatte noch ein paar von denen übrig gehabt. Oft waren es Geschenke auf queeren Partys von den Veranstaltern. Erst beim Auflesen der Schoki wird man erst die Zwinker-Zwinker-Überraschung auffinden und sich wundern.
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Mein nun Ex-Mitbewohner hat ja seit längerem eine Freundin. Sollte sie mal wieder ins Wohnheim kommen, würde sie sich bestimmt über die ungewöhnliche Temperatur des Verhüterlis beim Einsatz freuen. Oooh, kalt aber schön kalt! Öfter mal was Neues ausprobieren, dachte ich mir...

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3) Viele Tage zuvor wollte ich noch etwas Krasses und Lustiges machen. Ein Tag nach der Zwischenprüfung (link!) war das Tocotronic-Konzert in der Würzburger Posthalle (link!). Was finden bloß so viele an dieser Scheißband für wegen allem frustrierte Philosophen und intellektuelle Modetussis.
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Ich fuhr Donnerstag Abend dahin und wollte mal so richtig für Aufregung sorgen. Ich bin ja ein bekennender Tocotronic-Hasser, es gibt nur wenige Bands, die schlimmer und unerträglicher sind. Die hüftsteifen Tocos sind es zumindest in unendlich vielerlei Hinsicht.
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Also stand ich da ca. 20 bis 30 Meter vor dem Posthallen-Eingang, das Konzert hatte noch längst nicht angefangen, aber der Einlass dafür war schon im Gange. Die Konzertbesucher Ich musste mir ein wenig Mut antrinken. Also musste Rotwein her. Nach dem Leeren einer Flasche ging es dann los. Ich fing aus sicherer Entfernung an, so richtig schön laut zu pöbeln.
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Ich grölte: "To-Co-Tro-Nic...sind doch längst passé. To-Co-Tro-Nic...tun im Ohr sehr weh!"
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Oder: "Ihr jammert...jedes Mal! Ihr leidet...welch 'ne Qual!" (Fi-na-le, oh-oh-oh. Randale...).
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Weil mir nur diese zwei Fußball-Melodien mit solch modifiziertem Text eingefallen waren, konnte ich nichts aus diesem Spruch formen: "Macht es nicht selbst, Ihr Wichser! Denn dafür fehlen Euch die Eier...und so auch das Eiweiß zum Wichsen." Denn um die Single "Macht es nicht selbst" mal zu zitieren: "Wer zu viel selber macht / Wird schließlich dumm / Ausgenommen Selbstbefriedigung".
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Ich habe zwar nie was auf die Fresse bekommen, denn Toco-Ultras attackieren nie körperlich, bekam für meine dreisten Aktionen - wie zu erwarten - jedoch ein paar von denen zurückgeworfene Ferngeschosse in Form von superkreativen hochkryptischen Verbalattacken. Oder man hat mich oft erbost angeschaut. Denn Tocotronic-Fans haben bekanntlich keinen Humor und können auch nicht über sich selbst lachen. Nach 20 Minuten wurde es mir aber zu eintönig und auch zu heikel und ich ging - beschwipst und davon belustigt - wieder heim.
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UPDATE (03/04/2010)
Okay, Leute: Alles in diesem Blogeintrag ist "fake" und stimmt nicht. Ich habe nie die Hornhaut meiner Füße mit einer Parmesanreibe weggeraspelt. Ich habe nie Kondome in den Kühlschrank gelagert und ich habe nie Tocotronic-Konzertbesucher bepöbelt. Nichts dergleichen ist wahr, April, April! Nur das mit der Schokolade habe ich tatsächlich gemacht. Und die Infos zum Foto stimmen auch. Auch die Tocotronic-Abneigung, und dass ich sehr stolz auf den Kauf meiner Reibe bin. :D
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