Donnerstag, 4. November 2010

Nachtrag: Ich, der Eremit



Weiter geht es mit der Aufarbeitung der letzten zwei Monate in meinem Leben. In diesem Post geht es darum, dass ich seit dem 1. Oktober 2010 wieder bei meinen Eltern wohne und zuvor aus der WÜ-Altstadt-WG ausziehen musste. Doch wie kam es dazu? Weil ich zuvor blöderweise den präzise als ganze Sätze getippten Text aus Versehen gelöscht habe, gibt es jetzt aus Zeitgründen nun nicht ausformulierte Stichworte.

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- 20 Jahre in Kreuzwertheim bei meinen Eltern gewohnt, mit 15 zu meinem Vater gezogen
- Eltern zwar geschieden, Wohnungen aber weiterhin nah beieinander
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- Im Juni 2008 in ein Wohnheim in Würzburg gezogen, sehr weit vom Schuss entfernt
- WG innerhalb des Wohnheims, erst mit Achim, dann mit Clemens zusammengewohnt
- Meist schöne Zeit, viele Nachbarn kennengelernt, Leo turned to best buddy
- Nach zwei Jahren vom Wohnheim wegen eigener Verneinung der Fristverlängerung
ausgezogen
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- Chrissie überredete mich, in ihre WG einzuziehen
- FH-BWL-Caro (nicht zu verwechseln mit Karo) Praktikum für sechs Monate in München
- Caro wusste noch nicht, ob Zwischenmiete bei mir oder dauerhaft in München ansässig und ich
zum Hauptmieter geworden
- Trotz Ungewissheit mein OK gegeben, weil Wohnung schön und zentral in der Altstadt
- Ebenfalls meist schöne Zeit, viele Leute durch coole Chrissie (Editors-Fan) kennengelernt
- Anna und ich jedoch sehr unterschiedlich, im Nachhinein festzustellen
- Caro entschied sich doch für eine Rückkehr in die WG → ich dadurch raus
- Seltsames während Auszug festgestellt: mein Leben passt in zwei Autoladungen (BMW
3er-Limousine), jedoch keine Möbel im Zimmer gehabt außer Matratze, viel Stuff noch in
„Kreuz“


- Positiv am Wohnen bei seinen Eltern: keine Miete zu zahlen
- Auch positiv: Komfort, oft gekochtes Essen, eigene Wäsche mitwaschen
- Positiv: Tagesplanung vonnöten, frühe Kurse können wegen frühen Busses nicht verpasst
werden
- Negativ am Wohnen bei seinen Eltern: Image des „Hotel-Mama-Beanspruchenden“
- Auch negativ: Pendeln zwischen Kreuzwertheim und Wertheim (42km mal zwei, 5,20 Euro
Tagesticket, ca. eine Stunde mal zwei Fahrtdauer)
- Negativ: Abhängigkeit vom Busfahrplan (letzter Bus zurück werktags: 18.15 Uhr!)
- Negativ: sehr frühes Aufstehen, wenig Zeit in Würzburg, in „Kreuz“ kein Internetzugang
- Negativ: Eltern zu sehr an der Backe, da Mutter bei Einkaufsfahrten stressig und Vater einen
mit 23 wie ein Kind behandelnd, obwohl selber ja schon noch SEIN Kind seiend
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- Mehr Negatives wie Positives, schon klar
- Auch nervig, da sensibles Reagieren: Wohnungsfrage „Hast du schon eine neue Wohnung
gefunden?“ derzeit meist gestellte seitens Freunden und Bekannten

→ DIE FRAGE IST OFT MIT SCHEINBARER MITLEIDBEKUNDUNG VERBUNDEN. IHR
HEUCHLER! ALS OB ES EUCH WIRKLICH INTERESSIEREN WÜRDE. FÄLLT EUCH KEINE ANDERE FRAGE ZUERST EIN, WENN IHR MICH ANTREFFT, NUR DIESE? WIE KREATIV! IHR KÖNNT EUCH ABER DIESE FRAGE SCHENKEN!

- Fühlt sich durch Wohnen in Kreuzwertheim und Studieren in Würzburg wie ein
Isolierter, ein Außenseiter, ein Eremit
→ vereinsamend
- Wann werde ich wohl tatsächlich eine neue Bleibe finden...?
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