Der "Dead Or Alive"-Poetry Slam fand letzten Samstag (14.November 2009) im Mainfranken Theater statt.
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"Tote Dichter treten gegen frische lebendige Poetry-Slam-Leute an. Die toten Gedichte (von Heinrich Heine, Bertolt Brecht, Sarah Kane und Jörg Fauser) werden von sicherlich lebhaften Theater-SchauspielerInnen vorgetragen. Ihre eigenen Alive-Gedichte stellen die Poetry Slammer natürlich selbst vor. Welche Generation von Wortartisten sich durchsetzen wird?" Das Selbstzitat stammt aus meinem letzten Poetry-Slam-Report (link!).
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Seitdem es ja zu den Würzburger Poetry Slams ja einen Blog (link!) gibt, sind meine PS-Berichte ja fast überflüssig geworden. Wie das Prozedere der insgesamt sechs Duelle - zwischen jeweils einem totem, quasi wiederauferstandene, Dichter und einem lebendigem Dichter - aussah, konnte "critter" auf dem PS-WÜ-Blogeintrag "Nullkommafünf"(link!) gut erklären.
Trotzdem gebe ich mal ein Statement zu "Dead Or Alive" ab:
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Der Samstag Abend war sehr unterhaltsam, der bisher einmalige Umzug von der Posthalle in das weitaus schönere Mainfranken Theater stand dem Dichtertreff gut zu Gesicht. Allerdings, und da muss ich der "Nullkommafünf"-(link!)-Kommentatorin "lain" Recht geben, hätte ein Päuschen innerhalb der drei Stunden dem Stillsitzen gut getan. Christian Ritter, selbst Poetry-Slam-Mensch und Organisator dieses Events, führte durch den Abend.
Ich war mit Leo, Bine, Karo aka Wolta und Leos Bruder Walde dort.
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Was mich an diesem Abend am meisten erstaunt hat, war: Die Gedichtbeiträge - also die Kombination aus geschriebenem Wort und umgewandelter Vortrags-Performance - des "Alive"-Teams Harry Kienzler, Thomas Brandt (beide im Finale gewesen), sebastian23 und Florian Cieslik waren den Vorträgen der bereits "etablierten", toten, und quasi wieder auferstandenen Dichter gar nicht mal so unähnlich.
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Für das Wiederauferstehen sorgte das Schauspiel-Ensemble des Mainfranken Theaters. Es war sicherlich gar nicht so einfach, ein Gedicht aus dem Poesiefundus eines jeden Dichters zu wählen, das Storytelling-Qualitäten besitzt und mit der erzählten Geschichte ein Publikum unterhalten kann. Sogar Bernhard Stengele (link!), der für die künstlerische Leitung des MFT-Schauspiels zuständige Direktor, machte beim konkurrierenden "Team Dead" als ins Leben zurückgekehrter Heinrich Heine mit!
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Es dominierten gerade bei den lebendigen Poeten die 'luschtigen' Gedichte. Das andere Extrem, die todernste Poesie, wurde in der Minderheit von der Schauspielerin Maria Vogt dargeboten, die in die Rolle der britischen Dichterin Sarah Kane schlüpfte (Gedichte waren deutsche Übersetzungen).
Mein persönlicher Favorit war dann auch ihr Gedichtsvortrag in der Vorrunde mit den zwei Perspektiven in einem Sanatorium - den Titel des Gedichts weiß ich nicht mehr.
Von den Gedichten, die von den lebenden "Jung"-Dichtern stammte, fand ich Harry Kienzlers Alltagsbeschreibungen in vier verschiedenen Gemütsverfassungen recht gelungen.
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Gewonnen haben die vier des "Alive"-Kaders (siehe Foto). Das, was neben der "Dead"-Tafel da so weiß verstrahlt herüberkommt, war übrigens die Flipchart-Tafel der "Alives".
Die Knappheit des Endergebnisses (0,5 Punkte Unterschied) belegt: Die Gedichte jeder Zeit und jeder Art haben ihre Berechtigung und werden gerne gelesen oder gehört, solange sie...gut sind! :)
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LINKS / QUELLEN
Poetry Slam Würzburg
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Mein erster Besuch des Poetry Slams im Dezember 2008
Mein zweiter Besuch des Poetry Slams im Mai 2009
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